Info

Germania Halberstadt   SC Freiburg
Andreas Petersen A. Petersen Manager C. Streich Christian Streich
- Total market value €188.65m
22.4 ø age 26.3

Gesamtbilanz: DFB-Pokal

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Die Petersens im Familienduell: Die erste Pokalrunde steht an!

Aug 11, 2017 - 10:30 AM hours
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Souveränes Weiterkommen für den SCF nach 90 Minuten
 72.2  26
Zitter Zitter Zitter - aber immerhin Runde 2 nach Verlängerung
 13.9  5
Kräfte- und nervenzehrend - Sieg im Elfmeterschießen
 00.0  0
Erneute Blamage! Andreas wirft Nils in der regulären Spielzeit aus dem Pokal
 05.6  2
Der Underdog hat den längeren Atem und besiegt den SCF in der Verlängerung
 08.3  3
Bessere Nerven beim Außenseiter - Aus für den SCF im Elfmeterschießen
 00.0  0
Total: 36

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DFB Pokal, 1. Runde, Saison 2017/18

VfB Germania Halberstadt – SC Freiburg

Samstag, 12.08.2017 15:30, Friedensstadion in Halberstadt

Besser spät als nie: Der STT zur ersten Pokalrunde! Eröffnungspost in #1

Bitte verzichtet selbstverständlich auf Provokationen und auch auf reine Ergebnistipps sowie Aufstellungen mit '12345' darunter.

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KONSTANZ - schönste Stadt am Rhein

SC Freiburg - Karlsruher SC - SG Dynamo Dresden - Stuttgarter Kickers - CR Flamengo

This contribution was last edited by Zlatan9 on Aug 11, 2017 at 10:35 AM hours
Show results 1-7 of 7.
Ihr kennt den Spruch, jeder kennt ihn, und jedes Mal im August wird er neu herausgeholt. Und auch ich werde ihn euch jetzt nicht ersparen: Der Pokal hat seine eigenen Gesetze.

Diese Gesetze sind so eigen, dass es bei der Chance von 1:32 passieren kann, dass ausgerechnet das von den Herren Andreas und Nils Petersen doch sicher gewünschte Los Germania Halberstadt vs. SC Freiburg gezogen wurde. Wat ne Jeschichte. Dieses Familienduell überlagert in dieser Partie irgendwie alles. Die Medien werden es in den Mittelpunkt stellen, auch hier im Forum ist diese Familieng’schichte in Bezug auf den Pokal das Thema Nr. 1. Und zwar zu Recht. Einfach eine geile Geschichte. Aber es gibt tatsächlich auch noch ein Fußballspiel zu gewinnen und für die Auswärtsfahrer eine Stadt und ein neues Stadion zu entdecken.

Was das sportliche angeht, dürften hier alle gleichermaßen nach einer Wiedergutmachung des beschämenden Europapokal-Ausscheidens in Ljubljana gegen Domzale lechzen. Ich hab mich auf fußballerischer Ebene immernoch nicht davon erholt und meine Lust auf Fußball ist immernoch nicht zurückgekehrt. So ein souveränes Weiterkommen wäre da doch schön. Aber Moment, jetzt kommt eben die andere Seite des zu Beginn zitierten Spruchs: Gibt das bisherige sportliche Auftreten Grund zur Hoffnung auf ein _souveränes_ Weiterkommen?

Der VfB Germania Halberstadt spielt mit Halbprofis und ich schätze auch teilweise Vollprofis. Die Jungs wissen sich auch taktisch zu verhalten und mit dem Ball umzugehen. Nach außen geben sich die SCF-Akteure natürlich so, dass sie den Gegner nicht unterschätzen und sich bewusst sind, „dass Halberstadt laufen und alles abrufen wird“. Wollen wir hoffen, dass der SCF seine in diesem Fall doch sicher überlegene Klasse durchbringt.
Von Halberstadts Spielern sind natürlich die wenigsten ein Begriff selbst für totale Experten. Spontan aufgefallen ist mir Adli Lachheb, der für Aue und Duisburg dereinst 2. Liga spielte. Auch zwei Neuzugänge sind mir etwas ins Gesicht gesprungen. Da wäre einmal Patrik Twardzik, drittligaerprobt und von Celtic Glasgow ausgebildet sowie Tom Nattermann, der mal für Markranstädt II die Oberliga zerschossen hat, danach aber auf den Stationen Aue, Jena und Cottbus seine Quote nie wiederholen konnte. Welche Spieler aber besonders wichtig sind für den Kader, ist für mich schwer abzuschätzen.

