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Sun, Mar 5, 2017
Eintracht Frankfurt
Forum E. Frankfurt
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SC Freiburg
SC Freiburg Forum
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Info

Eintracht Frankfurt   SC Freiburg
Niko Kovac N. Kovac Manager C. Streich Christian Streich
€240.45m Total market value €188.65m
24.6 ø age 26.4

Gesamtbilanz: Bundesliga

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23. Spieltag: Eintracht Frankfurt - SC Freiburg

Mar 1, 2017 - 8:48 PM hours
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So liebe Lateinschüler, der Pokal ist vorerst Schnee von gestern, ab jetzt gilt die volle Konzentration wieder der Liga. Nachdem der GAU gegen Bielefeld mit Hängen und Würgen vermieden werden konnte, gilt es nun, auch den ZGAU (zweitgrößter anzunehmender Unfall) gegen Freiburg abzuwenden. Der ZGAU wäre nach dieser Definition, nach bereits drei Niederlagen in Folge mit einer weiteren Niederlage gegen den SC und der zu erwartenden selbigen gegen die Bayern so richtig in den Abwärtsstrudel zu geraten und dann womöglich auch noch gegen den HSV zu verlieren. Das wäre dann allerdings schon der Super-GAU.

Aber soweit wollen wir es ja gar nicht kommen lassen. Deshalb muss gegen Freiburg ein Sieg her. Auch wenn ich als Wahl-Südbadener große Sympathien für den SC Freiburg habe und ihnen 32x im Jahr einen Sieg wünsche.

Mit dem SC kommt zwar „nur“ der 15. der Auswärtstabelle nach Frankfurt. Dort trifft er allerdings auf den 16. der Rückrundentabelle. Und wenn ich einen Blick in die jüngere Vergangenheit werfe, dann sehe ich da vor einem knappen halben Jahr das schlechteste Spiel unserer Adler in der Hinrunde. Und in den letzten viereinhalb Jahren finde ich nur einen einzigen Sieg der SGE gegen den SCF. Blicken wir also etwas weiter zurück um Inspiration zu finden:

Am 8. September 1993 gab es das erste Aufeinandertreffen der Eintracht mit den frisch aufgestiegenen Freiburgern. Es waren herrliche Zeiten. Unsere Adler hatten seit den 80ern keine Saison mehr schlechter als auf Rang 4 beendet und spielte bereits Fußball 2000. Da kamen die Emporkömmlinge aus dem Breisgau gerade recht: Tony Yeboah schnürte einen Dreierpack und die Eintracht verteidigte die Tabellenführung. An Yeboahs Seite spielten damals so klangvolle Namen wie Uli Stein, Uwe Bein, Manni Binz, Rudi Bommer, Maurizio Gaudino und Jay-Jay Okocha. Hach! (Wer noch ein wenig in diesen alten Zeiten schwelgen will, kann das hier tun.)

Aber auch die Freiburger Aufstellung von damals liest sich nicht uninteressant: Hauptgeschädigter von Yeboahs Dreierpack war ein gewisser Jörg Schmadtke im Tor. Als Rechtsverteidiger hatten die Freiburger schon damals einen Kanzler, der auf den bürgerlichen Namen Ralf Kohl hörte und im Mittelfeld waren mit Jens Todt und Rodolfo Cardoso zwei Jungs unterwegs, deren Vorgesetzter heute Heribert Bruchhagen heißt.

Im Laufe der Jahre haben sich die Kräfteverhältnisse aber deutlich relativiert, was sich auch daran ablesen lässt, dass die Bundesligabilanz gegen den SC Freiburg inzwischen völlig ausgeglichen ist: 11 Siege, 11 Niederlagen und 3 Unentschieden. Mir wäre sehr daran gelegen, dass sich diese Bilanz am Sonntag nicht zum Negativen verändert.

