Manuel Akanji [16]

Schaut man auf die letzten Transferperioden, sieht man doch, was es für ein Drama geben kann, wenn der BVB die Zügel in der Hand hält:

Auba möchte schon lange gehen, aber Dortmund will zu viel Geld für ihn sehen, Mkhitaryan durfte erst gehen, als sein Berater ausgeflippt und United dem Verein nochmal deutlich bei der Ablösesumme entgegengekommen ist und Dembele durfte trotz des Streiks erst weg, als Barcelona mehr geboten hat.

Der BVB scheint mir knallhart zu verhandeln, wenn ein Spieler gehalten werden soll. Als Spieler mit gewissen Zukunftsvorstellungen würde ich da auch zu einer kürzeren Vertragslaufzeit tendieren. Verhandlungen enden eben meist in einem Kompromiss. Bevor man sich nun über seinen Abgang und künftige Ablösesummen den Kopf zerbricht, sollten wir den Jungen erstmal spielen lassen.

12 Seiten nur Vertagszeit-Geschwafel, völlig uninteressant... mich würde vielmehr interessieren ob er z.B. schneller ist als Bartra, oder Verletzungsanfällig bzw. Welche Verletzungen er schon hatte oder ob die Summe von 22mio bei einem MW von 5 Mio für angemessen empfunden wird und warum.

Wird es doch jetz schon. Als wenn jetzt die Welt unterginge, weil man zwei Spieler hat/hatte, die zick(t)en und als wenn es problematische Spieler, die nach 2-3 Jahern versuchen auf jede erdenkliche Weise weg zu kommen früher nicht gegeben hätte.
Das ist eine vollkommen normale Angelegenheit.
Wir sind in den Jahren in denen wir im Aufwind waren davon verschont geblieben, weil der BVB sich zeitgleich mit den wachsenden Ansprüchen der Spieler mit nach oben entwickelt hat, sonst wären auch Hummels und Konsorten nicht so lange geblieben.
Diese Phase ist jetzt eben vorbei, weil der Verein nicht mehr so viel Luft nach oben hat, da fehlen halt ein paar hundert Millionen per anno dafür, so das sich die Sache wieder normalisiert.

Schaut doch mal zu den Blauen rüber, was die in den letzten Zehn Jahren mitunter für Eskapaden mt ihren Spielern hatten.
Das kann man nicht ändern, nur ein Grund jetzt vollkommen den Kopf in den Sand zu stecken ist es auch nicht.

Ja als Schweizer mit Deutschen Wurzeln kann ich dir einige Dinge sagen. Mit Akanji habt ihr einen Top Mann verpflichtet. Verteidiger sind sowieso immer günstiger (als Offensive) und ihr habt ihn echt zu einer moderaten Summe gekriegt. Einer der aufstrebensten jüngeren Verteidiger auf dem Markt. Wenn Englische Vereine intensiver mit gebuhlt hätten wäre eine andere Ablösesumme zu Stande gekommen. Aber Akanji Meinung und Wunsch war auschlaggebend. Er wollte zu euch und zu diesem Zeitpunkt. Schade spielt er nicht mit Basel das Spiel der Spiele gegen Man City. Jetzt wird es noch unmöglicher für Basel...


Am ehesten würde ich ihn noch mit Hummels vergleichen. Nicht so Kopfballstark, aber unheimlich Zweikampfstark. Klasse Spieleröffnung und ein intelligenter Fussballer. Dazu wirkt er nie überhastet oder unsicher. Risikoeinschätzung beherrscht er wie ein Verteidiger älterer Garde.
Akanji Stellungsspiel zähle ich nicht als Schwäche, da er vielfach Gedanklich schneller ist als die Gegenspieler. Natürlich wird das mit der Umstellung zur BL, einiges härter werden.

Er war das Herzstück der Basler Verteidigung.
In Basel hat er in der Meisterschaft und in der CL als Chef und in der Mitte einer 3er Kette fungiert. Zur CL wurde schon einiges geschrieben. Hinzufügen kann man noch das beim Entscheidungsspiel in Lissabon, Akanji und Co. 90 min praktisch nichts zugelassen haben. War neben Oberlin einer der Akteure warum Basel die erfolgreichste Gruppenphase aller Zeiten spielte.

In der Schweiz Nati spielte er 4 Pflichtspiele in einer 4er Kette. Bekam da sogar den Vorzug vor Elvedi. Wenn er bei euch auf viele Spielanteile kommen wird, verdrängt er sicher (hoffentlich) Djourou und wird für die Schweiz an der WM auflaufen. Vielleicht war das auch ein Grund für den vorzeitigen Wechsel. Wenn er gleich zum Stammspieler wird, erübrigt sich jede Diskussion um den Stammplatz in der Nati.