Es werden jedenfalls ein paar Fans mitfahren nach Halberstadt, die Stadt soll ja absolut sehenswert sein, auch wenn die Stadt im zweiten Weltkrieg zu 80 Prozent zerstört wurde und die verbliebene Altstadt hernach von der DDR stark vernachlässigt wurde. Einen Stadtbummel sollte man wohl einplanen. Würde ich nach Halberstadt fahren (was ich leider nicht schaffe), dann würde ich unter allen Umständen einen Besuch in der St.-Buchardi-Kirche einplanen. Dort wird seit 2001 das längstandauerndste Musikstück der Welt aufgeführt: John Cages ORGAN²/ASLSP. Hier wird der Titel „as slowly as possible“ wörtlich genommen, im Jahr 2640 wird das Stück erst beendet sein. Alle paar Jahre erfolgt nur ein Tonwechsel, der letzte war im Oktober 2013, der nächste folgt dann 2020. Aktuell wird dis‘, ais‘, e‘‘ gespielt. Würde ich mir unglaublich gerne anhören!

Nun aber zurück zum Sportlichen. Denn nach Stadtbummel erwartet ja meist die Hauptsache des Tages: Das Spiel. Und zu diesem möchte ich allen viel Spaß wünschen und unserem SCF einen möglichst souveränen Sieg, falls das irgendwie möglich ist. Alle Blicke werden natürlich auf die Familie Petersen gerichtet sein. Schenkt der Sohn seinem Vater eins ein? Oder hat Sohn Nils vielleicht seinem Vater vorab die Taktik preisgegeben? Skandalöse Neuigkeiten dazu sind hier zu finden:

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Zitat von FR1982
Es ist ein lauer Augusttag als Nils Petersen in seine Heimat reist um seine Familie zu besuchen. Nach dem Aus in der Europeague-Qualifikation braucht er dringend Ruhe und es scheint als würde er sich daheim gut erholen können. Gerade als man zusammen zu Abend gegessen hat spricht ihn sein Vater an. Er „wolle ihm etwas ganz besonderes“ zeigen… im Keller.

Dort angekommen enthüllt sein Vater Andreas eine merkwürdige Apparatur und fragt:
„Na? Scharfes Teil, oder?“
“Was ist das?”
“Na, ein Lügendetektor! Und ICH habe ihn gebaut!”
„Wofür brauchst du den denn?“
„Na, so finde ich raus was meine Spieler wirklich denken… lass ihn uns ausprobieren, mein Sohn.“
„Ich… wie bitte? Nein, komm schon, Papa… der verteilt sicherlich Stromstöße…“
„So ein Quatsch. Vertrau deinem alten Herrn und setz dich hin.“
Nils folgt widerwillig der Aufforderung seines Vaters. Dieser schließt derweil allerlei Kabel an ihm an. Als er fertig ist stellt er seine erste Frage.
„So mein Sohn… was ist denn deine Lieblingszahl?“
„Die 18!“
„Aaaahja, sehr schön. Die Wahrheit. Ich seh das hier ganz genau… Gut, wie heißt dein Trainer?“
„Christian Streich.“
„Schön schön… das ist wahr….“
Eine kurze Still unterbricht das Gespräch als es kurz darauf aus Nils` Vater Andreas herausbricht:
„WIE IST EURE TAKTIK GEGEN UNS IM POKAL?????“
Nils fällt fast vom Stuhl…
„Was zum Teufel, Papa?“
„Eure Taktik, im Pokal. Los. 1 Stürmer? 2? Fängst du an?“
„Hast du mich DESWEGEN hier angebunden?“
„4-4-2? Pressing am Anfang? Komm schon, mein Sohn!”
„PAPA!“
„Die Maschine lügt nicht! Beantworte die Frage!“
„Du spinnst doch, Papa.“
„Verdammte Axt, wieso schlägt die Maschine nicht aus? Das müsste doch eine Lüge sein.“
Andreas klopft ein paar Mal gegen die Apparatur.
„Komm schon, blöde Maschine.“, schimpft er.
„Mach mich jetzt los, Papa.“
„Solange du deine Beine unter meinen….“
„Ich wohn doch gar nicht mehr hier!“
„Deine Mutter hat stundenlang in der Küche gestanden! Du wirst das hier jetzt mitmachen….“
Da schallt es auch schon von oben in den Keller.
„Alles in Ordnung bei euch beiden da unten?“, ruft Frau Petersen.
Andreas ruft: „Alles gut! Vater-Sohn-Geschichte! Wirklich alles wunderbar!“
Nils wendet sich daraufhin leise an seinen Vater:
„Komm, frag mich was anderes, Papa….“
„Okay okay, dann….deine Lieblingsfarbe!“
„Schwarz-grauer Camouflage mit lila Applikationen.“
„Im Ernst? Du… hm… kein Ausschlag… okay, das ist schräg. Weiter. Deine Position?“
„Stürmer!“
„Richtig, sehr schön, und nun…. WIE IST EURE TAKTIK IM POKAL GEGEN UNS?!?!?!??!“
„Papaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa…….“
„Ich bin dein Vater. Mit mir kannst du über ALLES reden, mein Sohn….“
„Aber doch nicht über…“
„4-4-2?“
„MAAAMAAAAAA!“