Dafür müssen unsere Jungs aber anders auftreten als bei den letzten beiden Heimspielen gegen Ingolstadt und Bielefeld. Ob das gelingt, wird sich zeigen. Gründe, daran zu zweifeln lassen sich durchaus finden. In der Abwehr herrscht nach wie vor der personelle Notstand. Vallejo ist noch verletzt, Abraham ist noch gesperrt, Hasebe hat Fieber und Otsche sich den Fuß vertreten. Ob die beiden Letzteren am Sonntag zur Verfügung stehen, steht noch in den Sternen. Im Mittelfeld fehlt weiterhin die ordnende Hand von Fabian und als Nachfolger von Huszti hat sich auch noch niemand aufgedrängt.

Zudem scheinen die letzten Wochen auch Spuren zwischen den Ohren hinterlassen zu haben. Denn auch Spieler, von denen man genau weiß, dass sie es besser können, spielen zur Zeit teilweise einen Stiefel zusammen, dass man nicht hinschauen mag. Ich hoffe sehr, dass Niko Kovac in den nächsten Tagen die richtigen Mittel und Worte findet, um die Mannschaft wieder aufs richtige Gleis zu setzen.

Personell ist die Auswahl ja nicht so groß. Wenn man Hasebe und Oczipka mitrechnet, stehen aktuell 12 Spieler nicht zur Verfügung. Und Russ muss man da eigentlich auch noch dazu zählen. Trotzdem stehen voraussichtlich immerhin noch so viele Spieler zur Verfügung, dass Kovac eine Auswahl treffen muss. Die könnte (unter der Annahme, dass Hasebe und Oczipka ausfallen) so aussehen:

Hradecky - Varela, Chandler, Hector, Tawatha - Mascarell, Gacinovic - Rebic, Besuschkow, Blum - Hrgota

Sollten Oczipka und Hasebe noch rechtzeitig fit werden, würde vermutlich wieder eine Fünferkette antreten. Ungefähr so:

Hradecky - Chandler, Hector. Hasebe, Oczipka, Tawatha - Mascarell, Besuschkow - Rebic, Blum - Hrgota

Vielleicht bekommt Chandler auch mal eine Pause und Varela spielt von Beginn an. Wir werden sehen.

Wie sieht es bei den Freiburgern aus?

Auf jeden Fall hat Christian Streich deutlich mehr Optionen als Kovac. Der einzige prominente Ausfall ist Maximilian Philipp mit der 5. gelben Karte. Dafür ist ein guter Bekannter nach langer Verletzungspause rechtzeitig wieder aus den Lazarett zurückgekehrt: Marc-Oliver Kempf. Überhaupt gibt es eine recht große Fraktion an ehemaligen Frankfurtern, die mit unterschiedlichem Erfolg inzwischen im Breisgau spielen. Neben Kempf, dem ich gute Chancen einräume, den Stammplatz, den er in der 2. Liga hatte, wieder zurückzuerobern, spielt Alexandar Ignjovski eher eine Nebenrolle. Über ein paar Kurzzeiteinsätze ist er noch nicht hinaus gekommen. Auch die zwei Zugänge vom FSV haben eine ziemlich gegensätzliche Entwicklung genommen. Während Grifo sich zum besten Vorlagengeber der Liga entwickelt hat, wartet Patric Klandt noch auf seine erste Berufung in den Kader.

Ich rechne mit folgender Aufstellung:

Schwolow - Kübler, Söyüncü, Torrejon, Günther - Höfler, Frantz - Haberer, Grifo - Niederlechner. Petersen

Vielleicht gibt Streich auch Kempf gegen seinen Ex-Verein die Chance von Beginn an.

Wer auch immer spielt, Streich wird sich eine Menge Gedanken dazu gemacht haben. Für mich ist Streich einer der besten Trainer der Liga. Und er ist mit Sicherheit der Beste, den die Freiburger haben können. Nach der Ära Volker Finke hat Streich allemal das Zeug dazu, die nächste Ära zu prägen. Für mich ist er heute DAS Gesicht des Vereins. Emotional, intelligent, menschlich, bescheiden, grundsolide. Und er passt zu dem Verein wie der Ar*** auf den Eimer.

