Champions League: Manchester City - FC Schalke 04

Puh, dass sich hier wieder derart auf den Schiedsrichter konzentriert wird in einigen Kommentaren statt die eigene Leistung komplett zu hinterfragen, lässt einen als Außenstehenden aber doch (mal wieder) etwas ratlos zurück.
Ihr seid ja jetzt nicht Barfuß Betlehem (Achtung, Platitüde, sorry für die Überzeichnung) sondern immerhin der FC Schalke 04, und sich dann mal wieder an den ersten 30 min aufzuhängen, in denen Man City sich euch zurechtgelegt hat und ihr mit ca 20% Ballbesitz mal ein paar Bälle erobert habt, aber mal wieder komplett ohne Plan nach vorne agiert, und die als gut zu bezeichnen... Leute, kommt schon.

Natürlich kann es (gerade in eurer derzeitigen Phase) passieren, dass ihr von so einer Mannschaft auswärts komplett dominiert werdet, aber dann steht doch einfach mal dazu, statt wieder (mal mehr, mal weniger durch die Blume) den Schiedsrichter, Hamann und den lieben Gott für diesen Spielverlauf verantwortlich zu machen.

Ihr spielt kein gutes Spiel und seid komplett unterlegen, fertig.

Schalke verliert also 2:10 In beiden Partien, Dortmund 0:4 - so sieht also der Vergleich im Jahr 2019 zwischen England und Deutschland aus. Ok, die Bayern spielen erst heute - dennoch jetzt schon ein Debakel für den deutschen Fußball.
Schuld gebe ich aber im großen und ganzen nicht den beiden Mannschaften (wenn es auch nicht ganz so deutlich hätte ausfallen müssen) sondern dem Management und dem unterschiedlichen System in beiden Länder. Ein Duell gegen eine englische Mannschaft findet doch schon seit längerem nicht mehr auf Augenhöhe statt. Warum spielt zB ein Leroy Sané in Manchester, obwohl er eigentlich ein Schalker Junge ist ?

Das eigentliche Problem ist das Festhalten in Deutschland an einer Nostalgie-Tradition, die die Entwicklung total eingebremst hat und andere Länder an uns vorbeiziehen lässt. Ohne große Geldgeber und Sponsoren, die bereit sind, hunderte von Millionen in ein Profi-Team zu stecken, wird die Bundesliga in Zukunft nur noch zweitklassig daher kommen.
Mir ist es ehrlich gesagt egal, ob mein Stadion Weserstadion oder xy-Arena heißt und ob irgendwelche Vereinsfunktionäre, welche meist über Beziehungen zu den Jobs gekommen sind, weil sie vor 30 Jahren vielleicht mal erfolgreich Fußball gespielt haben, meinen Club führen oder ob es professionelle Firmen sind, die meinen Verein als großes Projekt sehen und daher viel Geld investieren wollen - am Ende wird mich Fußball nur begeistern, wenn man erfolgreich ist und zumindest einigermaßen auf Augenhöhe mit den anderen Clubs in Europa agieren kann.
Und da sind wir mit unserer 50+1 Regel total im Nachteil - das Geld und der Erfolg fließt einfach woanders hin - die Stars kann man in England oder Spanien bewundern - uns wird hier nur noch die zweite Wahl präsentiert.

Aber unsere sogenannten Fans,Jungs zwischen 14 und 25 mit schwarzen Klamotten, sogenannte Ultras haben ja das Sagen im Stadion - boykotieren Fußballspiele, weil nicht jedes am Samstag Nachmittag stattfindet und sind Verfechter einer Nostalgie, die sie nur aus Erzählungen kennen.
Dadurch wird ein System am Leben gehalten, welches auf Dauer keine Chance gegen die Strukturen in England haben wird.
Also halten wir an unserer Nostalgie fest und erleben dann halt öfters 0:7 Schlappen - egal, wir gehen unbeirrt unseren Weg in Deutschland!

Erstmal mein Beileid an alle Schalke Fans für diesen traurigen Abend, der auch für die gesamte Bundesliga sehr traurig war.

Ich hoffe der Verein gibt den mitgereisten Fans ihr Geld zurück. Ansonsten sollten die Spieler die aufm Platz standen, die Unkosten der Fans bezahlen, das war Arbeitsverweigerung.

Spätestens morgen sollte Tedesco dann gegangen werden, die haben in den letzten 5 Spielen 21 Gegentore kassiert, das kann man nur noch als Arbeitsverweigerung werten, da braucht es "neue Impulse" wie man immer so schön sagt und auf dem Relegationsplatz will man Ende des Jahres ja auch nicht stehen...

@Fussballdoktor Das Problem ist aber, dass Fußball schon zu kommerziell ist. Wir schauen Multimillionären beim Kicken zu und diskutieren über Probleme, die man als Privatperson gerne hätte. Wenn jetzt auch noch die Scheichs kommen und Vereine wie Schalke 04 komplett übernehmen und mit 1000 Mio. € an Transferausgaben aufblasen um nächstes Jahr gegen Man City zu gewinnnen brauch ich auch gar kein Fußball mehr schauen, gibt genug andere interessante Sportarten und langweiliger könnte Fußball ja danach nicht mehr werden...

PS: Ich bin kein Ultra oder sowas, ich spiele & schaue Fußball einfach seit ich Klein bin gerne.
This contribution was last edited by FCBenny on Mar 13, 2019 at 8:28 AM hours