Beeindruckt und Hervorzuheben waren die beiden Barrage Spiele für die Schweiz. Gegen Nordirland vertrat er den wieder einmal verletzten Djourou. Er war auch ein Grund warum das die Schweiz bei beiden Spielen kein Tor gegen Nordirland kassierte. Da hatte er eine Menge zu tun, da Nordirland eigentlich es verdient gehabt hätte....Naja anderes Thema
Immer wenn es wichtig und schwieriger wurde war auf Akanji verlass.

Neben dem Platz war und ist Akanji noch nie aufgefallen. Wirklich ein Vorbild. Die Freundinnen von Embolo und Akanji sind sehr gut befreundet. Daher unternehmen sie auch vieles zu viert.
Er singt als einziger der vielen "Ausländer" die Schweizer Nationalhymne lautstark mit.
Leider geht Akanji zu euch, behandelt ihn gut und viel Spass mit ihm. smile:

Natürlich geht Akanji auch ein Risiko ein, da er um einen Platz in der Nationalmannschaft für die WM kämpfen muss. Er braucht dafür Spielzeit. Allerdings ist da die Konkurenz nicht so gross, Elvedi spielt ja praktisch nie IV, Djourou ist langsam und mal wieder verletzt, Klose spielt in der zweiten englischen Liga und ist irgendwie vom Nati-Radar verschwunden. Schär ist auch nicht über alle Zweifel erhaben und Senderos endlich nicht mehr berücksichtigt. Ich denke, die WM ist ein grosser Motivationspunkt bei Akanji.

Ich fand ihn bei seiner Zeit in Winterthur überaus sympathisch. Er war noch sehr jung, aber irgendwie war der Fokus sogleich bei ihm, man sah sehr schnell, dass er nicht lange bleiben kann, da unterfordert. Er kam nach jedem Spiel (auch bei Niederlagen und die kennen wir in Winterthur leider schon lange zu gut) zu den Fans und ich konnte fast jedesmal noch mit ihm (und seinem guten Kumpel Patrick Bengondo) ein bisschen plaudern. Er war bis zum Wechsel zum FC Basel sehr bodenständig und ich nehme an, er hat sich nicht verändert. Für ihn war auch schnell klar, dass er für die Schweiz spielen wird, wenn er denn eine Chance bekommen würde (seine Worte, damals spielte er ganz frisch in der U-20).

Es gibt allerdings mit Manchester United einen Club, den er überaus verehrt, daraus hat er auch nie ein Geheimnis gemacht. Wenn er stark spielt und Mourinho oder sein Nachfolger ein Auge auf ihn wirft...

Hier wird natürlich mal wieder Hysterie geschürt, was in der Form unnötig ist.

- Vertragslaufzeit: 4,5 Jahre ist im heutigen Profifussball eine Ewigkeit. Dazu vergibt der BVB keine AK, Akanji ist ehrgeizig und möchte sicherlich seinen Vertrag in zwei bis drei Jahren verbessern wenn er einschlägt. Oder gar zu einem top Klub nach England wechseln.

- Kreuzbandriss: Sicherlich keine schöne Geschichte, aber er hat es gut überstanden, was mit gerade mal 20 Jahren auch relativ normal ist. Ein deutlich erhöhtes Risiko sehe ich nicht, das Knie ist seitdem stabil. Beim BVB hat man schon Spieler verpflichtet, die vorher quasi noch nie verletzt waren und jetzt regelmäßig ausfallen.

- Ablöse: Für die heutigen Marktverhältnisse erscheinen mir 20 Millionen als fair. Im Winter ist der Markt noch enger als sonst und wenn die Engländer Akanji rund um die WM verpflichten würden, wäre der Preis nochmal deutlich höher gewesen.

- Bedarf: Sehe ich aktuell tatsächlich nicht so groß, allerdings wird ein Sokratis Abgang mMn immer wahrscheinlicher. Mit Subotic wird man kaum verlängern und Bartras Perspektive erscheint leider fragwürdig. Man hätte Akanji vielleicht bis zum Sommer in Basel belassen können, so kann er sich aber schon eingewöhnen und uns evtl. helfen.


Ich bin auch jemand, der die Transfers gerne kritisch sieht, gerade in Anbetracht, dass unser Kader viel zu groß ist und es auf anderen Positionen größeren Bedarf gäbe. Akanji wird aber ein absoluter Wunschkandidat sein und jetzt war er eben verfügbar.
This contribution was last edited by Doc_Gonzo on Jan 16, 2018 at 12:43 PM hours

Seine Vorstöße waren zielführend? Welches Ziel hatten sie denn? Die Kugel so weit wie möglich vom eigenen Tor fernhalten? Wenn ja, dann unterschreib ich das.