Aber trotz aller Sympathie, am Sonntag müssen die Punkte in Frankfurt bleiben. Und was mir noch wichtig ist, auch weil das Hinspiel nach meiner Erinnerung so ein bisschen der Einstieg in die Diskussion um das angeblich überharte Spiel der Eintracht gewesen ist: Ich will ein faires Spiel möglichst ohne Karten. Auf jeden Fall will ich nicht wieder einen Griff an die Gesäßtasche sehen.

Statt Spielern will ich lieber den Adler fliegen sehen!

•     •     •

Bruda, schlag' den Ball lang!

This contribution was last edited by Adler70 on Mar 1, 2017 at 8:55 PM hours
Show results 1-6 of 6.
Zitat von Sneijder91

Berlin: Irreguläres Tor zum 1:0 gegen Eintracht.


Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es stattdessen Elfmeter für uns hätte geben müssen. Und wenn man das Foul pfeifft, kann man auch über eine rote Karte des Verteidigers sprechen. Ja, den Elfer muss man erstmal machen, aber zumindest in dieser Szene hält sich die Benachteiligung dann doch stark in Grenzen.

Ansonsten muss ich mich dem Tenor anschließen. Die Eintracht macht ein Tor, welches zu Unrecht aberkannt wurde, während Freiburg aus einer recht klaren Abseitsposition heraus in Führung geht. Das waren schon zwei sehr bittere und auch spielentscheidende Situationen. Mich würde das an eurer Stelle ebenso ankotzen. Trotzdem beeindruckt ihr mich. Aus einem Verein, der fast abgestiegen wäre, ist einer geworden, der nach dem 23. Spieltag - trotz einer Niederlagenserie - auf Rang 6 der Tabelle steht. Jeder hat mal eine Phase, in der es nicht läuft - mit dem Schiedsrichtern, aber auch spielerisch. Aber es wird auch wieder besser laufen, ich bin mir sicher, dass ihr die Saison zwischen Platz 5-9 abschließen werdet.

Liebe Grüße aus Berlin
Also ich halte von dem Spruch "es gleicht sich alles aus" gar nichts.

Und ja, es war heute viel Pech bei den Entscheidungen des Schiedsrichters dabei für euch. Und vermutlich denken jetzt manche "Ja, die Gladbacher kennen das nicht, die haben immer nur Glück". Und ja, in den letzten Wochen haben wir sehr oft Glück mit Schiedsrichterentscheidungen. Aber auch nicht immer. Gegen Florenz im Hinspiel einen klaren Elfer nicht bekommen... haben wir das Spiel deswegen 1:0 verloren? Nein, es war genug Zeit da und auch genug Chancen. Und das sagte ich nach dem Spiel und nicht erst nach dem Weiterkommen gegen Florenz.

Wir haben eine Zeit lang wegen jedem Fliegenschiss in unserem Strafraum einen Elfmeter gegen uns gepfiffen bekommen. National und international. Eine Verschwörung? Wohl kaum.

Solche Phasen gibt es halt, in die eine und in die andere Richtung. Sich vom Schiri benachteiligt zu fühlen bringt einen nicht weiter. Insofern finde ich es eigentlich ganz gut, dass ihr mit dem Schiri hadert und nicht die eigene Chancenauswertung hinterfragt - denn trotz aller Fehlentscheidungen hättet ihr das Spiel nicht verlieren müssen heute.

