Bundesliga Konkurrenz

Apr 17, 2018 - 7:31 PM hours
Bundesliga Konkurrenz |#50131
Apr 15, 2024 - 5:44 PM hours
Zitat von LetsGoal
Zitat von Borsigplatz

Leverkusen stand vor 18 Monaten noch auf Platz 18 der Bundesliga. Die ganze Geschichte zeigt vor allem, wie schnell es in diesem Geschäft auch wieder in die andere Richtung gehen kann. Es ist ja nicht so, dass die komplette Mannschaft da ausgetauscht wurde. Das sollte auch anderen Vereinen (und dem BVB) Mut machen, dass es weiterhin möglich ist, außergewöhnliche Erfolge zu feiern. Wir letztes Jahr und sogar der VfB dieses Jahr schaffen es ja auch auf Augenhöhe mit den Bayern zu agieren.


Die Frage ist eben, ob man sich wirklich vorstellen kann, dass unser jetziger Kader mit anderem Trainer und der ein oder anderen personellen Nachbesserung mal wieder so Spass machen kann, wie wir es gefühlt seit der ersten Halbserie von Favre 2018 vermissen. Identifikation ist immer so ein schönes geflügeltes Wort, aber irgendwie hatte ich es damals als Teenager so leicht für Götze, Reus, Lewandowski, Kagawa, Hummels und so weiter tiefe Begeisterung empfinden - heute hab ich eher das Gefühl, man spielt seinen Stiefel runter, damit das Spiel in die Buchhaltung eingepflegt werden kann. Ja, man selbst ist älter, und die Situation damals war eben auch von einer viel geringeren Erwartungshaltung und des Gefühls "Ich kann nicht glauben, dass das gerade echt passiert" geprägt.

Aber wenn ich heute unseren Kader ansehe, dann fehlen mir, mal weg von jeder fussballsachverständigen Analyse, einfach diese Namen, diese Freaks, bei denen ich jedes Spiel nicht erwarten kann sie auf dem Platz zu sehen. Potenziell wären das gerade vielleicht Kobel, Schlotterbeck oder Brandt für mich persönlich - aber auch bei denen hab ich immer das Gefühl, dass sie im Schatten von dem stehen, was vor 10-15 Jahren war. Damals hat man einfach so ein Moment gehabt, in dem unverhofft alles gepasst hat - und versucht gefühlt seitdem, das zu rekultivieren, und ist jetzt an dem Knackpunkt "verbundener, emotionaler Trainer" angekommen.

Aus meiner bescheidenen Fan-Perspektive fände ich es nicht so schlecht, wenn es diesmal nur für die EL reicht. Für mich fühlt sich der Verein gerade nicht nach Champions League an, und vielleicht stimmt ja die Floskel davon, dass es erst noch schlimmer werden muss, damit es besser werden kann.


Der Vergleich ist aber auch einfach unfair. Natürlich bietet die aktuelle Mannschaft nicht so viel Identifikationspotenzial wie der BVB 2011. Damals waren wir aber auch auf einem absoluten Hoch. Das kam alles aus dem Nichts. Wie besonders das alles war erkennt man auch sehr gut daran, dass es eben mehr als zehn Jahre gedauert hat, bis eine ähnliche Geschichte in der Bundesliga mal wieder geschrieben wurde. Die Zeit zwischen 2008 und 2013 war wir in einem Märchen. Seitdem hängt die Messlatte aber sehr hoch. Vieles von dem, was damals besonders war, ist heute halt selbstverständlich. Sehr viele Fans werden nie die Möglichkeit haben, eine solche Geschichte im eigenen Verein zu sehen.

Auch wenn wir 2019 oder 2023 die Meisterschaft geholt hätten: Diese Spieler hätten niemals das Standing der Meistermannschaft 2011 erreicht. Damit ist eigentlich alles gesagt. Anderes Beispiel: Wenn wir dieses Jahr (wie auch immer) vielleicht doch das Finale der CL erreichen sollten, würde sich ein Großteil trotzdem weiter eher Kloppo 2013 als Terzic 2024 zugezogen fühlen.

Bin übrigens gleiche Generation wie du.

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Borussia Dortmund - Für immer Deutscher Meister

Deutscher Meister: 1956, 1957, 1963, 1995, 1996, 2002, 2011, 2012
DFB-Pokal: 1965, 1989, 2012, 2017, 2021
Deutscher Supercup: 1989, 1995, 1996, 2008, 2013, 2014, 2019
Pokal der Pokalsieger: 1966
UEFA Champions League: 1997
Weltpokal: 1997

Boykott Katar 2022
Bundesliga Konkurrenz |#50132
Apr 15, 2024 - 6:39 PM hours
Zitat von Nic
Zitat von BVBBC

Am Ende gewinnen eben nicht die, die mehr Geld haben, sondern diejenigen, die Erfolgstrends früher erkennen und umsetzen als die anderen. Der Trend ist dabei recht unabhängig vom Geld. Egal woher das Geld daher kommt, wer das nicht dauerhaft leisten kann, wird Probleme bekommen, selbst wenn er es vor Jahren lange leisten konnte. Und das eben nicht nur gegen Investorenclubs, was nun mal die Aufsteiger aus Liga 2 nicht nur diese Saison aufzeigen können, sondern auch schon in den letzten Jahren. Am Ende des Tages ist jeder Verein schlecht dran, der für jeden investierten Euro nur 50 Cent zurückbekommt. Dann reicht es eben auch für Vereine, die im Verhältnis nur diese 50 Cent investieren können, wenn sie dafür 51 Cent zurücbekommen.


Aber liegt hierin das eigentliche Problem?

Die (ich nenne sie jetzt einfach mal so, auch wenn die Konstrukte an sich recht unterschiedlich sind) Investorenvereine und deren Geldgeber spielen ihre Vorteile gar nicht so sehr im Wettlauf nach (ganz) oben aus, sondern als Absicherung nach unten.

Ich schätze die Investitionen in Hoffenheim, Leverkusen, Wolfsburg und Leipzig auf mittlerweile rund 1,5 Mrd. in den letzten 20 Jahren. Herausgekommen sind dabei im Wesentlichen 2 Meisterschaften und 4 Pokalsiege.

Im Verhältnis zu den sonst in der Bundesliga vorherrschenden finanziellen Bedingungen ist das jetzt nicht der ganz große Wurf aus meiner Sicht. Durch die Intensivierung der Investitionen durch insbesondere Leipzig und Wolfsburg ist die Taktung bei den gewonnenen Titeln jedoch höher geworden. Es sind aber auch sehr viele graue Jahre dabei (teilweise geht viel grauer gar nicht mehr), bei Leverkusen sind das die Jahre vor Alonso, bei Wolfsburg gibt es außer der wilden Anfangszeit in der Bundesliga sowie den Zwischenhochs unter Magath um 2009 und Hecking um 2015 eigentlich nur enttäuschende Jahre. Ähnliches gilt für Hoffenheim, neben einer Halbserie nach dem Aufstieg und dem Ausreißer nach oben unter Nagelsmann konnte man den Club kaum wahrnehmen. Einzig Leipzig bildet da eine gewisse Ausnahme (die aber auch den größten Invest und das Farmteam-Konstrukt dahinter haben), die waren irgendwie dauerhaft vorne mit dabei.

Was aber viel mehr ins Auge sticht, es ist bisher noch nie ein Investorenverein abgestiegen. Trotz teilweise katastrophaler Entscheidungen und Leistungen (man denke an Magath II in Wolfsburg oder die Zeiten der Trainingsgruppe II in Hoffenheim) wurde immer die Klasse gehalten.

