FC. Konkurrenz

Wenn ich so lese, wo VW alles besser eingestiegen wäre als beim VfL Frage ich mich ernsthaft, ob ein entsprechender Wettbewerbsvorteil für den HSV, Schalke, Braunschweig oder Magdeburg besser ist als einer für Wolfsburg. Oder geht es jetzt doch wieder nur darum, welcher Club lieber bevorteilt werden sollte statt ums Prinzip einen fairen Wettbewerb haben zu wollen?

Ein Verein, der so für Volksnähe steht wie Schalke, der kaum mehr down-to-earth sein kann und noch dazu mit dem BVB an der Speerspitze des "Das ist noch authentisch"-Erlebens (mit Effzeh, HSV, etc. im Windschatten) steht, wäre meiner Meinung nach die ideale Plattform für den Volkswagenkonzern für Werbung und Marketing gewesen. Blau-Weiß passt auch farblich etwas besser als das schrille Grün.

Das Argument verstehe ich. Was ich nicht verstehe ist, wieso für Schalke der Wettbewerbsvorteil, den du bei Wolfsburg blöd findest, für dich total OK ist.

Genau an Aussagen wie diesen sieht erkennt man, dass es vielen in der Diskussion überhaupt nicht um faire Wettbewerbsbedingungen geht, sondern darum, dass das Geld in die vermeintlich falschen Teams fließt ...

Wolfsburg ist (auch) VW. Die Stadt ist im Laufe der Industrialisierung erst entstanden und der VW-Konzern hat im Nachgang einen großen Anteil an der Stadtentwicklung, auch im Sportbereich.
Volkswagen als Geldgeber für Vereine wie Köln, BVB, HSV oder Schalke kratzt erheblich an der DNA dieser Clubs!
Im Übrigen möchte ich anmerken, das vorallem der VfL Bochum für eine Speerspitze des "Das ist noch authentisch"-Erlebens steht!
Viel Emotion, viel Atmosphäre, viel Stimmung, viel Tradition, gepaart mit 'Castroper Straßenfußball' in einem Stadion mitten in der Stadt, nicht auf der grünen Wiese! Unser Ruhrstadion, der Dino unter den heutigen Stadien und eines (glaube sogar das erste) reine Fußballstadion der Republik.
Mehr authentisch geht kaum noch...
'Tief im Westen, wo das Herz noch zählt, nicht das große Geld - und der VfL macht mit nem Doppelpass (fast) jeden Gegner nass'!
Unsere Stadionhymne ist sowieso die beste der Liga.
This contribution was last edited by Taunus-1848 on Mar 21, 2024 at 12:43 AM hours

Heute nicht mehr, das ist klar. Aber Hoffenheim wurde nunmal mit etlichen Millionen aus den Niederungen in die Bundesliga gepusht. Und dort arbeiten sie jetzt ordentlich, ok.
Die Bundesliga hat aber nunmal nur 18 Plätze. Und auch wenn Vereine wie Köln sehr viel selbst dazu beigetragen haben, in der aktuellen Situation zu stehen, kann man doch nicht einfach übersehen, dass da Vereine Plätze in der Bundesliga besetzen, die ohne massive Fremdeinwirkung niemals dort gelandet wären.
Dass die Bayern extrem hohe Zuwendungen bei Sponsorendeals bekommen, dass Dortmund mit aller Macht (zum großen Teil ebenfalls von Außen) gerettet wird - das liegt aber vor allem daran, dass sie sich eine Bedeutung für Millionen Fans erarbeitet haben.
Dass Hoffenheim und Leipzig in der Bundesliga sind, liegt ausschließlich an den Milliardären dahinter. Dass man dann irgendwann selbstständig bestehen kann ist schön und ein Zeichen ordentlicher Arbeit. Dass man künstlich in diese Position gehievt wurde, darf man aber nie vergessen!
This contribution was last edited by Klattius on Mar 21, 2024 at 7:44 AM hours

Absolut richtig, diesen Vereine wurde extrem nachgeholfen, meinetwegen auch als "Hobby für Milliardäre", ohne die sie jetzt sicherlich nicht da wären, wo sie eben sind - zumindest nicht in dieser kurzen Zeit.
Darauf kommen viele Fans nicht sonderlich klar - ok.
Diese Vereine haben sich aber mittlerweile etabliert und man sollte seine Abneigung gerne beibehalten, aber nicht stetig nervig "abfeiern".

Sicherlich kommen dann wieder "ich mache was ich will und wie ich es will" - User. Ok, macht das!

Fakt ist, dass VW heute in Wolfsburg ist, Red Bull in Leipzig, SAP in Hoffenheim und Bayer in Leverkusen. Und das wird sich auch nicht mehr ändern. Damit müssen wir leben. Und der Effzeh muss damit umgehen und seine Nische finden, um weiterhin Teil dieser Bundesliga zu bleiben.

Das wir das Stand heute noch sind zeigt, dass wir auch einiges mehr an richtig gemacht haben als Kaiserslautern, Schalke, Hannover und Nürnberg (Aufzählung nicht abschließend). Jetzt hoffen wir erstmal, dass die Fehler der letzten Jahre uns nicht das Genick in dieser Saison brechen.

Das Eine schließt das Andere doch nicht aus. Man kann die Situation auch annehmen und die Ablehnung beibehalten. Wir haben ja auch eine über Jahrzehnte gewachsene Abneigung gegenüber Mönchengladbach. Das müssen die Anhänger der Plastikklubs dann aushalten. Sorry.

Wird man sehen. Sollte 50+1 fallen, wird das Engagement für die Investorenvereine weniger interessant. Ironischerweise profitieren sie ja am meisten von 50+1.

Sinsheim ist der Kindheitstraum eines nicht ewig lebenden Milliardärs, Red Bull ist ein noch junges Marketingprojekt eines internationalen Unternehmens. Das kann jederzeit gestoppt werden.

Wolfsburg VW und Leverkusen Bayer wird es auf unbestimmte Zeit weiter geben. Die Frage bei den beiden ist, wieviel Kohle man bereit ist, zu verbrennen.