10. Spieltag - Erdalfrosch gegen Hörnerwhisky

Zitat
„Sagt mir bitte eine Stadt, sagt mir eine Mannschaft, sagt mir irgendwelche Fans auf der Welt, die in der Lage wären, nach so einem Schmerz, wie wir ihn letztes Jahr hatten, so eine Saison zu spielen, wie die letzte, nach so einem Schmerz, wie wir ihn gestern hatten, so eine Saison zu spielen wie die nächste - es gibt dafür keinen anderen Verein außer Mainz 05“

Samstag, 25. Oktober 2013, 15.30 Uhr
Anstoß zu einer Partie, die für alle wohl sehr speziell ist.
Womit fang ich am Besten an? Fakten? Emotionales? Persönliches? Bei dieser Partie fällt es mir schwer.

Ich fange mit dem Persönlichen an. Der ein oder andere weiß ja, dass ich nicht von Kindesbeinen an Fan vom FSV war. Fußballbegeistert habe ich mich schon 1999 das erste mal an den Bruchweg getraut, obwohl mein Herz für eine Eintracht schlug. Im Zuge des ersten Nichtaufstiegs und ein paar vorheriger Partien sowie der vorhandenen örtlichen Nähe zum Bruchweg habe ich dann die Nullfünfer noch etwas näher verfolgt, aber emotional noch nicht von der Eintracht vom Main weg. Dann kam der bisher letzte Vergleich zwischen den beiden Teams aus Braunschweig und Mainz. Die Ausgangslage war klar. Punktgleich mit der Eintracht aus Frankfurt musste ein Sieg her und zwar mit einem Tor mehr an Differenz, als die Eintracht – die zu hause gegen Reutlingen (wars, glaub ich) antreten musste.
Jetzt kommen wir zu dem Teil, an dem sich das Persönliche mit dem Emotionalem verbindet. Benny Auer mit einem unglaublichen Viererpack. Zur Halbzeit führte Mainz mit 2:0 und die Eintracht mit 3:1. Sprich, Frankfurt in Liga 1. Ende der regulären Spielzeit stand es 4:1 für Mainz und 4:3 für Frankfurt. Mainz war quasi in Liga 1. Doch dann die Nachspielzeit in Frankfurt und das Unfassbare passierte: Frankfurt erzielte noch 2 Treffer, während in Braunschweig alle Mainzer auf den Abpfiff in Frankfurt warteten. Frankfurt stieg auf, Mainz öffnete das nächste Kapitel der unglaublichen Geschichte rund um Nichtaufstiege und Aufstiege...
Jetzt wieder das Persönliche. Ich habe mich nicht mehr für die Eintracht freuen können, da ich der Meinung war, dass es Mainz einfach verdient hatte. Die Stimmung in der Stadt im Anschluss war so positiv, emotional, dass ich gemerkt habe, dass ich fußballmäßig endlich zu hause angekommen bin. Ab sofort gab es nur noch Mainz 05 für mich.

Nun genug zu der Vergangenheit und meinem 05-Moment. Wenden wir uns dem Hier und Jetzt zu!
Es spielen der aktuelle Tabellenvierzehnte gegen den Tabellenletzten.
Das Momentum ist etwas schwierig zu bestimmen. Mainz hat nach fünf Pflichtspielniederlagen gegen Hoffenheim zu hause in letzter Sekunde einen wichtigen Punkt geholt, der sich wie ein Sieg anfühlte. Gleichzeitig schaffte Braunschweig den ersten Sieg in der Liga – ausgerechnet beim Lokalrivalen Wolfsburg – nachdem vorher ein Rücktritt vom Braunschweiger Trainer Lieberknecht im Raum stand. Am letzten Spieltag ein achtvolles Ergebnis zu hause von Braunschweig gegen Schalke, in dem man unglücklich nach zweimaliger Führung verloren hatte. Tuchel verblüffte mit einer Fünferkette beim Auswärtsspiel in München. Die Taktik ging auch bis zur 50. Minute auf und man führte sogar zur Halbzeit mit 1:0. Danach folgte die Klasse der Bayern und ihre gnadenlose Effektivität. Alle bescheinigten im Nachhinein den Mainzern eine gute Leistung und ein zu hohes Ergebnis.
Für beide gibt es also einen Aufwärtstrend zu verzeichnen.
Beide Teams müssen zwingend gewinnen. Braunschweig, um den Anschluss zu bekommen, Mainz, um nicht noch tiefer abzurutschen.

Personell dürfte die Lage bei der Eintracht aus Braunschweig etwas entspannter sein, als bei unseren Mainzern. Am schwerwiegendsten dürfte der erneute längere Ausfall von Baumgartlinger sein. Inwieweit Soto wieder formmäßig für einen Einsatz zur Verfügung steht, werden wir wohl erst am Samstag erfahren.
Dementsprechend darf gern über die Aufstellung spekuliert werden.

Bei diesem Spiel gibt es aber auch noch zu erwähnen, dass auf Braunschweiger Seite ein paar vertraute Gesichter stehen. Allen voran der Trainer Torsten Lieberknecht, der lange Jahre am Bruchweg seine Stiefel geschnürt hat und wohl auch von Wolfgang Frank geprägt wurde. Hinzu kommen Daniel Davari, Benjamin Kessel und Damir Vrancic aus älterer Mainzer Vergangenheit sowie jüngst Marco Caligiuri.

Nun freuen wir uns alle auf ein schönes Spiel. Möge der Bessere gewinnen und das bessere Team Mainz 05 sein.
This contribution was last edited by Soul_Provider on Nov 1, 2013 at 5:51 PM hours