Der entscheidende Vorteil der Investorenclubs ergibt sich daher gar nicht so sehr im Wettlauf um Glanz, Gloria und Titel, sondern im Rattenrennen nach unten. Die besondere Konstellation wirkt auf mich wie so eine Art "Du kommst aus dem Gefängnis frei-Karte", man darf mehrere Jahre mal richtig daneben langen, aber der Konzern oder Mäzen machen dann immer wieder Mittel frei, um diesen teuflischen Kreislauf nach unten zu durchbrechen.

Unterm Strich ist auch das Agieren der Investorenclubs über gewisse Zeiträume den teilweise chaotischen Zuständen in speziellen Traditionsvereinen gar nicht so unüblich, mit Machtkämpfen, Postengeschacher, Seilschaften etc. Es gibt eben nur den kleinen Unterschied, das bei den einen das Geld irgendwann ausgeht und die Konsequenzen bis hin zum tiefklassigen Abstieg einsetzen, bei den anderen aber mit teilweise sehr großen Summen ein positiver Turnaround erzwungen wird.

Unser Nachbarverein gibt hier ein passendes Beispiel ab. Man stelle sich vor, Schalke hätte in der finanziellen Schieflage ab 2018 nicht weiter den Gürtel enger schnallen müssen, sondern hätte mal eben 50 Mio. als Finanzspritze erhalten. Oder eine Schenkung über 100 Mio. Als Gegenbeispiel könnte man dann Wolfsburg aufführen, die 2 Mal in die Relegation mussten. Aber anstatt erstmal die teuren Flops auszubaden (Bruma, Bazoer, Malli, Camacho, Dimata etc.) und die Konsequenzen selbst zu lösen, beschließt der Konzern einen Strategiewechsel und kauft teuer einen hochdekorierten Sportdirektor mitsamt einem großen österreichischen Trainertalent ein und legt noch 35 Mio. Nettoinvest in neue Spieler drauf.

Das macht dann am Ende eben den Unterschied, ob ich durchgereicht werde (zu recht, da ich ja massenweise falsche Entscheidungen getroffen habe) oder wieder den Joker ziehen kann und nochmal von der Klippe weg komme.


Edit: Mir geht es gar nicht so sehr darum ob jetzt 50+1 der bessere oder schlechtere Weg ist. Das Problem liegt für mich in den ungleichen Voraussetzungen, da 50+1 nicht mehr als Folklore darstellt und dermaßen leicht und unsanktioniert umgangen werden kann, dass es weh tut. Dies in Kombination mit einer langjährigen Eigenheit in der Lizenzierung (das vollkommene Abstellen auf Liquidität, dabei gar kein Einbezug der Rentabilität und Nachhaltigkeit) hat dann zu den jetzt zu bestaunenden Ungleichheiten und zur Negativentwicklung in Sachen Attraktivität der Liga geführt.


Ich verstehe, worauf du raus willst, bin bei dir, dass Geld nach unten absichert und finde auch, dass diese antizyklischen Invests ein riesen Bonus sind, weil man sich dafür nichts ansparen muss, wie es bspw. die Bayern über Jahrzehnte mit ihrem Festgeldkonto getan haben. Genau dieses Festgeldkonto zeigt aber eben auch, dass aus der Tradition heraus Rücklagen gebildet werden können, wenn man erst mal konstant besser arbeitet als der Rest. Und ja, mir ist auch klar, dass es da von der CSU einiges an Hilfeleistung gab, um überhaupt an den Punkt zu kommen und nicht vorher zu zerfallen. Aber der BVB kam ja auch an diesen Punkt, dass man Rücklagen bilden konnte und ein Festgeldkonto besaß. Das hat man aber nicht in der Krise aufgelöst, sondern im Erfolg. Es ist sozusagen für anti-antizyklische Invests draufgegangen. Das entspricht in meinen Augen dem fundamentalen Irrtum, dass man mit noch nicht verdientem Geld im Fussball konstant wachsen kann, obwohl das verdiente Geld das Wachstum darstellt.

Daran sind bislang alle Fussballvereine gescheitert, die sich auf die eine oder andere Weise Investoren an Bord geholt haben, die das Geld dann entweder nicht in Krisen für eine Kursänderung investiert haben, die langfristig ausgerichtet und daher nachhaltig ist - sondern meist nur kurzfristige Rettung bringen soll, falls es überhaupt eine Kursänderung gab, weil oft eigentlich nur die individuelle Qualität zu steigern versucht wird - oder eben noch in den guten Zeiten, um dadurch vermeintlich noch bessere Zeiten zu bekommen, während man aber mit der aktuellen Strategie sein Wachstumspotenzial bereits ausgereizt hatte. Man kann sich im Fussball kein Wachstum kaufen, sondern nur verdienen. Daraus resultieren die Traditionsvereine, insbesondere die, die noch übrig sind.

Dem können sich auch Investorenvereine nicht dauerhaft entziehen, trotz Zuwendungen in Krisenzeiten. Gerade weil man sich mit Geld eben nur nach unten absichern kann. Du sagst es aber selbst: in den Krisen wurden Turnarounds erzwungen. Die Clubs haben sich eben nicht nur nach unten abgesichert, wie das bspw. bei den Blauen passiert ist. Ich finde zudem, dass die besagten Clubs alle klaren Grundsätzen folgen und sich personell vor allem erst mal in der Führung runderneuern, sobald sie merken, dass sie diesen Grundsätzen nicht mehr folgen. Das ist bei vielen anderen Vereinen nicht der Fall, wenn selbst Traditionsvereine gar nicht so genau definieren können, wer sie sind und wer sie sein wollen. Das ist nicht immer so erfolgreich, wie jetzt mit Alonso in Leverkusen, aber im Prinzip geht es da genau um das Thema. Es bringt auch nicht unbedingt nachhaltigen Erfolg, indem diese Prinzipien sogar limitieren können, weil gerade in Erfolgszeiten nicht von diesen Prinzipien abgewichen, sondern weiterhin nachhaltig gewirtschaftet wird und eine entsprechende Kaderhygiene angestrebt wird. Bei RB hat bis heute bspw. keine Mio. für einen Spieler Ü26 ausgegeben, womit man sich schon selbst vor Krisen absichert und nicht nur auf Red Bull schielen muss, um zu wissen, dass man save ist.

Da haben viele Traditionsclubs schlechter gewirtschaftet, indem sie gerade dann, wenn es lief, erst recht Kohle in die Hand genommen haben, um das Wachstum vermeintlich weiter zu verstärken, was aber quasi nie geschehen ist, weil Geld nun mal nur nach unten absichert, aber Wachstum nun mal bedeutet, dass man weiter oben angreifen muss, sofern es eben noch weiter oben gibt. Viele Traditionsvereine haben sich also damit Probleme eingehandelt, dass sie ihre Strategie im Erfolg geändert haben, aber in der Krise nicht rechtzeitig gegengesteuert haben, als das Geld teilweise sogar noch da war.
Bundesliga Konkurrenz |#50133
Apr 15, 2024 - 7:20 PM hours
Zitat von Linken
Zitat von Dortmund_ftw

Leverkusen hat sich den Titel genauso erkauft wie alle anderen Investorenvereine. Für mich fühlt es sich einfach ungerecht an. Die Bundesliga muss 50+1 entweder konsequent umsetzen oder abschaffen. Der Status Quo ist aber einfach nur unerträglich für mich. Wieso gelten für Leverkusen, Hoffenheim, Wolfsburg und Leipzig nicht die gleichen Regeln wie für alle anderen Vereine? Wieso darf Martin Kind nicht Hannover 96 übernehmen? Jeder normale Verein wäre bei Leverkusens Leistungen der letzten Jahre bereits weg vom Fenster gewesen aber wenn das Geld automatisch von Bayer kommt, ist der sportliche Erfolg ja nicht so wichtig um zu überleben. Alle normalen Vereine haben extrem unter Corona gelitten und ordentlich Verlust gemacht, auch der BVB. Da kommt natürlich kein Geld aus dem Nichts und gleicht die Bilanz aus. Da sehe ich lieber die drölfzigste Meisterschaft der Bayern als dieses groteske Schmierentheater der Werksvereine! 50+1 muss endlich weg damit für alle Vereine die gleichen Regeln gelten!!!