Wird Andreas seinen Sohn jemals aus dem Keller lassen? Wird Nils irgendwann völlig entnervt die Taktik preisgeben? Was kann Mama Petersen ausrichten? Am Samstag, den 12.08.2017, werden WIR keinen Lügendetektor brauchen um die Wahrheit zu erfahren.... smile

https://www2.pic-upload.de/img/33702488/meineheimatmeinvaterundich3.png

PS: Mit Heimat meine ich die Region. Nils ist ja aus Wernigerode. Das liegt aber nicht weit von Halberstadt entfernt und Nils hat ja auch für Halberstadt gekickt... smile

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KONSTANZ - schönste Stadt am Rhein

SC Freiburg - Karlsruher SC - SG Dynamo Dresden - Stuttgarter Kickers - CR Flamengo
Ich kann mich ehrlich gesagt an wenige 1. Runden im DFB-Pokal erinnern, in denen die Mannschaft ein Feuerwerk abgebrannt hätte oder 90% ihrer Leistungsfähigkeit gezeigt hätte. Das Spiel in Potsdam das letzte Jahr war auch nicht gerade überragend, das sah das Ergebnis eben noch schöner aus. Für mich hat das wenig in Richtung Bundesliga zu sagen.

Allerdings kann man schon in den bisherigen Spielen erkennen, dass es im Mittelfeld noch ordentlich holpert und stolpert. Da fehlt noch sehr viel an Ideen und Schnelligkeit - leider fehlt es bei den Hoffnungsträgern in dieser Hinsicht -Kapustka und Sierro- noch an einigen Trainingseinheiten, die sie in die Mannschaft einbinden. Das hat in den bisherigen Spielen einfach noch nicht zueinander gepasst. Stenzel kann leider diesbezüglich überhaupt keine Akzente setzen bisher und scheint im Mittelfeld noch nicht richtig angekommen zu sein.
Defensiv fallen dann die schon benannten hanebüchenen Ballverluste ins Auge, die Höfler ebenso wie Kempf und Söyüncü schon gezeigt haben - woher diese Black-Outs kommen, kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Schließlich hat auch schon ein paar Mal die Absprache mit Lienhart nicht funktioniert - in puncto wer geht auf den ballführenden Spieler, Übernahmen etc.
Das sind auffällige Baustellen, die teilweise ja auch schon im letzten Jahr vorhanden waren. Das sind allerdings auch Baustellen mit Aussicht auf Besserung (Integration von Kapustka, Sierro, Terra zB).

Um dann noch zum positiven zu kommen. In der Offensive sieht es mMn nicht so dunkel aus, wie es schon ein paar meinten. Niederlechner ist ein ständiger Aktivposten in allen Spielen gewesen und hat mMn eine klare Tendenz weniger mit dem Kopf durch die Wand zu wollen und mehr ins Kombinationsspiel zu investieren. Petersen steht nach wie vor an der richtigen Stelle, wenn der Ball in den Strafraum kommt. Einzig hat in den letzten Spielen ein bisschen die Genauigkeit und ein bisschen das Glück gefehlt. Kleindienst hat für mich einen klaren Schritt nach vorne gemacht und ist richtig engagiert. Er hat sowohl die Technik, wie auch die körperliche Präsenz, um der Stürmer zu sein, den man gerne mal als Push-Faktor in der 70. bringt (was Alternativen für bekannte Probleme schafft). Zudem hat er auch einige gute Ideen gezeigt (wobei oft noch die Genauigkeit fehlte) und hat auch einfach einen schönen Schuss. Was in der Offensive überhaupt nicht funktioniert sind die Flanken. Das hat man heute auch an einigen Stellen gesehen, an denen mit einer guten Flanke 7&18 durchaus gute Chancen auf ein Törchen gehabt hätten. Die beste Flanke des Spiels kam dann von Lienhart - aber auf den IV sollte man sich eher nicht zu sehr verlassen.

So - eigentlich wollte ich mehr auf das Spiel bezogen schreiben - jetzt ist es eine Art Resumee der Vorbereitung geworden. Daher zum Schluss - die erste Runde geschafft, wichtiges Geld kassiert und in der zweiten Runde wird man schon besser eingespielt sein. Cool
Die erste Halbzeit war definitiv in Ordnung, man hat das Spiel kontrolliert sich gegen einen typisch disziplinierten Pokal-Erstrundengegner trotzdem 4-5 gute Chancen rausgespielt - und dazu wenig gegen hinten zugelassen. Niederlechner für mich dabei sehr gut, er wird und muss definitiv spielen - Petersen hat dann durch sein stark gemachtes "Dosenöffner"-Tor auch seine Daseinsberechtigung nachgewiesen.

