Blick auf die Konkurrenz

Freiburg hat aber auch nur 9000 Mitglieder und der Club immerhin über 15.000.

http://www.reviersport.de/261208---mitglieder-clubs-knacken-marke-einer-million.html
(Auswertung vom Februar 2014)
Die Vereine aus der 2. Bundesliga hatten hier durchschnittlich 10.869 Mitglieder, also sind wir zumindest über dem Schnitt.
Dass hier der Verein einiges aufzuholen hat, darüber wird sich niemand streiten.

Finde es etwas schade, in einer Argumentation die Finanzen des Vereins auf den Transferüberschuss umzumünzen. Da sollte man auch noch andere Faktoren miteinbeziehen, wie das Stadion etc.

Bei uns ist viel schief gelaufen, aber die ständige Jammerei, dass bei uns alles so extrem besch**** ist, ist jetzt unangebracht.

Ja, es wurde viel verbockt.
Aber was soll denn Stand jetzt gemacht werden?
Der komplette Vorstand wurde ausgetauscht und es wird ein neues Konzept erarbeitet.
Mehr geht doch nicht... oder?
Manchmal sollte aufgehört werden in der Vergangenheit zu leben und endlich mal zu akzeptieren, dass wir jetzt mal aus dem Loch raus müssen.
Und in meinen Augen sind wir jetzt auf dem richtigen Weg.

Gerade auf T-online die Meldung:
"Frontzeck erklärt seinen Rücktritt"

"...Gespräche mit möglichen Kandidaten habe es noch nicht gegeben, fügte Bader hinzu."
Gleiche Formulierung wie bei uns.
Da hat er wieder mal die Antwortkärtchen mit seinen Standartfloskeln rausgezogen.

Das dürfte eine unheimlich schwere Entscheidung sein. Die Spieler arbeiten ihr ganzes Leben darauf hin, Profi zu werden. Und jedem ist bewusst, dass er nur diese eine Chance hat, sich diesen Traum zu erfüllen. Das gibt man nicht so einfach auf. Zumal viele mit Mitte 20 wohl einfach keinen rechten Back-Up-Plan haben. Und ein riesiges Gehalt kriegen sie ja auch wenn sie verletzt sind. Da kommen viele Aspekte zusammen, die es durchaus nachvollziehbar machen, dass Spieler wie Gebhart oder Badstuber sich über Jahre rumquälen ohne die Reißleine zu ziehen. Beendest du die Karriere, ist es vorbei. EIn Zurück ist kaum vorstellbar. Und was kommt dann? Regelmäßige Reha-Aufenthalte machen wohl niemandem Spaß. Aber sie stellen zumindest eine gesicherte Existenz dar.
Bei Deisler kamen zu den physischen Verletzungen irgendwann auch noch Depressionen hinzu. Vielleicht war auch das der ausschlaggebende Punkt fürs Karriereende

Ich will gar nicht groß auf den Beitrag von phoenix eingehen, in seiner Art ist er da schon ein wenig nah an die Sonne geflogen.Zudem er ja eigentlich bestätigt, was ich eigentlich aussagen will.

Die aktuelle Rivalität, so man denn will, zwischen Glubberern und Freiburgern besteht doch hauptsächlich, weil beide Teams sich mit Pauli und Bochum um einen Platz in der Bundesliga bewerben, und die Vergangenheit halt noch so seine Narben hinterlassen hat, beidseitig. Ich glaube, Fans beider Mannschaften wären nicht unglücklich, wenn die Dosen so 15 Punkte weniger hätten, ich denke, dann wäre auch weniger (in meinen Augen unnötige) Schärfe drin.

Jetzt ist es halt so, dass man ganz eng beieinander ist. Natürlich seht ihr es gerne, wenn wir wie gegen Düsseldorf und in Bochum Punkte lassen. Genausogern würden wir es sehen, wenn ihr Punkte abgebt. Bei euch passiert es halt nicht so wirklich in den letzten 13 Spielen. Und, wenn man mal ehrlich ist, waren die Siege doch oft sehr knapp und eher mit Kampf, Willen und Biss erzwungen, nicht aus (klarer) spielerischer Überlegenheit. Gegen 60 war's Schäfer, gegen Düsseldorf (natürlich neben dem Schiri!) die Unfähigkeit von Djurdjic, jetzt aktuell gegen Fürth ein genialer Moment (unseres) Kerks, während aus dem Spiel bis dahin nahezu nichts torgefährliches kam. Gegen uns war - rein subjektiver Eindruck - das spielerische Moment auch eher von uns, und dann legen wir uns zwei Eier ins Nest. Das ist alles auch keine Kritik - denn wie der phoenix ja selbst auch sagt, am Ende zählt das Ergebnis. Der Biss, den ihr immer zeigt, dass ihr nie aufgebt, Spiele immer eng haltet, das ist ne echte Qualität, die man würdigen muss. Trotzdem wär's uns ganz recht, wenn so'n Spiel wie gegen 60 dann nicht am Ende 3 Punkte auf dem Konto zeigt. Reiner Selbstnutz.