Edit: und um den ganzen noch die kirsche auf die Sahne zu setzen gehen reihenweise Traditionsvereine wie Schalke, Hamburg, Kaiserslautern, Hertha usw. den Bach runter, weil der sportliche Erfolg ausbleibt. Die können dann einfach nicht mehr mit den Investorenvereinen mithalten und das ist dann gewollt oder was? Das kann doch nicht sein.


Ungerecht ist ja wohl ein Witz. Leverkusen spielt eine Jahrhundert-Saison, die verdienen dieses Jahr alles und mehr. Nach vielen Jahren professioneller Arbeit eine absolute Genugtuung, dass sich mal ein anderer Verein dafür mit der Schale belohnt.

Man muss sich nur mal den Transfersommer von denen anschauen.. Diaby geht für etwa 50 Mio., und sie verstärken sich dafür mit Xhaka, Grimaldo, Boniface und Hofmann - alles Schlüsselspieler, die bei uns Stammspieler wären. Bei uns hingegen eine komplett wirre Transferpolitik, die sich auf Spieler von der Bundesligakonkurrenz beschränkt. Man kann nur hoffen, dass die Mislintat Gerüchte sich bewahrheiten..

Und dann natürlich Xabi Alonso.. ist schon geil wenn man einen Trainer hat, der einer Mannschaft mehr als "Malochen und Kämpfen!" beibringen kann.

Nene, Leverkusen macht das schon richtig geil momentan. daumen-hoch


Das eine hat mit dem anderen doch wenig zu tun.

Das Leverkusen im Sommer alles richtig gemacht hat und sportlich den Titel absolut verdient hat bestreitet ja (sogut wie) niemand.

Aber dass dieser Erfolg von einem Team kam, dass sich in einem rechtlichen Graubereich befindet und Vorteile genießt, die in den Augen vieler Fans, seit Jahrzehnten hätten beseitigt werden müssen, hat nunmal ein Gschmäkle.
Mit Leverksuen, Leipzig, Wolfsburg, Hoffenheim; mit Einschränkungen Augsburg, hat mittlerweile gut ein Viertel der Bundesliga diese Ausnahmeregelung inne und in der Summe schadet das dem Ansehen und der Attraktivität der Bundesliga, da die oben genannten jetzt eben nicht wirklich Zugpferde national wie international darstellen. Vor kurzem hatte ja die zweite Liga mal mehr Zuschauer als die erste Liga.

Durch die aktuelle Saison der Leverkusner wird dieses Konstrukt der Ausnahmeregelung wieder ein bisschen legitimiert und da sehen viele, da schließe ich mich mit ein, eine große Gefahr bzw. einen Nachteil für den deutschen Fußball.

Hoffenheim hat diese Saison einen Zuschauerschnitt von ca 24.000, Aachen in der Regionalliga fast 18.000, Schalke 60.000. Selbst Leverkusen war trotz Fabelsaison in 6 von 15 Heimspielen nicht ausverkauft. Durch die vergleichsweise Fanarmen Vereine in der ersten Liga sinkt das Interesse am deutschen Premiumprodukt, während gleichzeitig ein Großteil der zur Verfügung stehenden Gelder in diese Vereine fließt, für die sich vergleichsweise wenige interessieren. Wenn Schalke absteigt und unten anfängt, werden die hunderttausende nicht einfach Fans von Hoffenheim oder Wolfsburg, sondern hören einfach auf sich in größerem Maße für Fußball zu interessieren. Die meisten sidn Fan eines Vereins und nicht Fan der Bundesliga.

Wir befinden uns aktuell in einer Abwertsspirale was das Interesse am deutschen Fußball angeht und das liegt in erster Linie nicht am Erfolg der Bayern, sondern dass Fanstarke Vereine im Niemandsland versinken und DFB/DFL nicht versuchen diesen Vereinen zu helfen, sondern diese einfach durch Wolfsburg, Hoffenheim und Co ersetzt, die niemals die Faszination eines Schalke 04, HSV oder Bayern erzeugen werden.
Bundesliga Konkurrenz |#50134
Apr 15, 2024 - 8:13 PM hours
@BVBBC und andere

Die Beschreibung, Aufdeckung und partielle oder auch fundamentale Kritik der Geschäftspraktiken in Sport- und speziell in Fußballvereinen ist seit Beginn des Sport-Vereinswesens notwendig, um von vornherein jeden romantischen Idealismus über das Sportwesen zu vermeiden oder gelassen als selbstverordneten ideologischen Luxus einzuschätzen, um trotz mehr als fragwürdiger Geschäftspraktiken wenigstens den Sport genießen zu können.

Der anfänglich hauptsächlich durch Mitgliedsbeiträge und einen (meist geringen) Überschuss der sonstigen Einnahmen (Eintrittsgelder, Verkauf von Speisen und Getränken in gastronomisch betriebenen Vereinsheimen, teils getriggert durch besondere Vereinsfeste, langsam anwachsender Verkauf von Sportgeräten und Devotionalien verschiedenster Art (Bilder, Trikots etc.) und ebenfalls sukzessiv anwachsende Spenden und Sponsorengelder sowie Unterstützung durch Kommunal- oder Landespolitik, also Verwendung von Steuergeldern für die Unterstützung von Vereinen) gegenüber den Ausgaben, die für die Realisierung des Spielbetriebs auf entsprechenden Sportanlagen (gemietet oder in eigenem Besitz) sowie für all die Aktivitäten (s. die Einnahmen) aufgewendet werden müssen.

Bereits in dieser Phase (19. Jahrhundert und erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, wobei es in Europa nur wegen der beiden Weltkriege so lange gedauert hat, bis der Sport ab den 1950er/1960er Jahren, speziell der Fußball total durchkapitalisiert wurde) wird deutlich, dass der Fußballsport den Bedingungen kapitalistischer Produktions-, Distributions- und Konsumtionsverhältnisse unterliegt, gerade weil er in nahezu absoluter Reinheit den Konkurrenzmodus im Sport betreibt, den das Kapital ansonsten in allerlei Unternehmensbereichen täglich über den Markt vermittelt auskämpft.