Mir persönlich haben, wie so vielen hier, vor allem die drei Herren in der Mitte nicht gefallen (Höfler, Schuster) - aber in erster Linie war ich von Frantz enttäuscht, der in so einem Spiel mehr strategisch das Ruder an sich reißen muss. Bis auf einen freien (knappen) Abschluss fand ich das einfach zu wenig. Von Haberer darf durchaus auch etwas mehr kommen, noch zu viele einfache Ballverluste insbesondere bei An- und Mitnahme, Bälle die heute zum Beispiel Niederlechner deutlich besser festgemacht.

Wäre nach 45 Minuten Schluss gewesen, hätte ich gesagt, okay die Viererkette steht für die ersten BuLi-Spiele. Lienhart und Kempf eingermaßen konzentriert und souverän. Und Stenzel und Günter haben sich mMn "genug" in die Offensive eingeschaltet (bei Günter war das heute total in Ordnung, auch in Sachen Flanken). Aber dann war da ja noch die zweite Halbzeit - bei der sich alle vier Jungs von der Lethargie der anderen haben runterziehen lassen.

Was die gesamte Mannschaft da in der zweiten Halbzeit an Uninspiriertheit geritten hat, sollte bitte ganz schnell aufgearbeitet werden. Verwalten auf unterdurchschnittlichem Niveau, das ist mMn eine Streich-Krankheit, die letzte Saison bei den vielen knappen Ein-Tore-Siegen ausnahmsweise gut gegangen ist, aber nicht immer reichen wird. Heute wurde es zum Glück erst kurz vor Schluss zum ersten Mal bestraft - und dann war nicht mehr genug Zeit für Halberstadt, die Sensation / Strafe für den SC zu erreichen.

Das Niveau der zweiten Halbzeit somit auf auf dem Niveau des Sky-Kommentators, der die SC Spieler (Kempf, Günter, Lienhart) munter durcheinander gemischt hat... ohne sich je zu korrigieren.

Zum Abschluss noch was Positives: Kleindienst definitiv stark verbessert und eine echte Option - auf welcher Position auch immer. Aber diese Saison wird taff - sehr taff.
Bzgl. Söyüncü bin ich eher der Meinung, dass Streich weiterhin am liebsten einen Sechser in die Innenverteidigung zieht, wenn er mit einer Dreierkette spielen lässt. Anscheinend traut er da keinem der drei Innenverteidiger zu, den "offensiveren" zentralen Part zu übernehmen und je nach Spielsituation im Mittelfeld positioniert zu sein. Nach den bisherigen Eindrücken kann ich das auch grundsätzlich nachvollziehen. Söyüncü hatte in der Dreierkette schon ein paar Unsicherheiten mit dem Positionsspiel. Kempf ist momentan im Aufbauspiel noch nicht der, den viele sich vorgestellt haben und wäre im Mittelfeld dann eher deplatziert. Lienhart ist an der Rolle mMn am nächsten, ist aber auch noch nicht lange bei der Mannschaft, was bei einer so zentralen Position doch recht wichtig ist. Schuster hat dann im Übrigen auf der Position schonmal ganz gute Ansätze gezeigt.
Hinzu kommt der psychische Aspekt. Die Niederlage in Domzale hat wohl (so entnehme ich es dem Subtext mancher Aussagen) zu einer ganz schönen Verunsicherung der Mannschaft beigetragen. Dann steht man vor dem nächsten Spiel gegen einen niederklassigen Gegner und hat das im Kopf. Da kann man dann schonmal den erfahrensten Spieler der Mannschaft, den unbestrittenen Kapitän in die Startelf nehmen und darauf verzichten drei super junge Buben hinten reinzustellen.
Schließlich hat Kempf in der Vorbereitung weniger mit Lienhart zusammenspielen können, als Söyüncü das möglich war. Es ist daher auch im Interesse des Trainers, dass die Beiden sich auf dem Feld kennenlernen können.