Schiedsrichter machen Fehler, aber das wirklich schlimme ist immer, dass die subjektive Wahrnehmung einen fast ausschließlich an die Fehlentscheidungen gegen einen zurückerinnern lässt. Die zählt man. Die brennen sich ein. An die kann man sich noch in 50 Jahre erinnern. Aber denke ich heute noch daran, dass wir beim Spiel gegen Leverkusen einen Freistoß bei rollendem Ball ausgeführt haben? Ja, sonst würde ich es nicht schreiben smile Aber sowas nimmt man halt hin. Ein Tor, das Abseits war für einen? Nach einer Woche vergessen. Ein Abseitstor gegen einen? Totale Verschwörung! Ingolstadt wittert eine Verschwörung nach Stindls Tor mit der Hand, wir werden das in Kürze wieder vergessen haben... Der Punkt ist: Immer wenn jemand benachteiligt wird, wird doch auch jemand bevorteilt. Sollte man zumindest meinen, dem ist aber nicht immer so... letzteres nimmt man meistens halt hin, denn nicht immer sind Entscheidungen eindeutig. Das Tor von Stindl kann man laut Regeln auch geben. Das heißt hier fühlen sich viele benachteiligt, die anderen sagen "haja, kann man geben, aber wenn's abgepfiffen worden wäre würde ich auch nichts sagen". Das heißt es ist vollkommen normal, dass sich die halbe Welt von den Schiedsrichtern benachteiligt fühlt und kaum jemand bevorteilt.

Aber tut mir einen gefallen: Sucht die Schuld bitte bis mindestens nach dem Halbfinale gegen uns. Das würde uns ziemlich in die Karten spielen, im Pokale und in der Liga.
This contribution was last edited by bmgmib on Mar 5, 2017 at 6:36 PM hours
23. Spieltag: Eintracht Frankfurt - SC Freiburg |#3
Mar 5, 2017 - 11:11 PM hours
Zitat von Arkendis

Als Gladbacher hat man natürlich leicht reden, wenn man laut wahretabelle.de 9 Punkte zusätzlich durch Fehlentscheidungen von Schiedsrichtern hat zwinker Klar ist das nicht 100% Aussagekräftig, gibt jedoch eine Tendenz. Also solltest du dich bei so einer Diskussion mal dezent zurückhalten, weil du so eine Ungerechtigkeit nicht nachvollziehen kannst!


Also Wahre Tabelle hat um genau zu sein 0 Aussagekraft. Sie stellen Fehlentscheidungen fest, mehr nicht. Spielausgänge lassen sich nicht berechnen. Deshalb nerven mich auch Leute, die sagen, dass wenn ein Tor in der 67. Minute nicht gefallen wäre, das Spiel ja mit Sicherheit 0:0 ausgegangen wäre ...

Und danke, wenn du deine Fähigkeiten des Lesens nutzen würdest, hättest du gemerkt, dass ich genau diese Reaktion erwartet habe... Also solltest du, bevor du anderen Redeverbot gibst, vielleicht nicht nur das lesen, was du willst. Weil damit untermauerst du meine Aussage der selektiven Wahrnehmung nur. Du liest was dir gefällt.

Und man wird bei jedem Verein Phasen finden, in denen sie mehr oder weniger Schiedsrichterglück haben. Ich sagte selbst, dass wir uns gerade nicht beschweren können, aber an den nicht gegebenen Elfmeter im Hinspiel gegen Florenz erinnerst du dich bestimmt auch? Oder passt der nicht zur Wahrnehmung, dass gerade jede mögliche Entscheidung für Gladbach gepfiffen wird? Es ist nicht immer alles schwarz oder weiß, auch wenn man es sich krampfhaft versucht einzureden. Und wenn hier Leute das Feindbild Schiedsrichter brauchen, dann tut es mir leid, dass ich versuche diese Illusion zu zerstören. Aber deshalb halte ich mich nun hier wirklich raus, auch wenn nicht alle Frankfurter so denken. (Und wie gesagt, ich hoffe dass man im Verein so denkt, das hilft der Konkurrenz)

Und ich glaube ich habe nirgends geschrieben, dass ich einen gewissen Frust nicht nachvollziehen könnte. Ich ärgere mich mitunter auch. Aber Verschwörungen? Bestechung? Bewusstes Verpfeiffen? Die Schiedsrichter machen halt Fehler. Die Schuld bei ihnen zu suchen hat aber noch niemanden weiter gebracht.