Konkurrenz fördert massiv Bestechung, Täuschung und Lüge bzw. allgemein ausgedrückt Korruption. Die sogenannten Skandale im Fußballsport sind Legion. Tatsächlich sind sie aber nur Skandale, weil manche Sportfunktionäre, sogar manche Politiker, aber besonders viele Fans und Sportbegeisterte liebend gern an einen sauberen Sport glauben möchten. Gekaufte Spiele, Geldschiebereien usw. sind jedoch nichts Besonderes und nichts Neues, sondern bereits seit den Anfängen verbreitet, nur eben in kleinerem Maßstab als in der voll entwickelten durchkapitalisierten aktuellen Fußballwelt. Die kriminelle Vereinigung FIFA ist nur die Spitze des Eisbergs. Ebenfalls liebend gerne glauben z.B. deutsche Fußballanhänger, dass die mehrfachen "Skandale" im italienischen Fußballbetrieb eben typisch italienisch seien und im deutschen Fußball so (!) nicht vorkommen könnten. Solange nichts herauskommt, bleibt der Glaube stabil.

Wahrscheinlich ist für diesen Befund aber auch,
- dass längst nicht alle Fußballfunktionäre korrupt sind und nicht wenige von ihnen, saubere Geschäfte machen wollen;
- dass angesichts der intern wahrscheinlich sehr bewussten Möglichkeit der Korruption, nach legalen Mitteln Ausschau gehalten wird, um die Konkurrenz jeweils zugunsten des eigenen Vereins gewinnen zu können und deshalb noch jenseits von Korruption oder eindeutig kriminellem Handeln, aber durchaus mit Grauzonen ausgestattetes Handeln möglich bleiben kann, also dem üblichen Geschäftsgebaren im marktwirtschaftlichen Kapitalismus entsprechend ist;
- dass deshalb nach immer neuen Einnahmequellen gesucht wird, die z.B. in Deutschland durch die 50+1-Regel noch immer behindert werden - der geplatzte Investoren-Deal der DFL im Auftrag der Vereine (was gerne vergessen wird, als sei die DFL eine irgendwie eigenständige übergeordnete Behörde - ein ideologischer Unsinn, der typisch deutsch erscheint) legt davon klares Zeugnis ab.

Verschärft wird diese Konkurrenzlage im Pokern um sportlich (und perspektivisch unternehmerisch-wirtschaftlich) wertvolle Spieler, weil eben diesen Spielern und ihren Beratern im Laufe der Durchkapitalisierung des Fußballsports und der Verschärfung des Konkurrenzkampfes immer mehr Geld bei Gehältern und Transferprämien zugestanden werden mussten und die Ablösesummen börsenähnlich temporär ins Phantastische explodierten. Ob sich die 100-Mio-Boys (inkl. Dembélé und Bellingham, um die Ex-BVBler zu nennen) und der bisher einzige 200-Mio-Boy Neymar tatsächlich unternehmerisch im Sinne von Profit bezahlt gemacht haben, kann letztendlich keiner ausrechnen - auch die Vereine nicht. Klar aber ist, dass nicht wenige solcher Spieler durch "Streik" oder sonstige Maßnahmen ihre Transfers beeinflusst haben. Profi-Spieler (und ihre Berater) befinden sich inzwischen fast auf der Ebene von Top-Managern in Industrie, Handel und Dienstleistung, die im Auftrag von anderen Unternehmen von Headhuntern gejagt und mit lukrativen Angeboten gelockt werden. Top-Spieler bzw. ihre Berater haben inzwischen in ihrem Bereich eine Macht, die über diejenige der Top-Manager in anderen Wirtschaftsbereichen hinausragt.

Zum Abschluss noch ein Fragekomplex an @BVBBC und andere:

Wie und warum geht ihr von einem weit verbreiteten kollektiven Versagen der Funktionsträger in Vereinen wie Schalke, HSV etc. aus, um den Niedergang dieser Vereine zu erklären? Wie erklärt ihr euch den drohenden Niedergang, den ihr kenntnisreich beschreibt, dem der BVB möglicherweise entgegengeht, wenn sich nicht bald fundamental (in der Vereinsführung) etwas ändert? Sind die notwendig "eiskalten Haie" des Finanzwesens noch nicht in den Vereinen angekommen, sondern werden die Vereine von piefigen Kleinkaufleuten ins Nirwana gewirtschaftet? Tönnies z.B. macht mit Fleisch Profite (auch in Grauzonen, um es zurückhaltend zu formulieren), hat aber Schalke vor die Wand gepampert? Ist das so und ist das so einfach? Oder ist Profifußball einerseits inzwischen zwar kapitalistisch organisiert und strukturiert, entzieht sich aber andererseits durch seine viel zahlreicheren Unwägbarkeiten, als sie in anderen Wirtschaftsbereichen vorkommen, letztlich dann doch noch viel mehr dem kapitalistisch Kalkulierbaren, als es in anderen Wirtschaftsbereichen tendenziell auch der Fall ist? Sind die Schalkes und HSVs also möglicherweise im Galeria-Kaufhof-Modus, denn an Galeria haben sich inzwischen sehr viele Manager die angeblich kapitalistisch genial geschliffenen Zähne ausgebissen, ohne diesen Konzern retten zu können?

Es gibt einen zentralen Unterschied zwischen Sport-, speziell Fußballunternehmen und Unternehmen in fast allen anderen Wirtschaftsbereichen.
Im Fußball treten die Angestellten eines Unternehmens unmittelbar gegen die Angestellten eines anderen Fußball-Unternehmens an und in jedem Spiel gibt es einen Sieger und Verlierer oder ein Patt, in Ko-Spielen sogar einen endgültigen Sieger in kurzer Zeit (spätestens nach 120 Minuten und Elfmeterschießen). Das ist in den meisten anderen Wirtschaftsunternehmen nicht der Fall. Die Angestellten dieser Unternehmen treten zwar auch gegeneinander an, aber es gibt erst über lange Zeiträume ein Marktergebnis. Haben die Fußballfunktionäre zu wenig Zeit?

Soll reichen. Hoffe auf Antworten.

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Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; 
aber soviel kann ich sagen, es muß anders werden, wenn es gut werden soll.
Georg Christoph Lichtenberg
Bundesliga Konkurrenz |#50135
Apr 15, 2024 - 10:17 PM hours
Zitat von arche

Wie und warum geht ihr von einem weit verbreiteten kollektiven Versagen der Funktionsträger in Vereinen wie Schalke, HSV etc. aus, um den Niedergang dieser Vereine zu erklären?



Ich werde das sehr allgemein halten, da es im Detail natürlich immer gewichtige Unterschiede gibt.

In der Regel gibt es immer einen Auslöser, bei dem die Transferstrategie in einer erfolgreichen Phase verändert wird. Das ist vor allem dann gefährlich, wenn der Erfolg stärker auf dem Misserfolg der Konkurrenz aufbaut oder gar schlicht Ergebnisfussball, womit nicht zwingend Substanz hinter dem Erfolg steckt. Teilweise wird sportstrategisch etwas geändert und man begibt sich auf ein Level, auf dem man sich nicht auskennt, um Substanz aufzubauen, was per se erst mal gut ist, oft schnell auch in gut gemeint und schlecht gemacht enden kann. Teilweise aber auch nicht und die Spielertypen bleiben im Großen und Ganzen ähnlich. In aller Regel werden die Spieler dann teurer, sowohl in den Ablösen als auch im Unterhalt, was das deutlich größere Problem ist, weil langfristig Gelder verplant werden, die nicht unbedingt so langfristig planbar sind, wie sie garantiert werden. Geld soll hier dann helfen, um nach unten abzusichern und die Position, die man sich in der Erfolgsphase erarbeitet hat, entweder zu festigen oder gar auszubauen.

Daraufhin kann es gut gehen, was aber denke ich eher selten ist oder es drohen im Wesentlichen zwei gefährliche Schocks.