Es gibt schon ein paar Ansätze abseits von "er hat einen Fehler gemacht und darf deswegen nie wieder spielen". Am Ende kann ich nicht in den Kopf von Streich gucken und es wird sich auch immer um ein Zusammenspiel aller Faktoren handeln. Ich glaube allerdings nicht, dass Söyüncü jetzt erstmal wochenlang auf der Bank sitzt.
Wenn man gegen einen Drittligisten spielen muss, weiß man in der Regel, was einen erwartet. Bei Regionalligisten ist die qualitative Spannweite dagegen enorm breit, was häufig mit dem Grad der Professionalität zusammenhängt. Der Aufsteiger Germania Halberstadt jedenfalls war qualitativ im unteren Spektrum. RW Essen z. B. hat gegen Gladbach am Freitagabend ein ganz anders Niveau auf den Platz gebracht. Dann kann ja noch hinzu, dass Trainer Petersen seine Mannschaft viel zu ängstlich eingestellt hatte.

Gegen diesen schwachen Gegner also hat Streich das gemacht, was er immer macht und was falsch bleibt: Je mehr die eigene Mannschaft zuvor geschwächelt hat, desto konservativer wird. Anstatt die Probleme anzugehen, auf weitere Problemvermeidung setzen. In dem Fall: Eine Fünferkette mit 2 6ern davor. Gegen Germania Halberstadt. Das Schlimme ist: Da das Spiel gewonnen wurde, wird genau die gleiche Mannschaft in der gleichen Anordnung (Eintracht Frankfurt spielt ja auch gerne mit 3 IV) am 1. Spieltag antreten. Wobei von Anlaufen der Abwehr im Verlauf des Spiels gestern immer weniger zu sehen war.

Die Personalauswahl ist dann zusätzlich haarsträubend. Bei einer Viererkette wäre es verständlich gewesen, wenn Söyüncü nicht gespielt hätte. Aber bei einer Fünferkette? Schuster der bessere IV?

Schuster ist überhaupt seit geraumer Zeit nicht mehr in der Lage, einem Erstligisten (und wohl auch einem Zweitligisten) irgendwie zu helfen. Das ist durchaus traurig, weil er zweifellos große Verdienste auf dem Platz und der Außendarstellung für den Verein hat. Aber schon seit der Endzwanziger ist reicht es einfach tempomäßig bei weitem nicht mehr. Gerade auch mental. Das konnte man selbst gestern sehen. Mit ihm auf dem Platz schwächt man sich einfach enorm.

Dann steht da ja auch noch Höfler drauf. Und Frantz, der nun in sämtlichen Spielen in dieser Saison gezeigt hat, dass er momentan der Mannschaft nicht helfen kann. Warum wird er durchgeschleppt? Bei ihm kann man ja wenigstens im Gegensatz zu Schuster noch Hoffnung haben, dass es noch mal wird, weil er ja letzte Saison das Niveau hatte. Aber aktuell bestraft man mit seiner Aufstellung die eigene Mannschaft und vor allem diejenigen, die nicht auflaufen dürfen.

Die 1. Halbzeit hat man professionell gespielt gegen einen verängstigten Gegner. Ohne viel Tempo in den meisten eigenen Aktionen. Niederlechner hatte genug Chancen zu treffen, bevor Petersen das tat. Viel lief über Haberer. Das 0:1 war dann ein Glücks-Dusel-Tor nach dem Schuss von Höfler.

Die 2. Halbzeit war dann eine katastrophale, Halberstadt attackierte weiter vorne und man konnte die nun größeren Räume so gut wie nie nutzen, weil der Aufbau unter Druck miserabel war und die 3 vorne oft alleine gelassen wurden. Stenzel hat einmal mehr gezeigt, dass er kein Mann für eine offensivere Position als RV in einer Viererkette ist. Und eigentlich ist er ja ein 8er, wo man mehr Qualität dringend benötigen würde.

Die Mannschaft machte einen lethargischen Eindruck. Wie schon in Domzale. Ich habe immer wieder den Eindruck, dass ein, am besten mehrere unbekümmerte junge Spieler bitter benötigt würden, die das Konstrukt aufbrachen, mit neuem Leben erfüllen. Oder halt Neuzugänge. Nur ist beides nicht da. Kapustka zu sehen tat mir wieder weh wie schon gegen Turin, es fehlt bei ihm an so ziemlich allem. Kein Selbstvertrauen, viel Zaudern, keine Entschlossenheit. Er hätte zwingend den Ball zum völlig freien Niederlechner bringen müssen, hat das nicht geschafft. Er scheint mir meilenweit weg zu sein, was eine Hilfe angeht. Und er muss schnell liefern, dem Leihvertrag sei Dank. Ich bin mir sicher, dass er sofort hinter Terrazzino zurückfällt in der Hackordnung. Terrazzino wird die erste offensive Einwechseloption neben Kleindienst für den 1. Spieltag sein.

