Fußball aus aller Welt (2./3.Liga, Internationales,...)

May 18, 2014 - 8:45 PM hours
Zitat von Chris1065

Dass Kernproblem ist die wirtschaftliche Lage. Ohne Sponsoring läuft nichts, und die meisten Konzernzentralen liegen nun mal im Westen.


Ich würde sagen, dass das nur ein Teil des Problems ist. Mindestens ebenso wichtig dürfte der Verlust sportlicher, finanzieller und struktureller Substanz nach der Wende sein. Abgestürzte Traditionsvereine, die nicht mehr richtig hochkommen (Kassel, Trier, Lübeck, Essen, Aachen, usw.) und Profiklubs in strukturschwachen Regionen (Kaisersautern, Ruhrgebiet) gibt es auch im Westen.
Viele der genannten Vereine (Dresden, Rostock, Chemnitz, usw.) haben ja auch eine sehr grosse Fanbase (immer noch)
Aber wenn man zwanzig Jahre in vielen Bereichen (zwangsläufig) hinterherhinkt, macht man das nicht so schnell und einfach wett - schon gar nicht flächendeckend

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Sprengsätze für Fahrtkosten und Pennplätze
Weil Ich für solche Anlässe,Trend und das letzte Hemd setze
Hab vor gut zehn Jahren ne weile in Rostock gewohnt und war in jedem Heimspiel im stehblock. Erste Liga. Preis war 5 Euro, und ich war damals nicht rabattberechtigt. Bei ner Arbeitslosenquote von 25-30 % ist mehr nicht drin. Unter den erwerbsfähigen wohlgemerkt - das dürfte unterm Strich bedeuten dass nur 1/3 der Gesamtbevölkerung in Lohn und Brot stand, da Grade bei den erwerbsfähigen die Landflucht gewaltig ist.
Wo soll der Umsatz denn herkommen um sich in ner sterbenden Hauptstadt einer sterbenden Region in Liga 1 messen zu können? (Dass bei hansa auch sonst noch ne menge schief lief will ich gar nicht bestreiten).

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Überlass das Denken Ronaldinho, der hat nen größeren Kopf.
Falls jemand von euch schon Entzugserscheinungen wegen der Länderspielpause hat, ab 14 Uhr gibts Live-Fußball. Dresden gegen Chemnitz.
Wieder mal ein klasse Spiel vor ausverkauftem Haus. Stimmung im Stadion war grandios.
Zum Spiel, der CFC hat das genau richtig gemacht und gezeigt, wie man in Dresden spielen muss(auch wenn sie 1:0 verloren haben). Sie haben hoch verteidigt, früh gepresst und versucht Dynamo zu Fehlern im Spielaufbau zu zwingen, was im ersten Durchgang hervorragend gelang.

In HZ 2 hat Dresden mehr Druck gemacht und ist zu einigen Chancen gekommen, eine davon hat Testroet in klassischer Mittelstürmer-Art reingemacht. Stand da, wo er stehen musste in dieser Situation. Vorlage kam von Hartmann. Nach dem Rückstand mußten die Chemnitzer aufmachen und mehr für die Offensive tun. Wenn sie mal vors Tor der Dresdner kamen, waren die Abschlüsse alles andere als gefährlich.

Kurz vor Schluss gabs dann noch mal Aufregung, Tekerci blockiert Kunz(Chemnitzer Torwart),kassiert dafür Gelb. Kunz revanchiert sich mit einem Ellbogen-Check bei Tekerci und kassiert Rot in der 93 Minute.

War ein intensives, spannendes Spiel mit brisanter Schlussphase und mMn ein verdienter Sieg für Dynamo.
Zitat von zeuge_yeboahs
Zitat von Chris1065

Dass Kernproblem ist die wirtschaftliche Lage. Ohne Sponsoring läuft nichts, und die meisten Konzernzentralen liegen nun mal im Westen.


Ich würde sagen, dass das nur ein Teil des Problems ist. Mindestens ebenso wichtig dürfte der Verlust sportlicher, finanzieller und struktureller Substanz nach der Wende sein. Abgestürzte Traditionsvereine, die nicht mehr richtig hochkommen (Kassel, Trier, Lübeck, Essen, Aachen, usw.) und Profiklubs in strukturschwachen Regionen (Kaisersautern, Ruhrgebiet) gibt es auch im Westen.
Viele der genannten Vereine (Dresden, Rostock, Chemnitz, usw.) haben ja auch eine sehr grosse Fanbase (immer noch)
Aber wenn man zwanzig Jahre in vielen Bereichen (zwangsläufig) hinterherhinkt, macht man das nicht so schnell und einfach wett - schon gar nicht flächendeckend


Klar. Man kann 2-3 Jahreeinen Absturz aus der eigenen substanz managen, langfristig jedoch zerrt es an der Substanz.
Schlechtes Management und Selbstüberschätzung sollte man auch nicht unter dem Teppich kehren.Kaiserslautern ist ein Musterbeispiel dafür. Eigentlich 2tligapotential, aber in der eigenen Selbstwahrnehmung Titelaspirant. Rechnet man die Provinzpolitik dazu, hat man das Gesamtbild.
Zitat von Chris1065
Zitat von zeuge_yeboahs
Zitat von Chris1065

Dass Kernproblem ist die wirtschaftliche Lage. Ohne Sponsoring läuft nichts, und die meisten Konzernzentralen liegen nun mal im Westen.


