Spieltag: SV Werder Bremen - Hannover 96

Die Bundesliga geht mit großen Schritten in Richtung der Winterpause. Kurz vor Weihnachten wird es im deutschen Oberhaus nochmal richtig spannend. Wer muss auf einem Abstiegsplatz überwintern?
Da die Meisterschaft wohl auch dieses Jahr ein halber Selbstgänger des FC Bayern Münchens wird, ist auch dieses Jahr der Kampf ganz unten in der Tabelle für den objektiven Betrachter der Liga der spannende Part.

Genug der Vorworte, widmen wir uns dem bevorstehenden Spiel gegen die Gäste aus der niedersächsichen Landeshauptstadt - Hannover 96.
Spiele gegen 96 waren in den letzten Jahren eigentlich immer sehr spannend - und anlässlich der "hohen Risikoeinschätzung" gab es derweil zahlreiche Diskussionen um die Finanzierung der Polizeieinsätze bei genau solchen Spielen, die sogenannten "Risikospiele" - aber auch sportlich ist es ein sehr besonderes Duell.
Hannover befindet sich nach dem 1:3 gegen den VfL Wolfsburg derzeit auf dem 9. Platz der Tabelle mit 19 Zählern. Dort wollen sie nicht bleiben, sondern den Anschluss nach oben halten.
Für uns ist diese Partie enorm wichtig, denn ein 17. Tabellenplatz ist definitiv kein guter Ort, um den Jahreswechsel ohne ein mulmiges Gefühl über die Bühne zu bringen, zumal der VfB Stuttgart nur einen Punkt weniger hat. Ein Abrutschen auf den letzten Platz ist also genauso möglich. Jeder Punktverlust tut daher doppelt weh. Es muss ein Heimsieg her, um sich Schwung für die letzten beiden Spiele der Hinrunde gegen die beiden Borussias zu holen.

Harte Worte gab es unter der Woche von Trainer Skripnik. Es wird definitiv personelle Änderungen an der Startelf geben. Hinter dem Einsatz von Stammkeeper Wolf steht nach seiner Verletzung im Spiel gegen die Eintracht ein Fragezeichen. Sollte Skripnik ihn schonen wollen oder sich für die Alternative (aus Vertrauensgründen?) entscheiden, würde Wolf durch Strebinger ersetzt werden.
In der Abwehr wird wohl nur Theo seinen Platz sicher haben. Garcia muss sich defintiv steigern, ansonsten läuft ihm Sternberg bereits gegen Hannover den Rang ab. Wer von den beiden ran darf, wird wohl allein die Einstellung im Training entscheiden. Zweifel an Garcia seitens des Trainerteams wird es nach dem fragwürdigen Auftritt gegen Frankfurt sicherlich geben. Konsequenz oder Routine? Das wird auf der Position die Frage sein, die es zu klären gilt.
In der Innenverteidigung fällt mit Prödl für den Rest des Jahres eine wichtige Personalie weg - der Österreicher hat sich vergangenes Wochenende verletzt und steht Skripnik in keinem Spiel im Jahr 2014 mehr zu Verfügung. Galvez wird nach seiner Gelbsperre wieder in die erste Elf zurückkehren. Um den Platz an seiner Seite kämpft das Trio Lukimya, Caldirola und Hüsing. Auch hier stellt sich die Frage, wie Skripnik plant. Spiele mit Lukimya in der Startelf (unter der Leitung von Skripnik) endeten mit einer Niederlage, 2:0 gegen den HSV und nun 5:2 gegen die SGE. Caldirola stand unter neuem Trainer noch nicht in der ersten Elf. Ihm fehlt die Spielpraxis, denn auch unter Dutt kam er nur selten zum Einsatz und dabei machte Luca keine gute Figur. Er hat Rückstand, und den wird er nur durch Vertrauen (und) oder die Rückrundenvorbereitung wett machen können. Für Hüsing spricht: Heimspiel (lt. Skripnik kann man dann eher junge, unerfahrene Spieler bringen und ins kalte Wasser werfen), Skripnik weiß ihn zu schätzen und kann ihn optimal einschätzen, da er ihn selbst schon spielen ließ in der 2.Mannschaft, die Formkrisen seiner Konkurrenz, absolute Spielpraxis (absolvierte 15 Spiele in der Regionalliga).
Im Mittelfeld steht mit Bargfrede eine weitere Alternative wieder zur Verfügung. Er könnte den nötigen Biss mit ins Spiel bringen - jedoch ist der Spielaufbau bisher nie so richtig pralle gewesen. Ggf. vertraut Skripnik noch Kroos, ein Makiadi scheint derzeit nicht eine Alternative für die Anfangsformation zu sein.
LM & RM scheinen fix zu sein, links Junuzovic, rechts Fritz. Die Rolle des 10ers könnte erneut Levent bekleiden - jedoch steht Obraniak als Option nach überstandener Verletzung wieder zur Verfügung.
Die Stürmer dürften eine weitere Chance erhalten. Hajrovic und Petersen drängen sich nicht wirklich auf, sodass Bartels und Selke wohl gegen Hannover von Beginn an spielen dürften.

Auf dem Papier sieht es daher derzeit so aus: Wolf/Strebinger - Theo, Hüsing/Caldirola/Lukimya, Galvez, Garcia/Sternberg - Kroos/Bargfrede, Fritz, Junuzovic, Aycicek/Obraniak - Bartels, Selke

Auf ein spannendes und gutes Duell!
This contribution was last edited by DerBremer on Dec 10, 2014 at 2:54 PM hours