Baustelle Infrastruktur (Stadion, Trainingsgelände etc.)

Wahnsinn...
Was ist denn mit deinem alten Account passier?

Hatte ich gelöscht, musste den roten Mief vom Nick loswerden.
This contribution was last edited by Blaustern on Dec 14, 2021 at 3:53 PM hours

Bei uns bist du mit deinen interessanten und informativen Beiträgen immer willkommen. Aber das warst du auch schon mit dem alten L-Nick. Aber Blaustern passt defintiv besser zu dir.

Ein Kommentar von Jan Schrader.

Der Mann hat völlig Recht.

Der OBB hatte 2019 im Zuge seiner Bewerbung um die EM Auswrichtung extra für die Selbstdarstellung der LHH seinen "Aktionsplan 5+" mit BFV Präsident Dr. Rainer Koch in einer gemeinsamen PK vorgestellt. Das komplette Programm sollte dem Rathaus den Anstrich von Fußballfreundlichkeit geben. Dies war erforderlich, weil die großen Verbände wie UEFA oder FIFA ständig Verbesserungen der Sportinfrastruktur in ihren Bewerbungskriterien einfordern.

Nun da München fest gebuchter EM-Ausrichter ist, fallen all diese vorgeblichen Verbesserungen aber komplett hinten runter und der Münchener Stadtfußball ist gekniffen.

Es wird weder eine Bauoffensive zur Herstellung neuer Fußballfelder geben (davon war ein ganzes Dutzend angekündigt), noch wird das lauthals angekündigte neue Regionalligastadion in München gebaut, noch werden derzeit überhaupt noch Sanierungen von maroden Bezirkssportanlagen duchgeführt. Der "Aktionsplan 5+" stirbt einfach klammheimlich, weil unsere Medien zu dem Thema gar nicht nachbohren.
Es kommt sogar noch schlimmer, denn statt "mehr" Fußballplätze in der LHH bereitzustellen, werden am Westpark / Siegenburgerstraße demnächst sogar noch zwei davon abgerissen werden!!

Den im selben Zeitfenster 2019-20 medial bewusst breit inszenierten Umbau des Sechzgerstadions wird es ebenso nicht geben. Das war nur Teil der suggestiven Bewerbungskampagne unseres Rathauses um die EM Ausrichtung. Dieser Umbau wird wie alles andere storniert werden, weil keiner in der Stadt Lust auf die Kosten hat. Denn ob Sechzig nun in der 1., 2., 3. oder 4. Liga spielt, interessiert das Rathaus überhaupt nicht. Man hat Sechzig nur dazu benutzt die EM auszurichten!

Die finale Entscheidung gegen den Ausbau des Sechzgerstadions wird nicht vor der EM24 verkündet werden.
Sollte man angesichts öffentlichen Drucks gar nicht drum herum, kommen, dann wird das Rathaus auf Biegen und Brechen eben Sechzig dafür den schwarzen Peter zuschanzen, damit bloß nichts in der Beziehung zur UEFA Schaden nimmt. Dann mutieren sogar Online-Meinungsbilder von Fans zu wechselhaften öffentlichen Darstellungen des Vereins. Die bisherigen öffentlichen Aussagen vom OBB ließen schon mit exakt dieser Stoßrichtung aufhorchen. Das ist also nur der Prolog zukünftiger Ereignisse....

P.S.:
Und ja, die AA hatte definitiv ein vertraglich fixiertes Ausrichtungsverbot jeglicher Veranstaltungen außer Fußball. Die nun kursierenden Pläne zu NFL Spielen in Fröttmaning über zukünftige Jahre(!) zeigen auf, dass Herr OBB Reiter mit seinem Sitz im Verwaltungsbeirat des FC Bayern kommunale Interessen aufgibt und an seinen Lieblingsclub "verschenkt". Verschenkt deshalb, weil die Stadt dafür im Gegenzug gar nichts bekommt. Einem Ude wäre das nicht passiert....

