Die Ruhmreichen - und die, die es hätten werden können

Und der Artikel sagts schon richtig, eine Rückkehr wird schwierig. Die Trainer, Scouts und Manager reden ja durchaus auch miteinander und wenns da von einer Seite heißt das war schwierig oder die Geschichte nochmal aufgewärmt wird, dann geht so jemand schnell in Misskredit bei den Fans.

Also ich denke wenn er sich verhalten hätte wie z. B. Möhwald und gesagt hätte, dass er die Chance nutzen will und immer von der PL geträumt hat, dann wäre alles kein Problem gewesen.
Aber so wie er sich gegeben hat, denke ich bin ich nicht der einzige der sich ein wenig schelmisch darüber ergötzt.

Freut mich auch für ihn! Also spontan sehe ich jetzt Gislason, Gündogan und Plattenhardt. Haben wir noch irgendwo Ehemalige bei der WM dabei?




Zumal zwischen Möhwald und Sabiri noch ein entscheidender Unterschied ist: Sabiri hatte ne handvoll Zweitligaspiele (nichtmal alle davon waren ansatzweise gut) und Möhwald hat sich über 3 Jahre zu einem verdienten Spieler und Gesicht des Erfolges (eines davon) entwickelt.
This contribution was last edited by Dizzle08 on Jun 5, 2018 at 11:04 AM hours

Lt. dieser Quelle wäre unsere Beteiligung am Weiterverkauf von Füllkrug 10%.

Ich halte Sabiri trotzdem ganz klar für den wesentlich talentierteren Spieler, dem ich die Premier League auch zutrauen würde - so schlecht war er bei seinen dortigen Kurzeinsätzen auch nicht.

Das Problem ist halt, dass er bei weitem kein fertiger Spieler ist und ihm Spielpraxis auf einigermaßen hohem Niveau gut getan hätte. Wäre er noch eine Saison bei uns geblieben, wäre er bei der Konkurrenzsituation im Kader garantiert Stammspieler gewesen, hätte seine 10 Tore gemacht, hätte uns im Sommer mehr eingebracht und hätte selbst auch einen ganz anderen Vertrag bekommen weil er ein anderes Standing gehabt hätte.

So hat er halt den zweiten Schritt vor dem ersten gemacht. Eigentlich müsste ihn Huddersfield verleihen, mal schauen ob das sein Ego inzwischen zulässt.

(Zu seinen schlechten Spielen bei uns - bitte nicht vergessen, dass er nach seiner Knieverletzung, die als saison-beendend galt, extrem früh zurückgekehrt ist und sich in den Dienst der Mannschaft gestellt hat, obwohl er weit weg von 100% war.)

Ich halte so eine Meinung für antiquiert, wer im Profifußball nicht absolut fit ist, schadet der Mannschaft meist mehr als er ihr hilft.

aber das ist doch leider auch kein einzelfall ... das sieht und hört man doch oft ... es zählt dann statt ich liebe den sport den ich beruflich ausüben darf nurnoch die kohle ...
daheim sagst dann ich werde euch alles bieten und schon unterstützen dich alle - und dann kommen halt auch noch die tollen berater dazu die dann auch noch genug kohle bekommen für den deal das sie dich verscherbeln auch wenns oftmals nicht die richtige wahl ist ...

ich habe dafür kein verständnis - wenn ich jung bin und von mir aus auch irgendwo dumm dann muss ich trotzdem doch sehen was ich will und was ich kann ... und ein jahr noch 100k verdienen für den sport den ich liebe (also eigentlich das hobby) - ich würds sofort machen denn das is mehr als ich im jahr verdiene.

aber so ist halt das business immoment - nurnoch kohle ... nicht mehr

Was der Trainer zu verantworten hat, nicht der Spieler. Wobei ich auch zwischen "spielbereit" und "fit" unterscheiden würde. Und selbst in dieser schlechteren Phase hat er zwei weitere Tore erzielt.

(Zumal: Wenn die fitten Spieler Hufnagel und Gislason heißen, würde ich Sabiri auch mit einem Bein aufstellen.)

Was ist denn ein fitter Gislason? Hab ich in Nürnberg nie erlebt

Ansonsten stimme ich dir zum Gesagten bei Sabiri zu. Mir ging es bei meinem Beitrag hauptsächlich ums Charakterliche. Möhwald hat 3 Jahre lang hier Leistung gezeigt und sich nie was zu Schulden kommen lassen und hat es dann auch einfach verdient bzw. ihm gönnt man den nächsten Schritt. Sabiri hat nach 9 Spielen gemeint, er wäre schon 2 Nummern zu groß für die 2. Bundesliga. Aber das siehst du ja nicht viel anders als ich ("zweiter Schritt vor dem ersten")

Ich kenne jetzt Sabiris familiären Hintergrund nicht. Aber wenn das die "klassische" Einwandererfamilie sein sollte, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass er als Einziger ein überdurchschnittliches Gehalt bezieht. Und oftmals geht es bei solchen Geschichten (Kind aus armen Verhältnissen schafft den Sprung zum Fußballprofi) schnell nicht mehr nur darum, für sich selbst zu sorgen, sondern dann wollen oder müssen diese Spieler zum Teil auch dafür sorgen, dass es dem ganzen Familienclan finanziell besser geht. Und da macht es natürlich einen riesen Unterschied, ob er bei uns noch ein weiteres Jahr "nur" seine vielleicht 100.000€ bekommt oder das in England schlagartig vervielfachen kann.

Es ist mit Sicherheit kein Zufall, dass die Chinesen mit ihrem maßlosen Geldverbrennen vor allem Afrikaner und Südamerikaner in ihre sportlich völlig uninteressante Liga locken können. Da haben viele die einmalige Chance, für den ganzen Familienverband einen großen Haufen Geld ranzuschaffen und Eltern, Geschwistern usw. ein ganz anderes Leben zu ermöglichen.

Wie gesagt, ich kenne Sabiris familiäre Verhältnisse nicht. Aber das solche Aspekte bei seinem Wechsel auch eine Rolle gespielt haben könnten (neben einer gehörigen Portion Selbstüberschätzung) darf man sicher nicht einfach beiseite schieben. Da setzt vielleicht auch das rationale Denken kurzzeitig aus, wenn man als junger Bursche, der grade zum vermutlich ersten Mal am großen Geld geschnuppert hat, plötzlich einen noch viel größeren Geldsack vor die Nase gestellt bekommt. Zumal die Premier League für viele Fußballer vermutlich ohnehin das Traumziel schlechthin ist.

Wenn ich ehrlich bin, kann ich auch ganz schlecht sagen, was ich in einer solchen Situation machen würde. Würde ich dann wirklich so rational bleiben und kapieren, dass ein weiteres Jahr in Nürnberg mir nur gut tun kann? Oder würde ich auch dem großen Geld hinterherlaufen? Ich werds vermutlich nie erfahren. Man könnte wohl nur hoffen, einen Berater zu haben, der nicht nur dem Geld hinterherhechelt. Den zu finden, dürfte das Schwierigste an einer Fußballerkarriere sein...