@blink86: Oder es war die subjektive Wahrnehmung ... Weder DFB noch DFL haben irgendwas davon, dass Bayern immer wieder Meister wird.
This contribution was last edited by bmgmib on Mar 5, 2017 at 11:20 PM hours
23. Spieltag: Eintracht Frankfurt - SC Freiburg |#4
Mar 6, 2017 - 10:45 AM hours
Wir haben eindeutig gerade auf Grund von Verletzungen und Sperren die schwierige Phase, mit der alle Verantwortlichen immer gerechnet haben, während uns die Presse bereits in die CL geschrieben hat. Das ewige Mahnen will nur keiner mehr hören.

Gestern kam prinzipiell aus meiner Sicht schon eine Reaktion der Mannschaft. Wenn Du dann jedoch auch noch die Schiri so gegen Dich hast, kann man in so einer Phase halt kein Spiel gewinnen.

ABER: Ich kann und will nicht glauben, dass da System da hinter steht. Einigen fließen hier ja Anschuldigungen ala "Fifa-Skandal", Betrug usw. schnell aus der Feder. Das halte ich für quatsch. Auch Schiris haben miese Tage, ohne dass da zwangsweise ein System dahinter stehen muss.

Ich sehe eher ein ganz generelles Problem: Wie Danny Blum und Niko Kovac betont haben, wird in der Bundesliga einfach viel zu kleinlich gepfiffen. Wenn jeder Mini-Kontakt zu einem Foul führt fühlt sich zwangsweise eine Mannschaft benachteiligt. Das Risiko von Fehlentscheidungen steigt exponentiell, da man die kleinen Kontakte immer unterschiedlich auslegen kann. Zudem gibt es den Spielern Anreize sich ständig fallen zu lassen, zu reklamieren. Nicht nur unsere Spiele werden immer zerfahrener. Die Schiedsrichter können auch gar nicht mehr gut aussehen, da sich immer eine Seite irgendwie benachteiligt fühlt.

Es ist so lächerlich das Stürmer nach intensivem Körperkontakt schon einen medialen FairPlay-Preis bekommen, wenn sie nicht fallen, sondern nach dem Stolpern weiterlaufen und versuchen noch das Tor zu erzielen.

Der Dfb muss hier unbedingt einschreiten. Die generelle Auslegungslinie muss völlig neu gefasst werden. Spieler die liegen bleiben sollten 2 Minuten zur Behandlung das Spielfeld verlassen müssen.

Nur muss Kovac intern auch mal auf den Tisch hauen was die Disziplin angeht. Du kannst als Eintracht Frankfurt nicht dein Image beklagen und gegen die Spielführung der Schiedsrichter vorgehen, wenn jede Woche einer von uns völlig danebenhaut. Ich dachte die rote Karte gegen Seferovic war ein letzter Ausrutscher. Prompt hakelt Rebic, tritt einem Freiburger gegen den Unterschenkel und tritt ihm danach mit voller Absicht auf den Fuß.

Sorry, aber da braucht mir niemand mit so hohlen Phrasen wie "Männersport", "gehört zum Fußball dazu" bla bla bla zu kommen. Das gehört nicht dazu, das ist grob unsportlich aus basta.
23. Spieltag: Eintracht Frankfurt - SC Freiburg |#5
Mar 6, 2017 - 12:15 PM hours
In meiner Eröffnung habe ich es als „ZGAU“ bezeichnet, gegen die Freiburger zu verlieren. Und dann haben wir nicht nur verloren, sondern auch noch SO verloren. Aber nachdem ich eine Nacht darüber geschlafen habe, sagt mir ein Blick auf die Tabelle, dass unsere Eintracht immer noch auf Platz 6 steht. Und mal ehrlich: wer von uns hätte das vor der Saison nicht blind unterschrieben?

