DFB-Pokal: RasenBallsport Leipzig - Eintracht Frankfurt

Wie aufwühlend willst du sein?
Diese Saison: Ja.

Es naht das letzte Spiel der Saison. Eine Saison, die über viele Höhen und Tiefen verfügte. So viele, wie vermutlich noch keine in unserer Bundesligageschichte.
Als frisch gebackener Pokalsieger starten wir unter Tedesco, dem ersten Trainer der Geschichte von RB, der einen nennenswerten Titel gewonnen hat. Und nach wenigen Wochen ist er bereits wieder weg.
Marco Rose kommt irgendwann nach Leipzig, übernimmt das Ruder und führt uns wieder auf einen erfolgreichen Weg. Dieser Weg hatte Dellen und ging nicht immer nur nach oben - inkludierte aber auch eine sehr lange Serie von ungeschlagenen Spielen. Zwischenzeitlich kommt ein neuer Sportdirektor, man besiegt Dortmund klar, wird von Manchester City abgeschlachtet, lässt auf grausame Weise Punkte liegen, greift in den Meisterschaftskampf ein ... Hilfe.
Das ist fast ein bisschen zu viel, um alles in eine Saison zu packen. Dazu kommen noch die Verletzungen von Gulasci und Nkunku. Blaswich wird zu einem Helden, während Schlager zeigt, nachdem er von Tedesco geflissentlich ignoriert wurde, warum er für uns ein ganz ganz wichtiger Spieler werden kann.

Und eine so intensive Saison findet nun ihren Höhepunkt im dritten Pokalfinale in Folge. Wir können auf grandiose Weise den Titel verteidigen und nicht nur unsere Saison krönen, sondern auch Fußballdeutschland wieder einmal die lange Nase zeigen.

Bevor im Sommer ein Umbruch ansteht, der vermutlich eindrucksvoller wird, als alle zuvor, heißt es also ein letztes mal für unsere Jungs, sich reinzuknien. Gas zu geben. Alles auf dieses eine Spiel ausrichten.
Es wird das (wahrscheinlich) letzte Spiel von Christopher Nkunku bei RB Leipzig. Er, der er als bester Spieler unserer Vereinsgeschichte gehen wird, hinterlässt eine Lücke, die wir irgendwie schließen müssen. Das aber sind Gedanken für später.
Jetzt erst einmal heißt es, sich ein letztes mal am roten Luftballon erfreuen, der in den Himmel steigt. Und hoffen, dass es nicht nur einer sein wird.
Einen Titel als Abschied - das wäre für Nkunku doch eine wirklich gebührende Aktion.

Stand jetzt, pre-PK, sieht es eigentlich gut aus und scheinbar können wir auf alle Spieler zurückgreifen, die nicht gesperrt sind ( Looking at you, Gvardiol ). Auch wenn Schlager vermutlich nicht für die Startelf reichen wird, ist es gut, ihn wieder dabei zu haben. Und wer weiß, was dem willensstarken Österreicher alles einfällt. Ganz überrascht wäre ich nicht, wenn er neben Laimer aufläuft, um dann irgendwann von Haidara ersetzt zu werden.

Da wir aus dem Vollen schöpfen können, sehe ich folgende Aufstellung als die Wahrscheinlichste an:

Blaswich - Halstenberg, Klostermann, Orban, Henrichs - Laimer, Schlager - Olmo, Szoboszlai - Nkunku, Werner

Wünschen würde ich mir Simakan für Klostermann und vielleicht Raum für Halstenberg - aber das sind am Ende keine entscheidenden Wechsel, würde ich mal vermuten. Wichtig ist, dass Nkunku, Szoboszlai, Orban und Werner gemeinsam auflaufen können.
Das wäre etwas, was mir wirklich gut gefallen würde - und womit wir auch eigentlich eine sehr solide Chance auf den Sieg haben sollten.

Allgemein gehen wir als Favorit ins Spiel, alleine schon, was die Tabellenkonstellation und den Kaderwert angeht - aber Achtung. Es geht immerhin gegen die SGE, die für einzelne KO-Spiele prädestiniert sind, wenn es darum geht, sich bis auf die Knochen kaputt zu schinden, angepeitscht von lautstarken Fans. Dass Berlin am Ende des Tages mehr SGE-Fans aufweisen wird, als solche, die es mit uns halten, ist sicherlich abzusehen. Auch, dass wir da an Lautstärke noch(!) nicht mithalten können werden.
Wir dürfen die Jungs von Glasner also nicht unterschätzen - auch, wenn es sein letztes Spiel werden wird.

Klar ist aber auch - bekommen wir unsere PS auf den Rasen und spielen wir mit Konzentration und dem klaren Willen, das Spiel zu gewinnen, dann wird uns die Eintracht da wenig entgegensetzen können. Es gilt vor allem, keine dummen Fehler zu machen und die Intensität mitzugehen, die die SGE auf den Rasen bringen wird. Nicht verstecken, kämpfen.

Und dann, wenn das geschafft und der Pokal in unseren Händen ist ( Kevin, du weißt was du zu tun hast! ), können wir uns auf die Schultern klopfen für eine Saison, in der wir unter normalen Umständen um die Meisterschaft hätten mitspielen können, in der wir Personalwechsel erlebt haben, Verletzungen, Niederlagen sondergleichen und berauschende Siege.

Einmal noch, dann ist Sommerloch. Dann kommen die Monate der Gerüchte, der Enten und Luftschlösser.

Aber jetzt, für ein paar Tage noch, geht es um Blech. Und das holen wir uns.

Forza RBL!