Ich würde sagen, dass das nur ein Teil des Problems ist. Mindestens ebenso wichtig dürfte der Verlust sportlicher, finanzieller und struktureller Substanz nach der Wende sein. Abgestürzte Traditionsvereine, die nicht mehr richtig hochkommen (Kassel, Trier, Lübeck, Essen, Aachen, usw.) und Profiklubs in strukturschwachen Regionen (Kaisersautern, Ruhrgebiet) gibt es auch im Westen.
Viele der genannten Vereine (Dresden, Rostock, Chemnitz, usw.) haben ja auch eine sehr grosse Fanbase (immer noch)
Aber wenn man zwanzig Jahre in vielen Bereichen (zwangsläufig) hinterherhinkt, macht man das nicht so schnell und einfach wett - schon gar nicht flächendeckend


Klar. Man kann 2-3 Jahreeinen Absturz aus der eigenen substanz managen, langfristig jedoch zerrt es an der Substanz.
Schlechtes Management und Selbstüberschätzung sollte man auch nicht unter dem Teppich kehren.Kaiserslautern ist ein Musterbeispiel dafür. Eigentlich 2tligapotential, aber in der eigenen Selbstwahrnehmung Titelaspirant. Rechnet man die Provinzpolitik dazu, hat man das Gesamtbild.

Wo sieht Lautern sich denn als Titelaspirant? Das tut keiner imho. Eher stapelt man zu tief. Lautern hat absolut Erstligapotenzial,was die Strukturen und die Fanszene angeht. Waren auch nicht umsonst nur zwei Saisons (?) Weniger als wir in Liga 1. Da wurde vor Kuntz (und auch seitdem) einiges in den Sand gesetzt, aber wenn man mal ehrlich ist sind wir die letzten, die da mit dem Finger zeigen sollten.

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Überlass das Denken Ronaldinho, der hat nen größeren Kopf.
Ich sehe sie nicht als Erstligakandidat, sorry.

Es gibt im Einzugsgebiet der Lauterer schon 2 solide Vereine -Mainz und Hoffenheim. Beide bieten dem normalen Fussballinteressierten interessantere Spieler.

Tradition und langjährige Bundesligazugehörigkeit sind kein Qualitätskriterium. Profesionelle Strukturen, klare Konzepte und solide Finanzen beim entsprechenden Potential zählen einfach mehr.

Aber sie haben durchaus das Potential eine Fahrstuhlmannschaft wieNürnberg oder Freiburg zu werden. Nur bei den Erlösen durch die ausbildung junger Spieler müssen sie einen Zahn zulegen oder ein Farmteam eines grossen Clubs werden.
Ein Erstligakandidat sind sie auf jeden Fall - das sind für mich nämlich alle Mannschaften, die in die Bundesliga aufsteigen wollen oder können und dazu muss man Lautern wohl zählen - egal wie man ihre Chancen dieses Jahr einschätzt.
Aber darum ging es ja gar nicht. Uwe spricht vom "Erstligapotenzial" und das sehe ich bei Lautern genauso. Grosse und weitgehend treue Fanbase, gewachsene Strukturen, Unterstützung durch regionale Sponsoren, usw. Dass man sich davon sportlich nichts kaufen kann, wenn man es nicht mit entsprechender Leistung und Kompetenz unterfüttert, ist auch klar. Das hat aber hier auch niemand behauptet.

Ich glaube ausserdem nicht, dass du die "Machtverhältnisse" im Südwesten und das Verhalten dieser Fans richtig einschätzt. Der FCK ist da seit quasi hundert Jahren der Platzhirsch, der sich noch ungestörter ausbreiten konnte als die SGE in Rhein-Main und teilweise völlig mit der Region verschmolzen ist, zu ihrem Aushängeschild und Wahrzeichen wurde. Glaubst du wirklich diese Leute würden nach zehn schlechten Jahren lieber zu Mainz oder Hoffenheim (die btw. für mich gar nicht richtig im Einzugsgebiet des FCK liegen, sondern eher dem Waldhof, dem KSC und vielleicht noch Stuttgart die Fans abgraben) gehen, weil da der Fussball besser ist?
Sicher gibt es da prozentuale Verschiebungen und Kinder in RP werden heute auch nicht mehr automatisch FCK-Fans. Trotzdem hat der FCK in dieser Hinsicht nach wie vor vielen Vereinen etwas voraus, was (s.o.) für mich ein möglicher Erfolgsfaktor ist.