Natürlich war die Schiedsrichterleistung gestern extrem unbefriedigend. Zumindest aus Frankfurter Sicht. Da ich in Südbaden wohne, darf ich da auch deutlich andere Sichtweisen wahrnehmen. tongue

Aber wenn ich die ganzen Verschwörungstheorien hier lese, da fällt mir echt nix mehr zu ein. Ja, Günter Perl hatte einen schlechten Tag. Sein Assistent an der Linie vielleicht noch einen schlechteren. Aber daraus gleich ein System zu konstruieren, das der Eintracht schaden soll… also bitte. Ich darf vielleicht daran erinnern, dass der gleiche Günter Perl bereits unsere Spiele in Hamburg und gegen Mainz gepfiffen hat. Beide haben wir 3:0 gewonnen und in beiden Spielen hat er eine solide bis gute Leistung gezeigt. Gestern halt nicht. Shit happens.

Ich darf vielleicht auch noch daren erinnern, dass wir das Spiel gegen Dortmund nicht unbedingt hätten gewinnen müssen, wenn Wolfgang Stark in der 83. Minute auf Elfmeter für Dortmund entschieden hätte. Auch das 1:0 gegen Schalke haben wir einer Fehlentscheidung des Schiedsrichters zu verdanken. Und auch gegen Darmstadt hätten wir nicht unbedingt gewonnen, wenn Herr Gräfe seine Elfmeterentscheidungen nicht zweimal zu unseren Gunsten ausgelegt hätte.

Ja, Schiedsrichter machen Fehler. Aber wie der Gladbacher Kollege hier gestern Abend bereits völlig zurecht festgestellt hat (wofür er hier auch noch von einigen in peinlichster Art und Weise angegangen worden ist), neigt der gemeine Fan (und da nehme ich mich überhaupt nicht aus) zu einer ausgesprochen selektiven Wahrnehmung. Und zwar sowohl wärhrend des Spiels als auch in der Rückschau. Das führt dann zu der paradoxen Situation, dass sich Fußballfans quer durch die Liga ständig nur von den Schiedsrichtern benachteiligt fühlen. Dauerhaft bevorteilt fühlt sich aber irgendwie keiner. Seltsam.

Mancher (auch hier) schließt daraus, dass die Schiedsrichter in Deutschland zu schlecht sind. Das halte ich für Quark. Aber der Fernsehzuschauer hat inzwischen Superzeitlupen aus 5 verschiedenen Positionen zur Verfügung und bei jeder Abseitsentscheidung wird ihm eine Hilfslinie ins Standbild eingeblendet. Da hat man leicht reden. Der Schiri muss das in Realgeschwindigkeit entscheiden und sich dabei auch oft auf die Hilfe seiner Assistenten verlassen. Und dann ist er halt auch manchmal verlassen.

Damit muss man leben. Und auch wenn das ein eindeutiger Fünfer für das Phrasenschwein ist: Auf Dauer gleicht sich das aus. Manchmal vielleicht nicht im Laufe einer Saison, aber langfristig schon. Auch wenn die selektive Wahrnehmung es einem aus Fan-Sicht manchmal schwer macht, das zu akzeptieren.

Worüber man aber sicherlich grundsätzlich diskutieren kann, ist die Kleinlichkeit mit der in der Bundesliga gepfiffen wird. Dafür ist meines Wissens tatsächlich der DFB bzw. die dortigen Oberschiedsrichter (zumindest mit-)verantwortlich. Und davon sind dann Mannschaften, die mehr über den Kampf kommen, wie z.B. die Eintracht, mehr betroffen als Mannschaften, die mehr über die Kunst kommen.