Nicht gut find ich, wie manche unserer User meinen, ihr hättet deutlich zuviele Punkte auf dem Konto. Genausowenig gut find ich allerdings, wie manche eurer User immer wieder die wahretabelle herzaubern und behaupten, ihr hättet 12 Punkte zu wenig und wärt eigentlich der verdiente Spitzenreiter. Die Diskussion mag ich jetzt nicht wieder führen, aber so 100% zuverlässig sind die Daten dort aus bekannten Gründen, gerade in Liga 2, ja nunmal nicht. Ohne Frage gesteh ich euch aber zu, dass ihr gegen Düsseldorf, Frankfurt und Fürth im Hinspiel deutlich verpfiffen wurdet und bei normaler Auslegung da ein paar Punkte mehr hättet. Wobei man natürlich grad in Düsseldorf nicht weiß, wie das sonst gelaufen wäre. Irgendwie schien euch der lächerliche Elfer ja gut getan zu haben, danach lief es spielerisch und kämpferisch deutlich besser.

Das Beispiel heute herzunehmen find ich aber eben auch verkehrt. Natürlich weiß man nicht, ob wir ohne die 1,5 komischen Tore gewonnen hätten. Mein Eindruck war aber der, dass man jederzeit in der Lage gewesen wäre, mehr Druck zu erzeugen. Man musste nur nicht mehr nach dem 2-0, bis dahin hatte man mehrere klare Chancen. Das erste Tor ist ein eindrucksvoller Beweis der heutigen Überlegenheit: alle Anspielstationen waren zugestellt, unser 6er übernimmt die freie Pressingposition und geht voll drauf und erzwingt somit den Fehler. Man war heute mannschaftlich geschlossen, kompakt, hat die Zweikämpfe angenommen und gewonnen. 61% Zweikampfquote waren beeindruckend, man ist 9km mehr gelaufen als der Gegner. Das sind eben genau die Dinge, die man - zusätzlich zu einer doch vorhandenen individuellen Qualität - einbringen muss, um Spiele wirklich zu gewinnen, wenn nicht alles mit dem Teufel zugeht (pun intended). Man hat heute den individuell schwächsten Kicker fast die gesamte Spielzeit auf dem Platz gelassen, obwohl mit Petersen und Philipp wirkliche Granaten (jedenfalls für Liga 2, auch ne subjektive und vielleicht arrogante Meinung) auf der Bank saßen. Man musste sie halt nicht (früh) bringen, weil das Spiel zu keiner Zeit in Gefahr war. Zum Einen, weil der Gegner heute schwach war, zum Anderen aber auch, weil essentielle Werte wie Zweikampf- und Laufbereitschaft da waren. Da fand ich den ursprünglichen Kommentar, auf den ich geantwortet hatte, halt falsch. Gerade, wenn man nur die Spielzusammenfassung sieht und dann denkt, es wäre irgendwie glücklich gewesen. Das wars heut einfach nicht. Eure Spiele schaue ich mir auch immer an, wenn ich die Zeit hab (und drücke aus oben genanntem Selbstnutz dem Gegner die Daumen, nicht böse sein) - daher traue ich mir schon zu, die Leistungsfähigkeit ein bisschen einschätzen zu können. Und da bleibt eben unterm Strich, dass ihr nicht so oft die wirklich "bessere" Mannschaft wart, und da bitte ich zu verzeihen, dass man dann manchmal denkt "verdammt! schon wieder!" - ohne da irgendwelche Arroganz oder irgendwelchen Ärger auf euch zu haben. Ich würd halt gern aufsteigen, und weil ich weiß, dass die Chance, dass bei uns wieder irgendwelche sinnlosen Punkte liegengelassen werden, weil manch einer denkt, mit der individuellen Qualität wird das auch so gehen, und in der Konzentration nachlässt, ziemlich hoch ist (die letzten beiden Spiele lassen hoffen, dass das mal abgelegt wird!) - und da schadet es nicht, n bisschen Vorsprung aufzubauen. Der war mal da und ist jetzt wieder unfassbar gering.