1. Die Spieler müssen ersetzt werden, gehen allerdings weit unter Wert, wofür die Gründe bspw. im Alter, einem auslaufenden Vertrag oder einer AK liegen können. Der Ersatz wird dann schwer zu beschaffen sein, da selten exakt der Spieler den man möchte/braucht ebenfalls unter Wert verfügbar ist - außer man hat seine Transferpolitik grundsätzlich auf unterbewertete Spieler ausgerichtet und geht an der Stelle dann natürlich auch ein gewisses Risiko, das aber erfolgreiche Vereine gerne zu vermeiden versuchen, was oft sogar der Auslöser ist, warum eine erfolgreiche Transferpolitik nicht fortgesetzt wird, selbst wenn sie auf höheres Level skalierbar wäre. Der Kompromiss liegt dann oft darin, dass man unterbewertete Spieler nicht nach zukünftigem Potenzial einkauft, sondern nach nach vergangenen Leistungen, ob die auf den neuen Verein dann übertragbar sind oder nicht. Der eigene Nachwuchs kann selten exakt die Spieler hervorbringen, die es zu ersetzen gilt, weswegen diese Spieler eher Bonus sind. Vor allem ältere Spieler werden demnach schnell als Schnapper wahrgenommen, haben aber den Nebeneffekt, dass sich das Ereignis eines Abgangs unter Wert absehbar wiederholen wird. Was kein Problem wäre, wenn man die Kostenstrukturen nicht eben schon gesteigert und beibehalten würden. Hier beginnt dann also meist ein gefährlicher Kreislauf, der sich aber auch nicht nur auf ältere Spieler beschränkt. Denn für junge Spieler unter Marktwert entsteht gegenüber Vereinen in solchen Situationen besonders viel Verhandlungsmacht, was sich für beide Seiten lohnen kann, aber nicht zwingend muss, ob das Grundproblem bestehen bleibt oder einfach nur in die Zukunft verlagert wird, wie bei älteren Verpflichtungen.

2. Die Spieler erfüllen die in sie gesteckten Erwartungen nicht, weil sie individuell in ihrer Qualität falsch bewertet wurden, sie im strategischen oder taktischen Fit überbewertet wurden, unerwartet oder teils sogar bewusst riskierte Verletzungsprobleme haben. Dazu gibt es auch Transfers, die vielleicht sogar hauptsächlich aus pragmatischen Gründen durchgeführt wurden, weil der Spieler vermeintlich unter Wert verfügbar war und Bedarfe zumindest in Teilen erfüllt hat, aber eigentlich nicht alle - was also in mehrere Kategorien fallen kann, aber nicht muss. Seltener gibt es dann auch noch Prestigetransfers, um einer negativen Stimmung entgegenzuwirken, bei denen es aber nur um die individuelle Qualität geht, aber nicht um klaren taktischen Bedarf.

Das führt dann in beiden Fällen, die auch kombiniert auftreten können, dazu, dass die Kosten schnell nicht mehr zu den Umsätzen passen. Insbesondere dann, wenn der Etat mit internationalen Einnahmen geplant wurde oder Schulden aufgenommen werden müssen, um überhaupt Abgänge ersetzen zu können, weil sich aus dem Etat keine Möglichkeiten ergeben, um in den Kader bedarfsgerecht zu investieren. Erfolgs- bzw. Wachstumsphasen werden eben selten dazu genutzt, dass Rücklagen für diese Zeiten gebildet werden, weil das Geld sofort wieder in den Kader wandert, kaum dass es im Ansatz verdient wurde. Es gilt schließlich den Erfolg nach unten abzusichern, mit Geld. Teilweise auch mit der Aufnahme von oder bereits bestehenden Verbindlichkeiten, was dann schnell als Brandbeschleuniger wirkt, obwohl in der Hinsicht in Deutschland sogar vergleichsweise solide gewirtschaftet wird.

Dieses Schema kann man in all seinen möglichen Kombinationen glaube ich ganz allgemein auf nahezu alle Fälle übertragen. Wie lange der Prozess dauert, hängt maßgeblich von der Fallhöhe ab und wie schnell und massiv die Kosten die Umsätze übertreffen sowie ob und wann der Fall abgefangen werden kann, indem man aus dem Schema ausbricht, indem man schrittweise erst mal wieder die Kosten unter Kontrolle bekommt und bei den Risikospielern stärker auf Potenzial als auf vergangene Leistungen setzt, wie es eigentlich von Anfang an nötig gewesen wäre, aber nicht umgesetzt wurde, weil man ja etwas zu verlieren hatte und damit erst recht verlor. Das Gegenmittel ist daher eigentlich immer, dass man rechtzeitig Potenzial unter Wert holt, entwickelt - weil es zu einer sinnvollen und trendgerechten Strategie passt - und verkauft, um darüber dann sowohl die wahrscheinlich entstandenen Verbindlichkeiten in den Griff zu bekommen als auch das Prinzip wiederholen zu können. Bis dann vielleicht sogar wieder so viel Erfolg da ist, dass man etwas zu verlieren hat ...


Wie erklärt ihr euch den drohenden Niedergang, den ihr kenntnisreich beschreibt, dem der BVB möglicherweise entgegengeht, wenn sich nicht bald fundamental (in der Vereinsführung) etwas ändert?



Ich denke der BVB ist in gewisser Hinsicht speziell. Den Hauptauslöser der heutigen Probleme würde ich bspw. hauptsächlich auf das Rückspiel in der EL gegen Liverpool 2016 zurückführen. Das ist also ziemlich genau 8 Jahre her, was also schon zeigt, wie viel Substanz der BVB über einen recht kurzen Zeitraum unter Klopp schon wieder aufgebaut hatte, der damals dann aber schon die Gegenseite trainierte. Damals schlich sich erstmals das Wort Mentalität in die Rhetorik ein und nur ein paar Monate später dann auch in die Transferpolitik, mit Spielern, wie Rode oder Schürrle. Eben die berühmtberüchtigte Tuchel Transferperiode, in der es auch viel Streit um Spieler gab, die gehalten und verpflichtet werden sollten. Es war damals aber noch alles andere als einseitig, aber man verlor in der Folge erst mal viel individuelle Qualität und hatte eine nicht gerade einfache Saison, unabhängig von noch schwierigeren Ereignissen auf und neben dem Platz.

Das Transferfenster ging mit einem massivem Schock im Etat einher. Die Gehälter des BVB stiegen auf einen Schlag von 111 Mio. auf 147 Mio., obwohl die Mannschaft qualitativ schlechter wurde. In Relation zum Umsatz ex Transfers waren die Kosten dabei sogar noch gut und dürften auch heute wohl gern gesehen werden, weil man im Anschluss weiter steigerte, ohne die Umsätze ex Transfers im selben Maß auszubauen. Bis Sommer 2023 legte der Umsatz schließlich zwar um 90 Mio. zu, aber man konnte - auch bedingt durch Corona - im Schnitt der Vorjahre nur 20 Mio. mehr pro Saison umsetzen als 16/17. Der Etat bis zum letzten Sommer stieg aber deutlich konstanter um weitere 40 Mio., was demnach also deutlich problematischere PKQ hervorbrachte und im Etat demnach zwingend mit der CL kalkuliert wurde.