Der FCK hat übrigens - Thema Verkäufe - in diesem Sommer 6,5 Millionen mit dem Verkauf junger Spieler eingenommen. Das ist für einen Zweitligisten enorm viel. Wie man da noch einen Zahn zulegen sollte und vor allem was das bringen würde (Verkäufe von Leistungsträgern mindern mMn eher die Aufstiegschancen, vor allem wenn man die Einnahmen - wie der FCK - nicht 1:1 reinvestieren kann), erschliesst sich mir nicht

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Sprengsätze für Fahrtkosten und Pennplätze
Weil Ich für solche Anlässe,Trend und das letzte Hemd setze

This contribution was last edited by zeuge_yeboahs on Sep 6, 2015 at 10:35 PM hours
Zitat von Chris1065
Ich sehe sie nicht als Erstligakandidat, sorry.

Es gibt im Einzugsgebiet der Lauterer schon 2 solide Vereine -Mainz und Hoffenheim. Beide bieten dem normalen Fussballinteressierten interessantere Spieler.

Tradition und langjährige Bundesligazugehörigkeit sind kein Qualitätskriterium. Profesionelle Strukturen, klare Konzepte und solide Finanzen beim entsprechenden Potential zählen einfach mehr.

Aber sie haben durchaus das Potential eine Fahrstuhlmannschaft wieNürnberg oder Freiburg zu werden. Nur bei den Erlösen durch die ausbildung junger Spieler müssen sie einen Zahn zulegen oder ein Farmteam eines grossen Clubs werden.


Meinst du mit den "soliden Finanzen" sowas wie bei Hoffenheim, dass bis zur aktuellen Saison jedes Jahr ein Millionenminus gemacht hat, das immer aus der Tasche von Onkel Dietmar ausgeglichen werden muss?

Dem "normalen Fussballinteressierten" mag Herr Hopps Hobby reichen, oder aber auch Mainz, aber in 90% der Pfalz sieht das anders aus. Dort gehört der 1.FCK ganz einfach zum Alltag dazu.
Die beiden von dir erwähnten Vereine bekommen in der Bundesliga nicht mal ihre jeweils um die 30.000 Zuschauer fassenden Stadien voll. Beim FCK gibt es in der Bundesliga volles Haus.
Du wirst in der Pfalz kein Dorf finden, in dem nicht irgendwo ein paar FCK-Fahnen an Häusern hängen.

Und von all diesen Menschen wird keiner jemals im Leben nach Mainz oder gar Hoffenheim gehen. Das sind FCK-Anhänger und die gehen auch dann nicht nach Mainz doer Hoffenheim, wenn ihr Verein in der Oberliga spielt. Aber ich glaube sowas verstehst du nicht.


Übrigens.

Zuschauerschnitt 2014/15

Kaiserslautern 33.013 (2. Liga)
Mainz 31.008 (1. Liga)
Hoffenheim 27.183 (1. Liga)

Auch Düsseldorf und Nürnberg hatten in der 2. Liga einen besseren Schnitt als Hoffenheim. Also selbst in Liga 2. wären sie zuschauertechnisch mit ihrem 1.Ligaschnitt (!!!) noch nicht mal auf dem Relegationsplatz. grins

P.S. Stand heute hat selbst Dynamo Dresden aktuell in Liga 3 einen besseren Zuschauerschnitt als Onkel Dietmar letzte Saison in Liga 1. tonguetonguetonguetongue
This contribution was last edited by Aeppelwoi on Sep 7, 2015 at 7:51 AM hours
Tja, aber 20.000 Fans mehr sind 340.000 also 7 Millionen Einnhamen. Richtiges Sponsoring bringt mehr (20 Logen und 3 Co-Sponsoren zum Beispiel).

Die Begeisterung für den 1FCK kenne ich allzugut, schliesslich habe ich da in der Region Abitur gemacht. Aber wann man sich die Geschäftszahlen der DFL anschaut, dann sieht man das die Zuschaueereinnahmen nur ca 20% des Etats ausmachen, während Werbung und Sponsoring 55%.

So bitter es auch für die betroffenen Vereine ist, langfristig können wirtschaftsschwache Regionen nicht mithalten. Bremen war auch mal top, je globaler die Liga wird , desto mehr stürzen sie auch ab und sind da wo ihr Potential es vermuten lässt - im Mittelfeld.

Alternativstrategie sehe ich in Kaiserslautern auch nicht - sonst würden sie sich bemühen wie die Portugiesen Spieler in den Markt zu bringen und mit Transfererlöse die eigene wirtschaftsschwäche kompensieren.
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