PS: Kerk, hör verdammt nochmal auf, so viele Tore vorzubereiten und gar selbst zu schießen! :D

Naja, ihr habt da teilweise Ansichten, da greife ich mir an den Kopf. Da scheinen immer noch welche der Meinung, beim Sieg gegen euch wärt ihr die deutlich bessere Mannschaft gewesen. Ziemlich verblendet. Nur weil wir den Gegner nicht an die Wand spielen, sind wir nicht immer die schlechtere Mannschaft. Wird von einigen Freiburg-Usern dann allerdings so hingestellt. Da wird immer mit Glück argumentiert. Seit 13 Spielen haben wir Glück.

Zum Düsseldorf-Spiel. Auch hier wieder, hast du das Spiel geschaut? Wo hat uns der Elfer gut getan? Wir waren stark bis zum 1:0, hatten alles im Griff. Nach dem Elfer waren wir dann erst mal aus dem Spiel. Die Mannschaft hatte ihren Rhythmus durch die Fehlentscheidungen verloren. Gegen Ende kamen wir wieder richtig ins Spiel und kamen zum verdienten 1:1. Weiß nicht, was du da gesehen haben willst.

Auch misst du in diesem Beitrag etwas mit zweierlei Maß. Zum einen sagst du, die wahre Tabelle kann man nicht ernst nehmen und findest Beiträge dieser Art nicht gut, da der Spielverlauf nicht vorhersehbar ist. Dann sagst du, ihr hättet auch ohne die glücklichen Tore heute das Spiel positiv für euch gestaltet. Ihr wart natürlich besser, hattet Lautern völlig im Griff und am Ende sprang auch verdient der Sieg heraus. Trotzdem waren diese Tore sehr glücklich (besonders das 2:0 hätte ich gehalten) und möglicherweise hättet ihr so sonst keine Tore erzielt. Es gibt solche Tage. Daher finde ich dein Beitrag nicht ganz fair.

Du bist aber definitiv nicht der schlimme bei euch. Du schreibst überwiegend objektiv und ich lese deine Beiträge auch gerne. Da gibt es bei euch ein paar andere Kandidaten, die warum auch immer, ziemliche Antipathie gegen uns pflegen und mit subjektiver Wahrnehmung unsere Leistung versuchen zu schmälern. Mir stößt es nicht zum ersten mal sauer auf, als ich das SCF-Forum besucht habe.

Auch ich glaube langsam, dass einigen Club-Fans die ganzen Siege über den Kopf gewachsen sind.
Was Waschkarte versucht zu beschreiben, ist der Vergleich unterschiedlicher Spieltaktiken.
Unsere Spieltaktik basiert auf einem kontrollierten Pressing und einer Wucht/Schnelligkeit/Einzelaktionen nach vorne. Wir haben so gut wie keinen "erfolgsversprechenden" Aufbau von hinten raus. Unsere Spielanlage basiert auf Ballgewinn und schnellen nach vorne Spielen. Danach kommt entweder der Pass nach vorne, abprallen lassen oder eben eine Einzelaktion aus der eine gefährliche Situation entsteht. Zudem machen wir einige Tore nach Standards.

Eine Spielanlage die auf das kreieren von Torchancen auf Basis von Positionsspiel, Passspiel, Spielverlagerungen (geplante) ist bei uns gegenüber Mannschaften wie Bochum, Freiburg und auch RB Leipzig eher gering ausgeprägt. in jeden Bochum-Spiel sehe ich mehr taktische Raffinesse(Spielaufbau und kreieren von Überzahl) als bei uns in 3 Spielen. Und genau das beschreibt Waschkarte. Allerdings muss das nicht heißen, dass unsere Spielweise nicht genauso erfolgsversprechend ist. Ganz im Gegenteil kann es sogar besser zu einer Mannschaft passen.

Als Club-Fan sollte man sich allerdings mal die letzten Spiele vor Augen führen - auch die Siegesserie in der Rückrunde. Es waren eher selten Spiele dabei, in denen wir glasklar dominant und erfolgreich waren. Es waren einige Spiele dabei, die auch in die andere Richtung hätten laufen hätten. Dies hat auch Bornemann in einem Interview bestätigt. Nichtsdestotrotz gewinnen wir fast jedes Spiel durch Einzelaktionen und unsere brutale Effizienz. Wir haben wahrlich nicht viele Chancen in den Spielen, machen aber sehr viel draus.
This contribution was last edited by NBG_Glubb on Feb 27, 2016 at 11:00 PM hours

Ich glaube die Sorge ist auch unabhängig vom Ausgang am Montag unbegründet. Für mich stehen schon seit letzter Woche die TOP-3 fest, nur jegliche Konstellation ist noch denkbar. Bochum wird auch nicht mehr einen derartigen Vorsprung aufholen (selbst bei einem Sieg am Montag sind es sieben Punkte). Dafür sind sie auch nicht konstant genug, lassen gerne mal den ein oder anderen Punkt liegen und müssen direkt nach der Länderspielpause auch noch nach Leipzig.