Allein Eindrücken nach hat man eine ganz schlechte Vorbereitung hin sich, sowohl auf dem Platz als auch neben dem Platz. Die beiden Abgänge sind nicht ansatzweise kompensiert worden. Und das wissen die Beteiligten und strahlen das auch aus.
Ich denke, im Ansatz deinen Anspruch bzgl. Fussball zu kennen. Diesen Anspruch im Hinterkopf, ist auch deine Kritik nachvollziehbar. Dennoch verstehe ich viele deiner Kritikpunkte nicht.

1.
Zitat von Butterkeksfan

Anstatt die Probleme anzugehen, auf weitere Problemvermeidung setzen. In dem Fall: Eine Fünferkette mit 2 6ern davor. Gegen Germania Halberstadt.

Ich habe eigentlich über die gesamten 90 min ein 3:4:3 gesehen. D.h. Streich hat offensiver spielen lassen, als er dies gegen Domzale tat. Dass man eine 3er Kette mit 2 Sechsen absichert finde ich jetzt nicht so ungewöhnlich.
2.
Zitat von Butterkeksfan

Das Schlimme ist: Da das Spiel gewonnen wurde, wird genau die gleiche Mannschaft in der gleichen Anordnung (Eintracht Frankfurt spielt ja auch gerne mit 3 IV) am 1. Spieltag antreten.

Sorry, aber dieses Argument bringst du nach jedem gewonnenen Spiel mit für dich fragwürdiger Aufstellung. In max 50% der Fälle hast du recht. In den anderen 50% kommt dann kein Kommentar von dir.
3.
Zitat von Butterkeksfan

Wobei von Anlaufen der Abwehr im Verlauf des Spiels gestern immer weniger zu sehen war.

Wie schon mehrfach von Vereinsseite geäussert wurde, war die Vorbereitung zu kurz, um konditionell ein laufintensives Spiel über 90 min aufziehen zu können. Wenn man nur Saft für 70-80 min hat, lässt das Anlaufen selbstredend im Laufe des Spiels nach.
4.
Deine Einschätzungen zu Höfler, Schuster, Frantz, Stenzel konsumiere ich neutral. Man kann deren gestriges/derzeitiges/grundsätzliches Leistungsvermögen durchaus so sehen wie du. Es gibt aber auch durchaus Argumente für ihren Einsatz. Am kritischsten ist sicher die Personalie Schuster zu betrachten. Ich kenne das aktuelle Leistungsvermögen von Kempf, für mich der logische zentrale IV in einer 3er Kette, nicht. Seine Spieleröffnungen gestern waren aber auch nicht gerade berauschend. Zudem bringt Schuster halbwegs brauchbare Ecken in den Strafraum, was bei Alternative Günter ja wohl eher Glückssache ist. Evtl. war dieser Punkt ausschlaggebend für seinen Einsatz? Ich hätte auch Stenzel für Frantz und Iggy auf RV/RM gebracht, aber ich stehe ja auch nicht in der Verantwortung.
5.
Zitat von Butterkeksfan

Kapustka zu sehen tat mir wieder weh wie schon gegen Turin, es fehlt bei ihm an so ziemlich allem. Kein Selbstvertrauen, viel Zaudern, keine Entschlossenheit. Er hätte zwingend den Ball zum völlig freien Niederlechner bringen müssen, hat das nicht geschafft. Er scheint mir meilenweit weg zu sein, was eine Hilfe angeht. Und er muss schnell liefern, dem Leihvertrag sei Dank. Ich bin mir sicher, dass er sofort hinter Terrazzino zurückfällt in der Hackordnung. Terrazzino wird die erste offensive Einwechseloption neben Kleindienst für den 1. Spieltag sein.

Es wurde doch schon mehrfach geäussert, dass Kapustka aufgrund der wenigen PL Einsätzen sowie der Verletzung bei der U20 nicht im Rhythmus ist und es ihm an Selbstvertrauen fehlt. Man will ihn behutsam aufbauen, ihm Zeit geben. Du redest ihn bereits aus der Mannschaft bevor er überhaupt drin ist. Jetzt warte mal ab und lass Terra/Kleindienst spielen. Dazu ist Kleindiensts Stammposition MS/HS, Terras LA und Kapustkas die 10. D.h. man hat doch eher Variabilität als Kaderkonkurrenz. Ich sehe das positiv.
6.
Zitat von Butterkeksfan

Allein Eindrücken nach hat man eine ganz schlechte Vorbereitung hin sich, sowohl auf dem Platz als auch neben dem Platz. Die beiden Abgänge sind nicht ansatzweise kompensiert worden. Und das wissen die Beteiligten und strahlen das auch aus.

Es wäre schön wenn Philipps und Grifos auf Bäumen wachsen würden und jeden Sommer frisch geerntet werden könnten. Dann wäre auch das kompensieren einfacher. Ich hätte auch gerne einen Cengis Ünder in violettem Folklorecamo gesehen. Der spielt halt nun in Rom. Mit Lienhart, Kapustka und Sierra hat man solide und perspektivisch eingekauft, mit Terra eine sinnvolle Ergänzung auf der vakanten LA Position geholt.