Problematisch war aber eher, dass das Mentalitätsthema in den kommenden Transferphasen zunehmend gespielt wurde, weil man immer ausschloss, dass es an der (fehlenden spielerischen) Qualität liegen könnte. Der BVB ist dabei noch nicht speziell, indem der Strategiewechsel im Erfolg in meine Augen aus einer Fehlanalyse des eigenen Erfolgs und einiger verpatzter Spiele ausging. Auch noch nicht deswegen, weil der falsche Weg immer weiter verstärkt wurde, sondern vor allem deswegen, da man darin die eigentliche Erfolgsbasis der Vergangenheit unter Klopp sah und darin sowohl eine weitere Fehlanalyse beging als auch vergebens diesen Zeiten nachjagt, aber auch nicht.


Sind die notwendig "eiskalten Haie" des Finanzwesens noch nicht in den Vereinen angekommen, sondern werden die Vereine von piefigen Kleinkaufleuten ins Nirwana gewirtschaftet? Tönnies z.B. macht mit Fleisch Profite (auch in Grauzonen, um es zurückhaltend zu formulieren), hat aber Schalke vor die Wand gepampert? Ist das so und ist das so einfach?



Schwieriges Thema, das schwer zu verallgemeinern ist. Es gibt aber sicher eine Gemeinsamkeit, dass sich einige Vereine von Tönnies, Kind, Kühne und wie sie alle heißen, finanziell (als Investor oder gar Retter) abhängig gemacht haben und diese Abhängigkeit immer weiter gesteigert haben, bis es soweit war, dass die Vereine selbst ihre eigene Transferpolitik nicht mehr (ausreichend) kontrollierten oder in einer Schuldenfalle saßen, die sie immer weiter in den Kontrollverlust trieb, um im Prinzip nichts zu ändern, was wirklich geändert werden müsste. Ich denke auch in der Beziehung hat der BVB daher einen wichtigen Wettbewerbsvorteil behalten, warum man über so viele strategisch problematische Jahre trotzdem stabil geblieben ist.


Oder ist Profifußball einerseits inzwischen zwar kapitalistisch organisiert und strukturiert, entzieht sich aber andererseits durch seine viel zahlreicheren Unwägbarkeiten, als sie in anderen Wirtschaftsbereichen vorkommen, letztlich dann doch noch viel mehr dem kapitalistisch Kalkulierbaren, als es in anderen Wirtschaftsbereichen tendenziell auch der Fall ist? Sind die Schalkes und HSVs also möglicherweise im Galeria-Kaufhof-Modus, denn an Galeria haben sich inzwischen sehr viele Manager die angeblich kapitalistisch genial geschliffenen Zähne ausgebissen, ohne diesen Konzern retten zu können?



In gewisser Weise kann man den Eindruck gewinnen, weil mit den Investitionen oft genug eher plumpe Marketingmaßnahmen versucht wurden, die das Produkt besser erscheinen lassen sollten, als es ist, statt substanzielle Produktverbesserungen. Ersteres funktioniert für viele Unternehmen ganz gut, aber in einem High-Involvement-Umfeld, wie dem Fussball, gelten meines Erachtens dann andere Gesetze in der Vermarktung.


Es gibt einen zentralen Unterschied zwischen Sport-, speziell Fußballunternehmen und Unternehmen in fast allen anderen Wirtschaftsbereichen.
Im Fußball treten die Angestellten eines Unternehmens unmittelbar gegen die Angestellten eines anderen Fußball-Unternehmens an und in jedem Spiel gibt es einen Sieger und Verlierer oder ein Patt, in Ko-Spielen sogar einen endgültigen Sieger in kurzer Zeit (spätestens nach 120 Minuten und Elfmeterschießen). Das ist in den meisten anderen Wirtschaftsunternehmen nicht der Fall. Die Angestellten dieser Unternehmen treten zwar auch gegeneinander an, aber es gibt erst über lange Zeiträume ein Marktergebnis. Haben die Fußballfunktionäre zu wenig Zeit?



Gegenfrage: werden die Weltmärkte nicht auch immer agiler, weil der technologische Fortschritt ein Entwicklungstempo anschlägt, das kaum noch "Verschnaufpausen" zulässt und die Globalisierung sowieso für ein stetig wachsendes Konkurrenzumfeld sorgt, mitunter auch deswegen, da externe Invests dann auch schnell mal Subventionen getauft werden?
This contribution was last edited by BVBBC on Apr 15, 2024 at 10:21 PM hours
Bundesliga Konkurrenz |#50136
Apr 15, 2024 - 10:17 PM hours
Zitat von IoBinQuak-Quak

Zitat von BadBlueBoy

Zitat von Feiersinger

Zitat von TobyVaan

Ich möchte mal eine süffisante Frage stellen und das als BVB Anhänger.
Wo wäre denn der BVB, die Bayern oder auch Madrid ohne ihre großen Anteilseigener/Partner wie Signal, Adidas etc. ist es nicht generell so, dass alle erfolgreichen Mannschaft in Abhängigkeit von Unternehmen und Wirtschaft stehen, da sonst kommerzieller Fußball kaum erfolgreich ist. Dabei ist es egal, ob Leverkusen mit Bayer, Wolfsburg mit VW oder Leipzig mit Red Bull direkte „Kooperationen“ pflegen oder eben die Gelder von einem anderen Sponsorenpool kommen wie beim BVB oder Bayern. Wie oft sind denn diese Vereine in den letzten 20 Jahren Meister geworden, wenn sie doch so schier unendliche Finanzielle Mittel haben? Genau 2 mal.
Und zu den Traditionsvereinen, die in die sportliche Bedeutungslosigkeit versinken sei gesagt, dass dies nicht passiert, weil es Werksvereine gibt sondern, weil dort über einen längeren Zeitraum sportliche und wirtschaftliche schlechte Entscheidungen getroffen wurden. Leider ist es leichter bei Fehlern mit dem finger auf andere zu zeigen, als in diesem Fall mal bei sich selbst anzufangen.

Ich finde die gesamte Debatte unglaublich scheinheilig. Leider ist professioneller Sport zu stark abhängig von Sponsoren und ohne werden wir das nicht mehr sehen. Und sind wir mal ehrlich, wir Fans wollen es doch auch so. Wer schaut nicht lieber top Fußball mit absoluten Stars als ehrlichen Kampf in der Regionalliga ?


In großen Teilen stimme ich dir zu. Ich möchte allerdings einwenden, dass es schon erheblich simpler ist, wenn man im Zweifelsfall von RB die Bilanz ausgeglichen bekommt, ohne etwas dafür tun zu müssen, oder das über den freien Markt tun zu müssen, der durchaus von den ganz Großen schon ziemlich abgenagt ist.


Oder eine Kapitalerhöhung durchzuführen, ja, da hast du Recht.

Wird sind ja nicht so oft einer Meinung, aber hier musste ich sehr schmunzeln daumen-hoch Andere Teams hätten sicherlich auch gerne unsere 80Mio + zur rechten Zeit mitgenommen.


Was sind das eig. immer für dumme Vergleiche? Dortmund schnippst doch nicht einfach mit dem Finger und dann ist das Geld da?! Diese Anteile müssen schon von irgendwem gekauft werden. Das kann jeder Verein so machen, wenn er möchte (und ggf. die Mitglieder zustimmen).

Genauso wie sich Dortmund die Sponsorenbeträge durch sportlichen Erfolg verdienen muss. Wenn wir jahrelang im MF rumkrebsen würden wären wir automatisch auch nicht mehr so attraktiv und die Einnahmen würden sinken.