Das wird aber ein enorm spannender Dreikampf, dessen High-Noon ich schon am kommenden Sonntag sehe, wenn ihr direkt auf RB trefft. Gewinnt ihr tatsächlich auch dieses Spiel, wird es eine ganz spannende Sache bis zum Ende und dann sehe ich auch plötzlich RB als Kandidaten für Rang 3. Diese Siege der Leipziger waren auch nicht immer souverän herausgespielt, ihnen traue ich es durchaus zu, dass sie auch noch Punkte liegen lassen. Auch der SC hat noch komplizierte Aufgaben (in Fürth und in Braunschweig) vor sich und wird noch Punkte liegen lassen.

Möglich ist aber auch die Konstellation, dass bereits nächste Woche eine Vorentscheidung gefallen ist: Wenn der SC beide Spiele gewinnt - was ich für relativ wahrscheinlich halte - und ihr gegen Leipzig verliert, sind es sechs Punkte bei dann noch sieben Spielen. Das ist dann schon eine Hausnummer und schwierig aufzuholen. So oder so: ich freue mich auf einen spannenden Dreikampf und würde es mittlerweile liebend gerne sehen, wenn der SC und der Club gemeinsam aufsteigen. Das wäre zwar nichts für meine Nerven, da sich das Rennen dann bis zum 34.Spieltag hinziehen würde, aber schön wäre es trotzdem, wenn sich beide Teams die Relegation sparen könnten. Schauen wir weiter, nächste Woche wissen wir mehr und die Länderspielpause wird allen gut tun einmal abzuschalten. Irgendwie zehren die letzten Wochen einer Saison doch an den Nerven

...sich dumm anstellen. Die andere Frage ist allerdings, wie kommt es, daß ausgerechnet jetzt alle diese "Fehler" medial auftauchen, obwohl die einzelnen "Taten" teils Monate her sind? Klingt doch ein bißchen nach gezielter Reputationsbeschädigung...
Interessanter Artikel dazu: http://www.sueddeutsche.de/sport/vfl-wolfsburg-passt-auf-den-menschen-max-kruse-auf-1.2918463
This contribution was last edited by NoNeedToArgue on Mar 22, 2016 at 11:21 AM hours

Ist doch nichts Neues, dass wie wild alter Kram ausgegraben wird, sobald eine Person des öffentlichen Lebens sich daneben benommen hat. Und bei Kruse tauchen da halt auch noch Sachen auf, die in der Boulevardpresse nur zu gern weiterverarbeitet werden. Wundert mich nicht, dass da so lange im Dreck gegraben wird, bis es wirklich nichts mehr zu holen gibt. Das bringt halt nunmal Schlagzeilen und Geld. Ob dabei der Ruf und zum Teil auch die Existenz eines Menschen ruiniert wird, interessiert doch niemanden mehr. Kruse wird in Zukunft nicht verhungern müssen (solange er nicht weiterhin massenweise Geld verliert...), aber die Nationalmannschaft und vielleicht auch der lukrative Vertrag in Wob könnten für ihn schon bald flöten gehen. Das trifft auch einen Topverdiener wie Kruse hart.

Zum Teil ist er natürlich selbst schuld. Da tauchen Geschichten auf, wo man durchaus an seiner Intelligenz zweifeln darf. Aber zum Großteil sind das private Sachen, die einfach nicht in die Öffentlichkeit gehören. Dass die ganze Angelegenheit solche Wellen schlägt, ist sicher nicht nur die Folge von Kruses Fehlverhalten, sondern für mich auch Resultat einer ganz gezielten "Eskalationsstrategie" der Medien. Wie gesagt, sowas bringt einen Haufen Geld und macht letztlich nicht viel Arbeit. Tut mir ehrlich gesagt leid, dass Kruse für ein paar Lappalien (mehr ist das doch nicht), dermaßen abgestraft wird. Aber diese Mechanismen kennen wir ja auch von Gebhart und da hätten die meisten hier wohl nicht so verständnisvoll reagiert (ich wohl auch nicht). Wenns einen selbst (hier als Fans) betrifft, reagiert man halt meist etwas anders.