BTW. da wird jede Saison gejammert, dass man wieder keine LA/RA im Repertoire hat, jetzt hat man einen LA gesichert und mit Ravet wohl in Bälde einen RA. Also erst mal abwarten bis der Kader steht und eingespielt ist. Einen Philipp oder Grifo kompensiert man nicht eben mal so, sonst hätten der BVB und MGL auch nicht diese Summen investiert.

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"Homo homini vulpes est"

This contribution was last edited by lipuma on Aug 13, 2017 at 8:27 PM hours
Sehr spät, aber hier noch mein Beitrag zum Spiel, wenn ihn denn noch jemand lesen will.

Das Ergebnis möchte ich für die Partie am Samstag eigentlich ausblenden, da es in der ersten Runde hauptsächlich darum geht professionell aufzutreten und vor allem weiter zu kommen. Dennoch können einige Schlüsse aus dem Spiel gezogen werden, die hoffentlich auch von Seiten des Trainerteams gezogen werden.

Erschreckend war vor allen Dingen wie viele Probleme man jetzt zum zweiten Mal hatte, wenn ein nicht wirklich hochklassiger Gegner die Abwehrreihe früh anlief. Das sorgte in Domzale für Probleme und auch am Samstag hatte man so seine liebe Mühe, wenn Halberstadt mal mutig drauf ging. Hier möchte ich aber die Schuld nicht nur bei der Dreierkette suchen, vor allem das Anbieten des Mittelfeldes funktioniert fast gar nicht, ich kann mich an zwei Situationen erinnern, in denen Kempf einen Haken schlägt um auf eine Anspielstation zu warten, danach aber immer noch keine hat, Folge war jeweils der Ballverlust. Klar kann man da sagen, dass Kempf den Ball dann einfach mal schlagen muss, allerdings scheint klare Vorgabe des Trainerteams Situationen spielerisch zu lösen, das klappt aber nur mit entsprechender Laufbereitschaft (Dreiecksbildung ala Guardiola, etc.).

Allgemein fehlte dem Mittelfeld so ziemlich die Bindung zum Spiel, Frantz und Höfler standen meistens irgendwo im Nirgendwo, zu defensiv um wirklich gefährlich in die Spitze einzurücken aber auch zu offensiv um die Abwehr entscheidend im Spielaufbau zu unterstützen. Gerade Frantz ist eigentlich prädestiniert für diese laufstarke Rolle wirkt aber, wie schon von Keks angemerkt, in den bisherigen Spielen konditionell noch überhaupt nicht auf der Höhe.

Allgemein finde ich nicht, dass eine Doppelsechs vor der Dreierkette notwendig ist, die Erfolge in Hoffenheim und Bremen zeigen genau das, ein einzelner spielstarker Sechser, der vor allem laufstark sein muss und ein Auge fürs Spiel haben sollte reicht aus. Trotz aller bekannten Schwächen wäre ein Höfler perfekt für die Rolle, die zum Beispiel Rudy letztes Jahr in Hoffenheim ausfüllte. Er ist ja sowieso schon die erste Anspielstation im Mittelfeld, wie sinnvoll ist es dann, dass Frantz neben ihm herum läuft? Das Hoffenheimer 3-1-4-2 mit Höfler auf der Sechs und Haberer/Frantz auf der „Doppel-Zehn“ wäre sogar mit unverändertem Personal möglich, just saying...

Waren in der ersten Halbzeit schon taktische Schwächen zu sehen war die zweite Halbzeit einfach nur noch pure Folter. Aus dem sowieso schon viel zu statischen Spiel, in dem die Läufe in die Zwischenräume fehlten wurde ein Ballgeschiebe ohne Raumgewinn, ohne spielerische Ideen und noch dazu kamen die oben bereits angesprochenen Probleme gegen das Pressing des Regionalligisten. Nach dem erschreckend schwachen Auftritt in Domzale konnte das Spiel in Halberstadt also nicht wirklich Hoffnung bringen, dass man die offensichtlichen Schwächen beheben konnte.

Hier noch eine kurze Einzelbewertung:

Alexander Schwolow, Note 3: In seiner Kernkompetenz, dem Torwartspiel fast nicht gefordert, aber sicher zur Stelle wenn nötig. Beim Gegentor bleibt er ohne Schuld. Mit einem unglücklichen Pass in Hälfte zwei, der im Ballverlust von Kempf an der Eckfahne mündete.