Ja, stellt euch vor, der Erfolg spielt eine Rolle. Sogar eine so große Rolle, dass diese Klubs überhaupt nur ERLAUBT sind, weil die DFL nicht viel Erfolg erwartet
Denn ein Teil der DFL-Argumentation vor dem Bundeskartellamt zur Rechtfertigung der Ausnahmen war, dass die Klubs mit den Ausnahmen nicht außergewöhnlich erfolgreich sind. Wird Leverkusens Höhenflug nachhaltig, gilt das wohl kaum noch.


Hier noch ein bisschen was dazu
https://twitter.com/ChaledNahar/status/1779815201254060400

Klubs wie Bayer, RB, VW oder SAP können einem ja einfach egal sein, aber bitte erzählt doch nicht so einen Quatsch wie "Die haben gar keinen Vorteil", "Das könnte jeder andere auch" oder "Das interessiert euch nur, weil sie jetzt erfolgreich sind", nur weil es hier nicht täglich zum Thema gemacht wird.

Und ja, sportlich haben sie viel richtig gemacht. Gratulation dazu.

•     •     •

Nur der BVB

This contribution was last edited by rm-Kamui on Apr 15, 2024 at 10:21 PM hours
Bundesliga Konkurrenz |#50137
Apr 15, 2024 - 10:48 PM hours
Zitat von rm-Kamui
Zitat von IoBinQuak-Quak

Zitat von BadBlueBoy

Zitat von Feiersinger

Zitat von TobyVaan

Ich möchte mal eine süffisante Frage stellen und das als BVB Anhänger.
Wo wäre denn der BVB, die Bayern oder auch Madrid ohne ihre großen Anteilseigener/Partner wie Signal, Adidas etc. ist es nicht generell so, dass alle erfolgreichen Mannschaft in Abhängigkeit von Unternehmen und Wirtschaft stehen, da sonst kommerzieller Fußball kaum erfolgreich ist. Dabei ist es egal, ob Leverkusen mit Bayer, Wolfsburg mit VW oder Leipzig mit Red Bull direkte „Kooperationen“ pflegen oder eben die Gelder von einem anderen Sponsorenpool kommen wie beim BVB oder Bayern. Wie oft sind denn diese Vereine in den letzten 20 Jahren Meister geworden, wenn sie doch so schier unendliche Finanzielle Mittel haben? Genau 2 mal.
Und zu den Traditionsvereinen, die in die sportliche Bedeutungslosigkeit versinken sei gesagt, dass dies nicht passiert, weil es Werksvereine gibt sondern, weil dort über einen längeren Zeitraum sportliche und wirtschaftliche schlechte Entscheidungen getroffen wurden. Leider ist es leichter bei Fehlern mit dem finger auf andere zu zeigen, als in diesem Fall mal bei sich selbst anzufangen.

Ich finde die gesamte Debatte unglaublich scheinheilig. Leider ist professioneller Sport zu stark abhängig von Sponsoren und ohne werden wir das nicht mehr sehen. Und sind wir mal ehrlich, wir Fans wollen es doch auch so. Wer schaut nicht lieber top Fußball mit absoluten Stars als ehrlichen Kampf in der Regionalliga ?


In großen Teilen stimme ich dir zu. Ich möchte allerdings einwenden, dass es schon erheblich simpler ist, wenn man im Zweifelsfall von RB die Bilanz ausgeglichen bekommt, ohne etwas dafür tun zu müssen, oder das über den freien Markt tun zu müssen, der durchaus von den ganz Großen schon ziemlich abgenagt ist.


Oder eine Kapitalerhöhung durchzuführen, ja, da hast du Recht.

Wird sind ja nicht so oft einer Meinung, aber hier musste ich sehr schmunzeln daumen-hoch Andere Teams hätten sicherlich auch gerne unsere 80Mio + zur rechten Zeit mitgenommen.


Was sind das eig. immer für dumme Vergleiche? Dortmund schnippst doch nicht einfach mit dem Finger und dann ist das Geld da?! Diese Anteile müssen schon von irgendwem gekauft werden. Das kann jeder Verein so machen, wenn er möchte (und ggf. die Mitglieder zustimmen).

Genauso wie sich Dortmund die Sponsorenbeträge durch sportlichen Erfolg verdienen muss. Wenn wir jahrelang im MF rumkrebsen würden wären wir automatisch auch nicht mehr so attraktiv und die Einnahmen würden sinken.

Ja, stellt euch vor, der Erfolg spielt eine Rolle. Sogar eine so große Rolle, dass diese Klubs überhaupt nur ERLAUBT sind, weil die DFL nicht viel Erfolg erwartet
Denn ein Teil der DFL-Argumentation vor dem Bundeskartellamt zur Rechtfertigung der Ausnahmen war, dass die Klubs mit den Ausnahmen nicht außergewöhnlich erfolgreich sind. Wird Leverkusens Höhenflug nachhaltig, gilt das wohl kaum noch.


Hier noch ein bisschen was dazu
https://twitter.com/ChaledNahar/status/1779815201254060400

Klubs wie Bayer, RB, VW oder SAP können einem ja einfach egal sein, aber bitte erzählt doch nicht so einen Quatsch wie "Die haben gar keinen Vorteil", "Das könnte jeder andere auch" oder "Das interessiert euch nur, weil sie jetzt erfolgreich sind", nur weil es hier nicht täglich zum Thema gemacht wird.

Und ja, sportlich haben sie viel richtig gemacht. Gratulation dazu.


Das Problem ist halt, dass die Traditionsklubs (oder besser traditionell finanzierten Klubs), die Zeche für Fehlentscheidungen zahlen müssen. Da kommt manchmal viel Geld rein durch CL-Teilnahme und/oder teure Transfers und die folgenden Entscheidungen müssen dann sitzen, sonst kann es schnell bergab gehen. Geht es schnell bergab, lässt sich oft die Gehaltsstrultur nicht so schnell anpassen. Ein Teufelskreis beginnt. Geht es dann runter, kommt man oft nicht mehr schnell hoch. Bei den unabhängig vom Erfolg finanzierten Klubs ist da einfach immer eine zusätzliche Absicherung da. Man denke an die Wolfsburg-Phase wo man mehrere Saisons gegen den Abstieg spielte, obwohl immer viel investiert wurde. Das hätte ein anders finanzierter Klub nicht so machen können oder hätte dann die Zeche bei ausbleibendem Erfolg zahlen müsse. Ähnlich im Fall der Ehrenrunden von Leipzig in Liga 3 und 2. Man denke nur mal an das Abstiegsendspiel zwischen Lev und Lautern in den 90ern. Wäre das andersherum ausgegangen, wäre Lev finanziell nicht viel passiert, die wären gesund wieder nach oben gekommen. Lautern hat die Saison in Liga 2 viel Geld gekostet und war eigentlich trotz der Überraschungsmeisterschaft 98 der Anfang vom Ende.
Bundesliga Konkurrenz |#50138
Apr 15, 2024 - 10:48 PM hours
Zitat von rm-Kamui
Zitat von IoBinQuak-Quak

Zitat von BadBlueBoy

Zitat von Feiersinger

Zitat von TobyVaan

Ich möchte mal eine süffisante Frage stellen und das als BVB Anhänger.
Wo wäre denn der BVB, die Bayern oder auch Madrid ohne ihre großen Anteilseigener/Partner wie Signal, Adidas etc. ist es nicht generell so, dass alle erfolgreichen Mannschaft in Abhängigkeit von Unternehmen und Wirtschaft stehen, da sonst kommerzieller Fußball kaum erfolgreich ist. Dabei ist es egal, ob Leverkusen mit Bayer, Wolfsburg mit VW oder Leipzig mit Red Bull direkte „Kooperationen“ pflegen oder eben die Gelder von einem anderen Sponsorenpool kommen wie beim BVB oder Bayern. Wie oft sind denn diese Vereine in den letzten 20 Jahren Meister geworden, wenn sie doch so schier unendliche Finanzielle Mittel haben? Genau 2 mal.
Und zu den Traditionsvereinen, die in die sportliche Bedeutungslosigkeit versinken sei gesagt, dass dies nicht passiert, weil es Werksvereine gibt sondern, weil dort über einen längeren Zeitraum sportliche und wirtschaftliche schlechte Entscheidungen getroffen wurden. Leider ist es leichter bei Fehlern mit dem finger auf andere zu zeigen, als in diesem Fall mal bei sich selbst anzufangen.