Zum Spiel selbst kann ich nicht so viel sagen, da ich nur die Zusammenfassung in der Sportschau gesehen habe. Aber nach allem, was ich sonst noch so gelesen und gehört habe, haben wir kein schlechtes Spiel abgeliefert, wenn man bedenkt, in welcher personellen Situation wir derzeit sind. Dass die Freiburger den feineren Fußball spielen, daran war vorher kein Zweifel und das hat das Spiel auch bestätigt. Sowohl Christian Streich als Trainer als auch Jochen Saier und Klemens Hertenbach als sportliche Leitung machen dort eine hervorragende Arbeit. Und dass der SC mehr Geld für Neuverpflichtungen ausgeben kann, liegt nicht daran, dass man dort mehr Geld hätte als in Frankfurt. Der Umsatz des SC ist gut halb so hoch wie der der Eintracht. Aber in Freiburg wird halt schon seit Jahrzehnten extrem solide gewirtschaftet wird und nicht erst seit Herri. Und ein guter Teil der Einnahmen der Eintracht gehen halt immer noch für Altlasten drauf.

Jetzt müssen wir als nächstes nach München. Da wird auch sehr solide gewirtschaftet. Und die Wahrscheinlichkeit, dort mehr Punkte zu holen als gegen Freiburg ist nicht sehr hoch. Die fünfte Niederlage in Folge hingegen sehr wahrscheinlich. Wird davon die Welt untergehen? Sicherlich nicht!

Stellt Euch mal vor, wir hätten die Hinrunde so begonnen, wie jetzt die Rückrunde und hätten die Rückrunde stattdessen so begonnen, wie die Hinrunde. Den Rest der Hinrunde hätten wir so gespielt wie gehabt. Dann würden hier alle in Euphorie baden.

Jetzt heißt es das Spiel gegen die Bayern einigermaßen unbeschadet zu überstehen, also nicht gerade wie der HSV, und dann gegen eben diesen HSV möglichst nicht zu verlieren. Danach kommt die Länderspielpause und die Mehrzahl der verletzten und gesperrten Spieler steht (hoffentlich) anschließend wieder zur Verfügung. Dann sollte die Mannschaft zumindest personell wieder in der Lage sein, die Leistungen aus der Hinrunde abzurufen.

•     •     •

Bruda, schlag' den Ball lang!

This contribution was last edited by Adler70 on Mar 6, 2017 at 12:24 PM hours
Erstmal: Glückwunsch an die Eintracht für den Trainer Kovac, den ich persönlich gestern als sehr fairen Sportsmann wahrgenommen habe. Er regt sich am Sky-Mikrofon über die Fehlentscheidungen auf; dazu hat er auch das Recht. Später in der PK ist sein erster Satz ein Glückwunsch an Streich und den SC und ein Lob ans Freiburger Team, diesen Anstand hat nicht jeder Bundesliga-Trainer, erst recht nicht, wenn man sich verpfiffen fühlt.

Ich denke, Kovac macht einen super Job, und das wird sich am Ende der Saison auch niederschlagen. Das hätte ich ihm übrigens bei seiner Einstellung nicht zugetraut, ich dachte damals, er kann nur Anfeuern und nicht Grundsatzarbeit.

Zitat von Matthias_SGEEE

Der Ärger ist groß und da schreibt man auch Sachen die man wohl anders hätte schreiben sollen.
Aber in anderen Foren gibt es noch "schlimmere" Sachen die "erlaubt" sind. Das der Streich mal wieder ein Kommentar abgibt was nicht passt und auf keinen fall fair ist passt zu seinem Bild was ich über die Jahre gesehen habe.


