Die Situation der Fortuna 2024

Ist es nicht herrlich, wie die aktuelle Situation zu wunderbarsten Unkenrufen in die nahe Zukunft verlockt?! Was mich angeht, sehe ich derzeit nur eine Konstellation der Endtabelle nicht: Dass der HSV Erster wird.

Alle andere Möglichkeiten finde ich auf die ein oder andere Weise realistisch und alle mehr oder weniger nachvollziehbar. Die habt ihr schon allesamt beleuchtet, weswegen ich sie nicht wiederhole.
Ich habe sie für mich im Tabellenrechner auch alle durchgespielt, mal emotional, mal so "realistisch" wie möglich. Hilft nix: es wird eng!!

Worauf ich echt wirklich niemalsnicht überhaupt gaaar keinen Bock habe wäre Relegatiooooon mit Coloooogne. Bei allem Reiz wäre mir das Aggressions- und Gewaltpotential schlichtweg zu hoch.
Dann lieber wie die letzten Male: Wir gehen im Paternoster getrennt in unterschiedlichen Richtungen fröhlich winkend aneinander vorbei.

So!!! Habe noch ein allerletztes Mal die Spiele der ersten 4 Teams durchgetippt. Meine einfachen Bedingungen waren:
1. alle gewinnen alle möglichen Spiele
2. in direkten Duellen gewinnen immer wir und der HSV.

Ergebnis:
1. F95 - 67 Punkte, +35 Tore
2. Kiel - 67 Punkte, + 25 Tore
3. FCSP - 67 Punkte, + 25 Tore
4. HSV - 64 Punkte, +21 Tore


Was zeigt uns das? Ist wird richtig eng!
This contribution was last edited by tuna79 on Apr 15, 2024 at 5:52 PM hours

ich hätte gerne das gleiche Getränk wie der Herr dort drüben am Tisch.

P.S.: Das der HSV Vierter wird unterschreibe ich.......

Das wäre ein finish! Die ersten drei sind punktgleich und nur die Tordifferenz entscheidet. Dann müssen wir ja mehr Tore als Pauli geschossen haben. Sonst können wir nicht vor ihnen landen, weil die direkten Duelle gegen sie beide an Pauli gingen. Ich könnte damit leben. Eine Relegation der Fortuna gegen den Effzeh wäre aber auch ziemlich elektrisierend, oder?

Ein Aufstieg dieses Jahr idealerweise über die Relegation wäre eine riesige Chance.
Natürlich sind die Qouten ehr gering im Oberhaus zu bleiben.
Stiege man allerdings zusammen mit Pauli und Kiel auf, dann ist man schon ein 3er Gespann um den Abstieg + Heidenheim die das verfluchte 2 Jahr vor sich haben und auch finanziell nicht auf Rosen gebettet sind.
Darüber hinaus sind auch Teams wie Bremen oder Gladbach nicht mehr soweit weg wie sie es mal waren.
Ergo ich wüsste nicht wann in Naher Zukunft nochmal ein besserer Zeitpunkt kommen sollte und irgendeine Überraschungsmannschaft findet sich auch von Jahr zu Jahr im Abstiegskampf wieder.

Die Abstiegskandidaten in der Bundesliga haben aktuell von 29 Spielen zwischen 2 und 5 gewonnen.. durchschnittlich weniger als einen Punkt geholt. Sehr viele Spiele gespielt, bei denen sie absehbar völlig chancenlos waren. Die Erfolglosigkeit setzt einen Verein unter Druck: Egal wie unrealistisch eine sorgenfreie Saison vorher war, Trainer wurden gewechselt und die Fans sind enttäuscht von der eigenen Mannschaft, die Atmosphäre ist häufig vergiftet. Dazu zersplitterte TV-Verträge, Plastikclubs.
Wir schwimmen aktuell auf einer Erfolgswelle, haben viele spektakuläre Spiele gespielt und sind begeistert von unserem Team. Von den Duellen der ganzen Traditionsclubs nicht zu reden.
Mir ist nicht ganz klar was das für ein Plan sein soll, mit einem nicht wettbewerbsfähigem Etat in der nächsthöheren Liga anzutreten und wem das Freude und Unterhaltung bieten soll.
Voller Demut eine 0-6-Niederlage gegen Bayern zu bejubeln und sich zu freuen der Sparringspartner zu sein ist nicht meins.
Ich wäre inzwischen dafür, dass keine Mannschaft in der ersten Liga mitspielen sollte, die keinen 100-150 Mio-Kader aufstellen kann. Soll man sich die Lizenzen kaufen müssen, die sportliche Qualifikation über die zweite Liga ist nicht ausreichend.
Wir spielen mit unseren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen genau in der richtigen Liga.