Ich finde die gesamte Debatte unglaublich scheinheilig. Leider ist professioneller Sport zu stark abhängig von Sponsoren und ohne werden wir das nicht mehr sehen. Und sind wir mal ehrlich, wir Fans wollen es doch auch so. Wer schaut nicht lieber top Fußball mit absoluten Stars als ehrlichen Kampf in der Regionalliga ?


In großen Teilen stimme ich dir zu. Ich möchte allerdings einwenden, dass es schon erheblich simpler ist, wenn man im Zweifelsfall von RB die Bilanz ausgeglichen bekommt, ohne etwas dafür tun zu müssen, oder das über den freien Markt tun zu müssen, der durchaus von den ganz Großen schon ziemlich abgenagt ist.


Oder eine Kapitalerhöhung durchzuführen, ja, da hast du Recht.

Wird sind ja nicht so oft einer Meinung, aber hier musste ich sehr schmunzeln daumen-hoch Andere Teams hätten sicherlich auch gerne unsere 80Mio + zur rechten Zeit mitgenommen.


Was sind das eig. immer für dumme Vergleiche? Dortmund schnippst doch nicht einfach mit dem Finger und dann ist das Geld da?! Diese Anteile müssen schon von irgendwem gekauft werden. Das kann jeder Verein so machen, wenn er möchte (und ggf. die Mitglieder zustimmen).

Genauso wie sich Dortmund die Sponsorenbeträge durch sportlichen Erfolg verdienen muss. Wenn wir jahrelang im MF rumkrebsen würden wären wir automatisch auch nicht mehr so attraktiv und die Einnahmen würden sinken.

Ja, stellt euch vor, der Erfolg spielt eine Rolle. Sogar eine so große Rolle, dass diese Klubs überhaupt nur ERLAUBT sind, weil die DFL nicht viel Erfolg erwartet
Denn ein Teil der DFL-Argumentation vor dem Bundeskartellamt zur Rechtfertigung der Ausnahmen war, dass die Klubs mit den Ausnahmen nicht außergewöhnlich erfolgreich sind. Wird Leverkusens Höhenflug nachhaltig, gilt das wohl kaum noch.


Hier noch ein bisschen was dazu
https://twitter.com/ChaledNahar/status/1779815201254060400

Klubs wie Bayer, RB, VW oder SAP können einem ja einfach egal sein, aber bitte erzählt doch nicht so einen Quatsch wie "Die haben gar keinen Vorteil", "Das könnte jeder andere auch" oder "Das interessiert euch nur, weil sie jetzt erfolgreich sind", nur weil es hier nicht täglich zum Thema gemacht wird.

Und ja, sportlich haben sie viel richtig gemacht. Gratulation dazu.


Das Problem ist halt, dass die Traditionsklubs (oder besser traditionell finanzierten Klubs), die Zeche für Fehlentscheidungen zahlen müssen. Da kommt manchmal viel Geld rein durch CL-Teilnahme und/oder teure Transfers und die folgenden Entscheidungen müssen dann sitzen, sonst kann es schnell bergab gehen. Geht es schnell bergab, lässt sich oft die Gehaltsstrultur nicht so schnell anpassen. Ein Teufelskreis beginnt. Geht es dann runter, kommt man oft nicht mehr schnell hoch. Bei den unabhängig vom Erfolg finanzierten Klubs ist da einfach immer eine zusätzliche Absicherung da. Man denke an die Wolfsburg-Phase wo man mehrere Saisons gegen den Abstieg spielte, obwohl immer viel investiert wurde. Das hätte ein anders finanzierter Klub nicht so machen können oder hätte dann die Zeche bei ausbleibendem Erfolg zahlen müsse. Ähnlich im Fall der Ehrenrunden von Leipzig in Liga 3 und 2. Man denke nur mal an das Abstiegsendspiel zwischen Lev und Lautern in den 90ern. Wäre das andersherum ausgegangen, wäre Lev finanziell nicht viel passiert, die wären gesund wieder nach oben gekommen. Lautern hat die Saison in Liga 2 viel Geld gekostet und war eigentlich trotz der Überraschungsmeisterschaft 98 der Anfang vom Ende.
Bundesliga Konkurrenz |#50139
Apr 15, 2024 - 11:31 PM hours
Wo wir übrigens beim Thema "Kommerzialisierung": Schöne neue Welt beim VfB oder "Ist das noch Fußball oder schon der Zoo"
https://twitter.com/sounds2move/status/1779461269772218857

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Nur der BVB
Bundesliga Konkurrenz |#50140
Apr 16, 2024 - 12:35 AM hours
Ich für meinen Teil freue mich - auch aufgrund der räumlichen Nähe und, weil ich viele Leverkusen-Fans kenne (ja, die gibt es wirklich!) sehr für Bayer 04, dass sie endlich einmal Deutscher Meister sind.

Muss man die finanzielle Seite des Ganzen jetzt thematisieren? Kann man, es ist ein freies Land, jeder kann seine Meinung hier äußern. Die Aussage "Jetzt, wenn sie erfolgreich sind, thematisiert man das", ist einfach falsch - das wird regelmäßig thematisiert, insbesondere auch vor dem Hintergrund der regelmäßigen Debatten um 50+1 und die zunehmende Kommerzialisierung des Fußballs generell und der Bundesliga im speziellen.

Was man mal ganz schnell jetzt ad acta legen sollte, ist die Arroganz, den Meistertitel zu beanspruchen, wenn Bayern mal nicht so gut spielt - es gab die eine oder andere schwache Phase und man hat es trotzdem seit mehr als 10 Jahren nicht geschafft. Auch anderswo in Deutschland wird gute Arbeit geleistet und die finanziellen Gegebenheiten in Leverkusen sind jetzt nicht so, dass man sagen könnte, dass nur der Konzern im Rücken der Grund ist, warum der Verein diese Saison besser abschneidet, als der BVB.

Und generell sollten wir uns in Deutschland mehr spanische Verhältnisse wünschen - mit diversen Topclubs an der Spitze, damit Bayern eben nicht immer Meister wird und diese Dominanz langfristig ein Ende findet. Leverkusens Meisterschaft ist hier ein guter Schritt vorwärts.

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„Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht“ (Thomas Tuchel nach dem BL-Spiel in Ingolstadt, Endstand 3:3, November 2016)
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"Mancini sprang an der Seitenlinie auf und ab, mal die Hände in den Sakkotaschen versteckt, dann wieder wild gestikulierend, ein Gemälde von impotenter Wut. Da niemand mehr auf ihn hörte, fing er bald an, auf italienisch zu schreien. So hörte erst recht keiner auf ihn."
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