Ich weiß jetzt nicht genau, von welchem Kommentar von Streich wir hier jetzt sprechen, aber Streich hat aus meiner Beobachtung generell das Problem, dass er schnell missverständlich rüberkommt. Erst recht in Kurz-Zitaten und kurzen PKs. Um Streich besser zu verstehen, muss man sich häufig die 30-Minuten-PKs ansehen (und wer, außer den Fans, sollte das tun?). Ich werde dir vermutlich dein Bild "über die Jahre" nicht austreiben können, aber Streich ist, gerade abseits des Platzes, ein aus meiner Sicht sehr fairer Mensch, der zum Beispiel auch ungefragt anderen Trainern beiseite springt, und sich zum Beispiel niemals abfällig über Trainerkollegen äußert (das hat er auch in der Affäre Verbeek nicht getan; siehe unten).

Zitat von Matthias_SGEEE

Alles für sein Team auch wenn es nicht Fair ist. Ich mag ihn nicht. Als Trainer sollte man auch immer Fair bleiben... das Schafft Er einfach nicht.. und das kommt immer wieder vor.


Da sollte man unterscheiden zwischen dem Adrenalin-Streich während des Spiels und dem Streich außerhalb. Und auch der Streich am Spielfeldrand hat mittlerweile deutlich dazu gelernt, und sich verbessert. Wobei ich, als Fan, dieses Verhalten bis heute an ihm kritisiere. Ich mag auch nicht, wie er da teilweise in Raserei verfällt. Andererseits wünschen wir Fans uns wohl alle einen Trainer, der nicht kaugummikauend und stoisch am Rand steht, sondern den Verein, den auch wir lieben, ebenfalls leidenschaftlich anfeuert und "lebt". So viele gibt es da heutzutage gar nicht mehr.

Der SC war jahrelang der Verein, der "feinen Fußball spielt", und dann in Schönheit stirbt, was die Gegner regelmäßig zu Lobeshymnen angeregt hat ("Total super, ihr seid ja so sympatisch, ich hoffe, ihr gewinnt ab heute nur noch, und ach ja, danke für die 3 Punkte!"). Ich habe da als Fan überhaupt nichts dagegen, wenn seit einigen Saisons ein Team auf dem Platz steht, dass sich nicht einfach wegdrücken lässt. Möglicherweise spielt da jetzt aber auch eine leichte Erwartungsdiskrepanz eine Rolle: Weil der SC plötzlich nicht mehr den Pappmaché-Gegner gibt, wirkt es dann plötzlich so, als spiele man überraschend hart. Manchmal schadet es nichts, da auch die Klischees und Zerr-Bilder zu hinterfragen. Genauso wie beim Klischee der "unfairen Eintracht".

Zitat von Matthias_SGEEE

Bei der Verbeek Geschichte haben sich beide nicht mit Ruhm bekleckert. Da konnte man ja Streich gut erleben..


Die Verbeek-Streich-Affäre könnte man an Volontär-Seminaren als Paradebeispiel durchexerzieren, wie durch die (bewusste oder unterbewusste) Zusammenstellung von Zitaten Medien dafür sorgen können, dass Situationen eskalieren. Streich hat viele der Dinge, die in diesem Zusammenhang von ihm in Erinnerung sind, so nie gesagt. (Verbeek übrigens auch nicht). Das berühmte "Schadenfreude"-Zitat von Streich war in einen mehrminütigen Monolog eingebettet, in dem Streich (leider in seiner typischen Art und Weise eher verschwurbelt und mit einigen Gedankensprüngen) erklärt, warum es falsch und höchst unfair wäre, Schadenfreude zu empfinden. Im Gedächtnis geblieben, ist ein daraus losgelöster Satz, der das Gegenteil suggeriert. Das Video gibt es bis heute vollständig im Netz, falls jemand sich olle Kamellen ansehen will.

Mein Eindruck ist bis heute, dass Verbeek und Streich sich gegenseitig aus einem Bündel an Missverständnissen (Verbeek konnte damals noch nicht so gut Deutsch wie heute) und Medien-Übertreibungen in eine Affäre hineinmanövrieren lassen haben, die beide möglicherweise andernfalls einfach mit einem Glas Wein ausgeräumt hätten.
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