Bei Löw kriegt man den Eindruck, dass er heilfroh ist, Kruse mehr oder weniger elegant loswerden zu können. Wenn Reus ohne Führerschein durch die Republik fährt, juckt es unseren Jogibär nicht - wenn Kruse sein Geld verliert, dann schon. Kruse ist sportlich halt absolut ersetzbar. Und Querköpfe hat Löw ja ohnehin nicht gern. Für die Nationalmannschaft ist Kruse kein Verlust. Dass Löw aber nur einmal wieder unterstreicht, mit zweierlei Maß zu messen, finde ich dagegen nur ein weiteres Mal bedauerlich.

Falls Wob wirklich so weit gehen sollte, Kruse rauszuschmeißen, würde ich das überhaupt nicht verstehen. Aus welchem Grund denn bitte? Am schlimmsten für den Club dürfte noch sein, dass Kruse morgens um 6 durch Berlin turnt, wenn ein paar Stunden später in Wob trainiert wird. Der Rest sind Fußnoten, die der Verein intern gerne ansprechen kann bzw. muss. Aber das sind keine Gründe, Kruse öffentlich zu demontieren. Auch hier drängt sich irgendwo der Verdacht auf, dass man in Wob gar nicht böse wäre, das Kapitel Kruse möglichst schnell zu beenden. Ob da noch mehr vorgefallen ist, was die Presse bislang nicht ausgegraben hat?

Für meinen Geschmack wird aus der Geschichte viel mehr gemacht, als eigentlich passiert ist. Kruse scheint nicht die hellste Kerze auf der Torte zu sein, aber seine Fehltritte sind in meinen Augen sicherlich nicht so schlimm, wie sie derzeit dargestellt werden. Aber auch hier nochmal der Hinweis - wäre das Gebhart gewesen, würden auch bei uns schon einige die Messer wetzen.

Ich sehe diesen Zusammenschluss sehr kritisch.
Hertha spielt zwar aktuell eine großartige Saison, aber im Prinzip handelt es sich dabei doch um einstmal große bzw. sehr viel größere Vereine, als sie es aktuell sind, und die seit längerem oder kürzerem darum kämpfen, sich in der ersten Liga halten zu können, dabei auch große strukturelle und finanzielle Probleme, größtenteils hausgemachte, zu bewältigen haben.

Mit dieser Interessensvertretung will man sich doch in erster Linie nach unten absichern, also durch bessere Bedingungen die Erstligazugehörigkeit zu sichern. Im Grunde läuft es auf eine Abgrenzung zur zweiten Liga hinaus.

Wirklich die Interessen der Traditionsclubs zu vertreten, dieses Ziel sehe ich da nicht. Dann hätte man sich nämlich bemühen sollen, auch noch andere Traditionsvereine, v.a. aus niedrigeren Ligen, wie uns oder Kaiserslautern, mit an Bord zu holen.

Dies ist aber nicht der Fall.
Und speziell für uns könnte dies weitere große Nachteile bedeuten, wenn wir es nicht schaffen, aufzusteigen.
Schon jetzt zeichnet sich deutlich ab, dass die Zweitligisten in Zukunft gegenüber den Erstligisten deutlich schlechter gestellt sein werden, da erstere mit deutlichen Steigerungen der TV-Gelder rechnen können, während sie für Liga 2 stagnieren werden.
Von den geforderten Boni für Traditionsvereinen werden Zweitligisten nicht oder allenfalls in verschwindend geringem Maße profitieren.
Gleichzeitig soll, wie es auch in anderen Ländern schon praktiziert wird, ein System zum Abfedern der finanziellen Einbußen nach einem Abstieg geschaffen werden.

Es gibt also Vereine, die durch besonderes Sponsoring, um es mal so auszudrücken, Vorteile haben, andere, die aufgrund ihrer Tradition bevorzugt werden, aber wohl nur in der ersten Liga, und dann werden die Erstligisten bei Abstieg auch noch gegenüber der Zweitligakonkurrenz bevorteilt - da werden es Vereine in Zukunft verdammt schwierig haben, sich wieder in der ersten Liga zu etablieren, wenn sie keinen speziellen Sponsor haben...

Wie gesagt, das vorrangige Ziel ist es, sich nach unten abzusichern...
Wirklich um die Tradition geht es nicht, sondern nur um die Interessen einer bestimmten Gruppe Vereine, bei denen es sich zwar um Traditionsvereine handelt, die aber bei weitem nicht die Interessen der Traditionsvereine (dazu gehören nämlich sehr viele mehr) vertreten, sondern nur ihre eigenen. Und es dabei v.a. auch darum geht, große Fehler der vergangenen Jahre zu kaschieren.
This contribution was last edited by Scramjet on Mar 30, 2016 at 8:13 AM hours