Das sollten hiesige Medien einmal näher beleuchten, wie das hinter den Kulissen denn so zustande kommt. OLY Sanierungsphase hin oder her, das mufft arg nach Begünstigung von Kapitalgesellschaften durch öffentliche Amtsträger.
This contribution was last edited by Blaustern on Dec 22, 2021 at 10:36 AM hours

Das Löwenmagazin hat acht Fragen an die Stadt München gestellt und Antworten bekommen.
This contribution was last edited by ScottishLion on Jan 15, 2022 at 10:51 AM hours

Es ist doch immer mal wieder die Rede davon, dass es wieder möglich sein soll, Fußball im Oly zu spielen. Da wäre ja schon der Gegenzug zur Aufweichung der AA-Klausel hinsichtlich der NFL.

Das passt ja leider ganz gut zu den Vermutungen von Blaustern.

(6) In der Finanz- und Investitionsplanung der Stadtkämmerei steht als voraussichtlicher Realisierungszeitraum “nach 2024”. In welchem Zeitrahmen möchte die Stadt den Umbau umsetzen (Baubeginn, Ende der Baumaßnahmen)?

Laut sechzger.de verfolgt man mit Blick auf den Ausbau des GWS nicht mehr den Plan eines eigenen Gutachtens, der nicht zielführend sei, sondern schlägt stattdessen den „Klärungsansatz über einen Vorhaben- und Erschließungsplan nach § 12 BauGB“ vor.

Der Ball liege insofern jetzt bei der Stadt. Ob das jetzt eine mögliche Kapazitätserweiterung über die vom ersten Gutachten genannten ca. 18.000 hinaus beinhaltet, steht da nicht.


https://sechzger.de/gruenwalder-stadion-weiteres-gutachten-nicht-zielfuehrend/

Ich hab' mir den Artikel gerade durchgelesen und was ich da gelesen habe, überrascht mich überhaupt nicht.

Wir haben nun einmal in München das große Problem, dass wir dem FC Bayern München nicht nur den größten Münchener sondern mit mittlerweile 316.000 auch größten europäischen Sportverein in der Stadt haben. Weltweit gesehen - dass war mir ehrlich gesagt bis vor 2 Minuten so nicht bekannt - ist man allerdings hinter Club Atletico River Plate (Argentinien) mit 335.945 "nur" die Nummer 2: Liste der mitgliederstärksten Sportvereine der Welt.

Und auch wenn es unseren TSV bereits seit 1860 und die Bayern erst seit 1900 gibt, haben uns die Roten mittlerweile (mal abgesehen von der Fanhoheit in der Landeshauptstadt), komplett den Rang abgelaufen. Wenn der TSV von heute auf morgen aus dem Vereinsregister gelöscht würde, hätte dass auf das sportliche Angebot in der Stadt keine besonders großen Auswirkungen. Genau genommen sind wir für die Stadt nur ein Relikt aus alten Zeiten, mit dem man sich aufgrund der hohen Mitgliederzahl von 25.690 und der großen Tradition, notgedrungen immer wieder mal beschäftigen muss.

Wenn der FC Bayern München bei der Stadt vorstellig wird, dann gelten da mit Sicherheit ganz andere Maßstäbe. Egal ob es sich um Fußball, Basketball oder irgend eine andere Sparte handelt. Was die Löwen betrifft spielt die Stadt m.E. schlicht und ergreifend auf Zeit. Vielleicht "hofft" man sogar auf einen Abstieg in die RL Bayern, damit das leidige Thema GWS endlich vom Tisch ist. Wahrscheinlich verspürt man auch keine allzu große Lust 70 Millionen +x Euro aus Steuergeldern in einen Umbau zu stecken. Was den Verantwortlichen dabei in die Karten spielt ist, dass unsere beiden Gesellschafter heillos zerstritten sind. Das kann man natürlich gut als Aufhänger nutzen. Frei nach dem Motto: "Bei 1860 weiß man doch selbst nicht was man will." Und so ist man bei diesem für den Verein existenziell wichtigen Thema seit Jahren keinen Schritt vorangekommen.