Ich habe mich bei seinen langen Pässen immer gefragt, wer die vorne bitte entgegen nehmen sollte. Sancho, Pulisic oder Schürrle standen zur Auswahl und im ZM standen mit Götze und Kagawa eher kleingewachsene Fußballer auf dem Platz. In solchen Situationen kannste nicht ständig den langen Pass spielen, sondern musst das spielerisch lösen mit vielen klugen, kurzen Pässen und das ZM muss sich dabei bewegen, damit man Räume gewinnt, um in die Tiefe zu gelangen.

Toprak hat das ganze durchgehend versucht. Sokratis hat höchstens einen schnellen Pass auf Piszczek gesucht, der ihn dann knochentrocken und sofort zurückgespielt hat, weil er ebenso wenig damit anfangen kann.

Manuel Akanji muss sich körperlich nicht vor Sokratis verstecken und spielerisch ist er ihm haushoch überlegen, weshalb man grundsätzlich überlegen muss, welche Variante mehr Sinn macht und da gehört für mich die Kombination aus Toprak und Akanji ganz nach oben auf die Liste.

Das einzige was aktuell dagegenspricht ist, dass Papa gerade so richtig mit Toprak eingespielt ist und sie das zusammen sehr gut machen. Aber auch nur defensiv. Um offensive mehr Durchschlagskraft zu bekommen, muss man langfristig auf jeden Fall auf Akanji statt auf Sokratis setzen. Ich würde mir wünschen, dass man das jetzt schon in Angriff nimmt, weil Papa, mMn, eh im Sommer weg ist.
This contribution was last edited by MR1708 on Jan 21, 2018 at 1:49 PM hours

Halte ich für großen Quatsch. Akanji hat jetzt den Schritt gemacht, weil er in der Schweiz nichts mehr dazu lernen konnte und in der Nationalmannschaft kaum Risiko hat, dass er verdrängt wird. Die Qualität der IV ist in der Schweiz schließlich nicht gerade als hoch anzusehen, sodass er da beinahe konkurrenzlos ist und man ihn allein schon aus Perspektivgründen kaum aus der Startelf nehmen wird. Wobei ich die ganze Argumentation eh nicht verstehen kann, wieso Akanji hier keine Minuten bekommen soll. Der Aufbau aus der IV heraus ist und bleibt eine Katastrophe, so sehr sich Toprak auch gesteigert hat, seit Stöger da ist und deswegen wird Akanji hier auch seine Einsatzzeiten bekommen. Dafür muss schließlich nicht allein die EL herhalten.

Der Wechsel zum BVB war aus seiner Sicht übrigens jetzt im Winter auch deswegen richtig, damit er eben noch nicht direkt spielen muss, sich eingewöhnen kann und nicht nur 2 Wochen Vorbereitung, mit gelegentlichen Minuten hat, sondern fast ein halbes Jahr! Im Sommer hätter er allein durch die WM bedingt nicht so viel Zeit, müsste aber sofort liefern - ich kann mir nicht vorstellen, dass Sokratis bleibt - und hätte dementsprechend einen deutlich schwierigeren Einstieg beim BVB. Für den BVB wäre er dann vielleicht auch nicht mehr zu bezahlen gewesen, wenn die Schweiz eine gute WM gespielt hätte - auch wenn davon auszugehen ist, dass man ihn trotzdem versucht hätte vorher zu verpflichten.

Ich weiß daher ernsthaft nicht, was es am aus allen Perspektiven perfekten Wechselzeitpunkt, zu kritisieren gibt, da es dafür schon eine extrem kurzsichtige Betrachtung benötigt - die sich vielleicht schon heute Abend erledigt hat, wenn er 90 Minuten durchspielt ...

Paradebeispiel in Halbzeit 2 (habe ich auch im STT geschrieben): Toprak wird angelaufen, spielt zu Kagawa(?), setzt sich nach vorne ab und bekommt den Doppelpass zurück. Somit hat er ein riesiges Loch vor sich und kann den Diagonalball auf den Flügel spielen, wodurch es gleich gefährlich wird.

Er schwächelt aber nicht, sondern, spielt seinen Fähigkeiten entsprechend oder ist das neu, das Socke im Aufbauspiel kaum ein Faktor ist. Schwächeln würde mich für mich bedeuten er würde defensiv schwach spielen, was überhaupt nicht der Fall ist, sondern die Viererkette leidet unter dem defensiv kaum vorhandenen Mittelfeld. Aber Socke und Toprak machen ihren Job dennoch gut.