Im Prinzip gebe ich dir in den ganzen Punkten recht. Wenn man jetzt eine Momentaufnahme macht, fragt man sich, warum soll man etwas an der Situation ändern. Das Problem ist, ob man dauerhaft das Geld in dieser Liga zusammenbekommt um diese Qualität zu halten. Wir schaffen dies nur, indem Leistungsträger Leihspieler sind, die dann jedes Jahr neu gefunden werden müssen. Hat man hier einmal kein glückliches Händchen, kann dies auch mal in die andere Richtung gehen.

Leider kann man Spieler wie Tzolis, Tanaka, etc. dauerhaft nur in Liga 1 halten. Auch hier wird man, wie vor 6 Jahren gesehen, auch erst einmal nur von der Hand in den Mund leben müssen. Die Kluft zwischen 1. und 2. Liga wird immer größer, so dass es eigentlich keinen guten Zeitpunkt mehr geben wird aufzusteigen. Man muss das Momentum wie Z.B. Union Berlin oder vor einigen Jahren Augsburg haben, und sich mehrere Jahre in der Liga halten um sich finanziell langsam hochzuarbeiten.

Ich persönlich bin für den höchstmöglichen mannschaftlichen Erfolg, und wenn die Mannschaft sich den Aufstieg erarbeitet hat, dann freue ich mich darüber. Auch wenn ich weiß, dass die nächste Saison wieder quälender und leidender wird, da man sich wieder am anderen Ende der Tabelle wiederfinden wird. Wie das sportliche dann von den Verantwortlichen gesehen wird und dann über Trainer etc. entschieden wird, muss man dann abwarten und Vertrauen zu den Verantwortlichen haben.

Ich habe da weniger Hoffnung als du.
Das eine Szenario "gute Arbeit, wenig Geld" ist, dass man sich bei beschränkten Mitteln durch gute kontinuierliche Arbeit weiterentwickelt. Das sieht man bei Heidenheim, Darmstadt, Pauli, Kiel. Die leisten da herausragende Arbeit, die im Idealfall in der ersten Liga endet. Cinderella ist Heidenheim, ein Wunder wenn sich das über Jahre bestätigt. Outperformance ist auch die Leistung des VFL Bochum: Sich jetzt mit diesem Kader das dritte Jahr in der Bundesliga zu halten ist bewundernswert. Und das bei Rahmenbedingungen, in denen den Aufsteigern sofort die meisten Leistungsträger weggekauft werden, bevor sie überhaupt 1.Bundesliga gespielt haben. Die Tragik ist, dass dies von den Fans nicht honoriert wird. Man schaue sich die Forenbeiträge bei Darmstadt oder Bochum an. Man kann eine gute Leistung, die aufgrund der Rahmenbedingungen halt nicht wettbewerbsfähig ist, nicht anerkennen. Und das führt halt zu Verwerfungen, die einem Verein nicht gut tun. Wie sich das dann nach dem Abstieg auswirkt und ob dieser Aufstieg nicht kontraproduktiv für eine kontinuierliche Entwicklung ist wird man sehen. Es wird hier viele negative Beispiele geben, die vielleicht auch in der dritten Liga enden.
Das zweite Szenario ist "erstmal Geld generieren, der sportliche Erfolg kommt dann schon": Mit einem 60-Mio-Kader würde ich in der ersten Liga gar nicht antreten. Es geht darum erstmal die wirtschaftlichen Voraussetzungen zu schaffen, um in der ersten Liga konkurrenzfähig zu sein. Wenn man einen großen Investor gewinnt der massiv investiert, dann ist das unter Wettbewerbsgesichtpunkten die Voraussetzung für einen Aufstieg. Im ökonomischen Idealfall also der Newcastle-Deal. Wenn man das denn will, denn unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten ist die Beteiligung eines autokratischen Ölstaats für mich zB nicht akzeptabel. Da wird es auch Abstufungen geben, bei allem Vorbehalt der Union-Berlin-Deal.
Man spielt dann eine Mittelfeld-Rolle in einer unattraktiven Liga. Ist das für mich als Fan attraktiver als die aktuelle zweite Liga? Definitiv nicht.
Eigentlich ist die zweite Liga der ultimatimative Glücksfall für einen Fussballfan: Spannung, Wettbewerbsdichte, Tradition. Das ist me der eigentliche sportliche Wettbewerb.
Die erste Liga hat imho nach einem Aufstieg nichts mit "sportlichem Ehrgeiz" zu tun. Es geht da schlicht um ökonomische Voraussetzungen. Hat man die nicht, sollte man es bleiben lassen.