Philipp Lienhart, Note 3,5: Der Österreicher gefällt mir im Zweikampf, ist aber im Spielaufbau noch deutlich zu zögerlich. Meistens spielt er den richtigen Ball, hält ihn aber davor zu lange und hilft damit der Abwehr des Gegners sich wieder ordnen zu können.

Julian Schuster, Note 3: Trübte seine gute Leistung damit, dass er beim 1:2 nicht sonderlich gut aussah. Ansonsten stabilisierendes Element, bester Spieler der Dreierkette im Spielaufbau. Profitierte allerdings auch vom deutlich niedrigeren Spieltempo als in der Bundesliga.

Marc-Oliver Kempf, Note 3,5: Im Zweikampf machte er ein super Spiel, unterband einige Angriffe der Halberstädter schon im Ansatz. Machte sich allerdings den guten Eindruck durch ein paar leichte Fehler im Spielaufbau und zu lässige Szenen in der Ballführung zunichte.

Pascal Stenzel, Note 3: In der ersten Hälfte liefen fast alle Angriffe über seine Seite, machte seine Sache als Schienenspieler gut. Unerklärlicherweise baute er nach der Pause allerdings deutlich ab, war dann deutlich weniger aktiv.

Nicolas Höfler, Note 4: Über 60 Minuten mit einer guten Leistung, dann aber plötzlich wie ausgewechselt, wiederholt einen Schritt zu spät, mit einigen hanebüchenen Fehlpässen, die für gefährliche Situationen sorgten. Guter Lauf beim 2:0.

Mike Frantz, Note 4,5: Er scheint noch gar nicht in der Saison zu sein, war überall, aber irgendwie nie da wo er sein musste. Man kann ihm die Bereitschaft nie absprechen, allerdings ist er der Spieler, bei dem man am meisten merkt, dass 2-3 Wochen Vorbereitung noch nötig wären. Alternativen für Frantz zu finden wird schwierig, Sierro scheint man es noch nicht zuzutrauen, Abrashi würde das Problem größer machen.

Christian Günter, Note 3: Die meisten Ballkontakte im Team (114), agil über seine linke Seite und immer wieder bemüht Angriffe einzuleiten. Wie gewohnt leider zu ungenau im letzten Drittel und somit etwas brotlose Kunst. Defensiv war er kaum gefordert.

Florian Niederlechner, Note 3,5: Er verpasste in der ersten Hälfte wiederholt die Chance zum 1:0, legte dann zumindest per Kopf für Petersen vor. Zusammenhängend mit dem Einschlafen der rechten Seite tauchte auch er in der zweiten Hälfte zu großen Teilen ab und blieb deutlich weniger aktiv.

Janik Haberer, Note 2,5: Auch er fiel in der zweiten Hälfte etwas ab, da man die Offensive nicht mehr eingebunden bekam, man merkte aber jedes Mal wenn er am Ball war eindeutig, dass er der spielstärkste Spieler im Kader ist. Alle Aktionen hatten Hand und Fuß, einige gute Verlagerungen, gerade in der ersten Hälfte immer anspielbar.

Nils Petersen, Note 3,5: Er hing fast das komplette Spiel in der Luft, war ungenau in Ballannahmen und Passspiel (nur 59% Passquote), beim 1:0 zeigte er aber seine ganze Klasse, kurze Ballannahme, Abschluss, Tor, das reichte.

Die drei eingewechselten bleiben ohne Bewertung. Kapustka wirkte fast ein Stück weit übermotiviert, als wolle er unbedingt zeigen was er kann, verrannte sich dabei ein wenig, spielte ein paar Fehlpässe, übersah den frei stehenden Niederlechner. Dennoch sieht man an der Ballbehandlung, dass er ein guter Fußballer ist, mit etwas mehr Selbstvertrauen wird das was, da bin ich sicher.

Ausblick auf Frankfurt:

So wirklich Hoffnung macht die Frühform der Mannschaft nicht, das wird nicht besser dadurch, dass das Heimspiel gegen Frankfurt aufgrund des Auftaktprogramms fast ein Pflichtsieg ist. Es ist davon auszugehen, dass wir eine Dreierkette sehen werden, da die Eintracht diese gerne spielt und Streich das Spielsystem des Gegner oft versucht zu spiegeln (wie im Vorjahr gegen Hoffenheim, Augsburg und Bremen). Große Veränderungen erwarte ich nicht, Söyüncü ist wohl erst mal raus, im Zentrum gibt es keine Alternativen. Den einzigen Wechsel den ich erwarte ist der von Petersen auf die Bank und Terrazzino in die Startelf, die lobenden Worte zum neuen Deutsch-Italiener von Streich scheinen so als würde er nächste Woche beginnen. Vermutlich wird Nils dann wieder den Joker geben.

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