Meine Idealvorstellung wäre ein Umbau im GWS mit einer Kapazität von 22.000 bis 25.000 Plätzen. Das würde für unsere Verhältnisse völlig ausreichen. Aber soweit ich das noch in Erinnerung habe wäre das kein Umbau mehr im bereits bestehenden Bestand, sondern ein Neubau. Und der würde dann aufgrund der Anliegereinsprüche nicht mehr durchgehen. Auch wenn ich der Meinung bin, dass 18.160 (davon war glaube ich mal irgendwo die Rede), für einen Verein wie den TSV 1860 München zu wenig sind, könnte ich sogar damit leben. Allerdings nur, wenn der Umbau dann nicht nur zweitligatauglich sondern auch gleich für die 1. Bundesliga ausreichend wäre. Das wäre für mich als Verantwortlicher des TSV auch der Punkt wo ich bereit wäre, einen langjährigen Mietvertrag (natürlich nur zu vernünftigen Konditionen) zu unterschreiben.

Viele andere Städte haben in der Vergangenheit vorgemacht, wie man solche Projekte richtig in Angriff nimmt. So wurden z.B. seinerzeit in Magdeburg und Essen die alten Stadien abgerissen und durch bundesligataugliche ersetzt (Eröffnung der MDCC-Arena am 19. Dezember 2006, Stadion an der Hafenstraße am 12. August 2012). Und das obwohl beide Vereine seinerzeit noch in der Regionalliga spielten. Aber der große Unterschied zu München ist eben, dass es in diesen Städten keinen anderen großen Fußballklub gibt. Der bereits am 11. April 1881 gegründete ETB Schwarz Weiß hat zwar 1959 - übrigens mit einem gewissen Hennes Küppers in den Reihen - den DFB-Pokal gewonnen, aber er stand trotzdem immer im Schatten von Rot Weiss Essen. Und in Magdeburg gibt es keinen anderen Fußballverein der auch nur annähernd so eine Bedeutung hat, wie der FCM. Auch der Jahn spielt seit der Saison 2015/16 (damals in der RL Bayern) in einem bundesligatauglichen Stadion. Auch in zahlreichen anderen Städten wurden in den letzten Jahren neue Stadien gebaut (Freiburg, Karlsruhe). Der SV Darmstadt 98 hat das Böllenfalltor auf Vordermann gebracht und Holstein Kiel im September eine Stadiongesellschaft gegründet. Die Störche wollen 70 Millionen Euro für einen Neubau ausgeben.

Jedes mal wenn ich einen Bericht über den Stand in Sachen Stadionbau beim TSV lese, kommt bei mir gleich der Löwen-Blues auf. Denn das ganze ist mittlerweile eine "Never ending story" und ich befürchte, dass wir im nächsten Jahr um diese Zeit um keinen Meter weiter sind wie heute. Während unsere sportliche Konkurrenz hinsichtlich der Infrastruktur rechts und links an uns vorbeizieht, müssen wir als Fans machtlos zur Kenntnis nehmen, dass bei uns dahinghend absolut nichts voran geht.

Leider ist es auch hier wie bei so vielen anderen wichtigen Themen im Verein: Die beiden Gesellschafter ziehen nicht an einem Strang und blockieren sich gegenseitig. Und - ich hab' das schon in anderen Beiträgen zur Genüge ausgeführt - ein "Gemeinsam" wird es in dieser Konstellation auch in Zukunft nicht geben. Völlig unabhängig davon, wer nun Präsident beim e.V. ist. M.E. ist die einzige Lösung eine saubere Trennung. Aber so lange Hasan Ismaik absolut kein Interesse daran zeigt seine Anteile zu verkaufen, wird dieser großartige Verein nie mehr richtig auf die Füße kommen.