Ich entnehme deinem Text, dass du für eine Underdog-Mentality nicht zu haben bist. Wäre vielleicht was bei einem eventuellen Aufstieg Oder vielleicht auch die Tatsache, dass im Sport nicht alles planbar bzw. vorhersehbar ist.

Lassen wir mal den finanziellen Aspekt bei Seite. Ich weiß, diesem gilt dein Hauptaugenmerk, aber die Voraussetzungen werden sich tatsächlich erstmal nicht ändern. Dabei gäbe es ja auch viele Beispiele die zeigen, dass es weit mehr als nur Geld benötigt.
Der wirkliche Gamechanger ist das Personal und hier rede ich in erster Linie von Trainer und Manager (klassisch ausgedrückt). Viele Vereine hatten (finanziell) hervorragende Voraussetzungen und sind trotzdem gescheitert oder haben lange gebraucht um wirklich erfolgreich zu sein.
Es ist schwer ein wirklich passendes Beispiel zur Fortuna zu finden, aber es gibt einige Beispiele von Traditionsvereinen, die Dank des richtigen Personals zur richtigen Zeit, eine ziemlich Kehrtwende hingelegt haben. Aktuell der VFB Stuttgart und eigentlich auch Bayer Leverkusen, die in der letzten Saison sich als 17. Am 8. Spieltag von Seoane getrennt haben.
Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach standen eher davor Fahrstuhlmannschaften zu werden, als Europapokalteilnehmer. Bobic und Eberl haben dann ein paar sehr richtige Entscheidungen getroffen und ließen Ihre Mannschaften, natürlich auch Dank der passenden Trainer, relativ erfolgreich werden. Natürlich sind diese Vereine nicht nur wirtschaftlich eine Stufe über Fortuna, aber das sind Schalke 04, Hertha BSC und der Hamburger SV auch.
Andere Vereine, vermeintlich kleinere Vereine wie Augsburg, Mainz, Union Berlin haben sich etabliert. Und das sicher nicht nur, weil hier finanziell (teilweise) ein bisschen angeschoben wurde. Ein finanziell gut aufgestellter Verein wie Wolfsburg ist sportlich so unbeständig, wie die Deutsche Bahn pünktlich ist. Und das liegt sicher nicht an der „Medienlandschaft“.

Die Fortuna Mannschaft die dir/uns diese Saison so viel Freude bereitet hat, wird voraussichtlich nach der Saison komplett auseinanderfallen, wenn wir nicht aufsteigen. Sollten wir nicht gerade deswegen auf einen Aufstieg hoffen? Natürlich bin ich mir im Klaren, dass die Mannschaft nicht komplett zusammenbleiben wird, aber meinst du nicht mit der Truppe könnten wir trotzdem eine Chance haben. Und hat Thioune nicht gerade erst gezeigt – und hiervor ziehe ich wirklich meinen Hut – dass er strategische Anpassungen während der Saison vornehmen kann, welche einen wirklich Impact hat. Weg vom kontrollierten Ballbesitz, mehr Fokus auf Defensive. Und den Gegner selbst dann noch den Ball überlassen, wenn dieser nach 30 Minuten in Unterzahl gerät. Mit dieser Ausrichtung und dem aktuellen Personal, können wir auch in der 1. Liga bestehen.
Und wenn Allofs und Weber weiterhin qualitativ hochwertige Spieler an Land ziehen, an der Quantität muss noch gefeilt werden , dann kann es auch in der Bundesliga funktionieren.
Und zum Abschluss noch das Allerbeste, es herrscht Euphorie in der Stadt. Das nehmen auch die Spieler wahr.

Deshalb frage dich nicht @wittel05 was die 1. Bundesliga für dich tun kann, sondern was DU für die 1. Bundesliga tun kannst
Wir wollen mehr Aufstiegseuphorie wagen!

Die Underdog-Mentalität ist nur dann attraktiv, wenn sie erfolgreich ist. Heidenheim ist temporär sexy, in Darmstadt und Bochum ist die Begeisterung für diese Underdog-Mentalität aktuell mikroskopisch.
Wobei ich hier zB auch das jeweilige Sportmanagement deutlich mehr loben würde als grosse Teile der Fans, zumindest die die sich in den Foren äußern. Das wäre bei uns nicht besser.
Ansonsten hat sich halt das Verhältnis der Erfolgsfaktoren von hinreichend zu notwendig sehr ungünstig verschoben, was gegen viele deiner Beispiele spricht. Es gibt Erfolgsgeschichten, aber wenn wir ehrlich sind weiss keiner, inwieweit diese im Kern finanziell getrieben sind. Da fehlt ja doch jede Transparenz. Da wo es offensichtlich ist es auch evident.
Egal, ich will ja auch niemand den Traum ausreden, der die Fortuna vom Aufstieg in die CL oder zumindest ins Mittellfeld führt und sich dort konsolidiert.
Aber ich halte das für mich erstens für sehr unwahrscheinlich und risikobehaftet, und zweitens selbst im Erfolgsfall nicht für erstrebenswert.
Meine Welt als Fortuna-Fan könnte nicht besser sein als sie im Moment ist.

In wie fern denn risikobehaftet oder risikobehafteter als die 2 Liga ?
Jedem ist klar das in Liga 2 alles möglich ist. Sowohl Freude als auch Trauer liegen Welten näher beisammen als in Liga 1 und ich denke es ist Naiv zu glauben das wir uns daraus nehmen können.
Auch für Fortuna Düsseldorf ist Abstiegskampf in Liga 2 möglich , ich würde sogar behaupten nur eine Frage der Zeit. Die finanziellen Mittel schrumpfen und somit auch der Vorteil zur Konkurrenz.
Hinzu kommt ein recht glückliches händchen bei den Verantwortlichen. Sicherlich ist der nachbars Garten immer grüner und die ein doer andere kleine Niete war auch dabei. Im großen und ganzen wird in Düsseldorf spätestens seit 2 Liga Aufstieg sehr solide bis gut gearbeitet.
Das gibt es in Deutschland nicht viele Vereine die im selben zeitraum nie drittklassig waren und 3 Jahr Bulli noch in der Agenda stehen haben.

Ich denke sogar, wenn du in Liga 2 dauerhaft erfolgreich sein willst, dann musst du immer wieder mal den Sprung ins Oberhaus schaffen um für Umfeld, Spieler und SPonsoren üerdurschnittlich relevant zu sein. Sonst verlierst du die Pole Position.

Darüber hinaus ist das aktuell auch der einzige Weg die Kluft zur ersten Liga kleiner zu halten oder ggf. auch zu verkleinern. Es ist schlicht weg unmöglich in Liga 2 eine Mannschaft zu bauen die sofort Erstliga Format hat und damit einen Etat von 100-150 mio aufzuweisen hat. Da müsste schon die Liga Aufsteigern massivst Geld in den Arsch blasen um konkurrenzfähig zu sein/werden und somit den Wettbewerb attrakltiver zu gestalten. Doch da werden die großen Vereine schon ihren Daumen drauf legen.

Es ist eine absoolute Zwickmühle und ich verstehe deine Haltung absolut. Mir persöhnlich ist es nur zu einfach den Kopf in den Sand zu stecken und abzuschenken.