Konkurrenz-Thread: 1. Bundesliga 2018/19

Die Bayern erleben derzeit die Kehrseite der Erfolgsmedallie.

Bis in den späten 90er hatten die einen Schnitt von 4 Meisterschaften /Jahrzehnt, danach steigerten sie sich aber immer mit Phasen mit maximal 3 Meisterschaften.

Die logische Konsequenz daraus war das es im Schnitt alle 4 Jahre dazu kam einen Neuaufbau anzugehen.

Die jetztige Serie führte dazu das man sie immer verlängern wollte, was auch erfolgreich geschah -allerdings wurde man milde bezgl. Kaderumbau, mit 2 Folgen - zu viele Spiele um die 30 oder älter, zu wenig in der Kasse für den Wiederaufbau weil die im Marktwert zu stark abgebaut haben.

Wenn man den absoluten Erfolg haben möchte, dann kann man nicht sentimental agieren. Real trennte sich ohne zögern von Spieler wie Rau oder Casillas wenn sie nicht mehr auf den geforderten Niveau waren. In München ist diese Etappe noch nicht erreicht (siehe die Entscheidung pro Schweinsteiger und gegen Kroos seinerzeit), teilweise auch weil man als Stars das hat , was eine Etage höher aufgrund von Verletzunsganfälligkeit keiner haben will -Robben, Ribery, Martinez etc. sind alles Spieler die nur dehalb in München sind, weil sie im Luxussegment der Fussballer nicht auf der Goethestrasse sondern in Wertheim Village zu finden sind - 1b Ware, sozusagen.

Ereifert euch nicht zu sehr an den Bayern. Ich verwette alles was ich habe das sie trotz allem wieder Meister werden, dazu ins Pokalfinale kommen und in der Championsleague mindestens ins 1/4 Finale.
Zur nächsten Saison holen sie dann für 150-200 Mio neues Spielermaterial und vollziehen den Umbruch damit in einem Rutsch.

Mit 150-200 Mio? Ernsthadt? Da bekommst du doch heutzutage nur noch zwei - drei Spieler der Kategorie, die die Bayern bräuchten...

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Jup dachte da an 3-4 Spieler. Ribery/Robben nicht verlängern, 2 gescheite neue Flügel, 1 gescheiter neuer AV und eventuell noch nen hungriger IV und der Laden läuft wieder.

Robery musst du ersetzen, und wenn du da ähnliche Qualität haben möchtest, legst du schon die Summe hin. Dann brauchst du ganz sicher einen IV, der von hoher Qualität ist. Boateng schwächelt (auch gesundheitlich) schon länger, und auch Hummels verbreitet momentan keinen großen Schrecken.

Martinez ist über seinen Zenit, Rafinha wird gehen. Meiner Meinung nach braucht es noch im defensiven Mittelfeld ein Mann mit klasse, und wie du schon sagtest auf der AV-Position einen brauchbaren Backup.
Ich persönlich würde auch versuchen Lewandowski zu ersetzen, der wird nächste Saison 31, einen finanziellen Totalausfall kann man sich da bald nicht erlauben... Aber das ist sicher noch ein anderes Thema.

Also: LA,RA, DM, AV und IV. Sind schon 5. Davon mindestens 4, die sofort Stammspieler sein sollten und dementsprechend kosten. Ich bin gespannt...

Das Problem der Bayern ist derzeit die Strategie. ein Unternehmensberater würde sagen "Stuck in the Middle", eine Lederhosenformulierung wäre "sie haben die Kuh gemolken bis sie Tod umfiel".


Warum das Problem?


Dortmund hat sich vor 2 Jahre radikal neu positioniert, in dem man auf sehr junge Toptalente gesetzt hat. Das ist den Bayern z radikal, den sie haben nicht den Anspruch eines Challengers der auch mit Platz 2 zufrieden ist.


Die Bayern waren nie der Klub mit der dicksten Tasche, haben aber seit Ende der 00er Jahre stark aufgeholt und man sah sich Anfang der 10er Jahre als Zukäuferverein - man dachte also das man das Gedl hat um immer die Stars zu holen ( selbst wenn dies nie der Fall war - einen Ronaldo oder Messi hätte man nie finanzieren können, dafür definierte man als Stars das was die grösseren wegen mangelnder körperlicher Voraussetzung aussortiert haben).
Derzeit müssen sie erkennen das ihre finanzielle Möglichkeiten ( ca 80 Mio Abschreibungen/Jahr + ca 40 Mio Gewinn) nicht ausreichen würden, jährlich 2 Topspieler zu holen um den Kader auszutauschen.


Und dieses Dilemma hat sie in der Bewahrung des Status quo - nationaler Champion - manövriert. Kurzfristig hat man vielleicht noch 2 Meisterschaften geholt, langfristig bewegt man sich strategisch in einer Sackgasse. Man hat immer Spieler geholt die gut sind aber anderswo wegen körperlicher Probleme aussortiert wurden - das geht wenn du 1- solche Problemspieler hast - Ribery, Robben, Tolisso, Coman, Thiago, Boateng, Martinez sind allerdings Spieler die jährlich längre Verletzungspausen einlegen müssen. Mittlerweile ist auch die Hälfte des Kader knapp 30 oder älter, noch ein aufgeschobenes Problem, nicht nur sportlich sondern auch finanziell, denn die Marktwerte sinken da rapide und dementsprechend wird Ersatz immer teurer.


Das es funktioniert auf junge Spieler zu setzen zeigt sich bei Kimmich oder seinerzeit bei Kroos (auch da hat man einen strategischen Fehler gemacht und sentimental auf Schweinsteiger gesetzt). Aber diese Spieler müssen Spielanteile bekommen um sich weiterzuentwickeln. Sowas geht aber nur wenn man die alte Garde konsequent abrasiert - ein Jahr nicht Meister zu werden aber eine junge Kaderstruktur aufzubauen ist allemal besser als nicht Meister zu werden und abgelutschte Altstars mitzuschleppen.


Da man die Ressourcen für Weltstars nicht hat, wäre es nicht verkehr sich erst mal das zu holen , was auf den Markt kommt und die zur baren Münze zu machen, die noch verkaufbar sind - Lewandowski, Müller, Alaba, Boateng.

Wenn ich mir dieses und andere Postings dazu durchlese, entsteht in meinem Kopf eine Vision, dass die nationale Dominanz des FCB vielleicht kurz- und mittelfristig der Vergangenheit angehören könnte. Was für ein wundervolles Bild. Endlich kein "Wenn der große FCB anruft, dann muss man nicht lange nachdenken"-Geschwurbel mehr. Haaaach, wär das schön
Vielleicht kriegen die ja doch den Umbruch hin. Aber das dachte man auch bei Nokia und vielen anderen, die mal groß waren und jetzt kaum einen mehr interessieren. Es gibt einfach keinen Verein in diesem Land, dem ich einen dauerhaften Misserfolg so gönnen würde

Weinzierl wird Trainer beim VfB, fragt sich nur wie lange, die haben einen Verschleiß

Das ging auch wieder ziemlich schnell. Ich weiß nicht genau, was ich davon halten soll. Aber eine intensive Trainersuche stelle ich mir irgendwie anders vor. Weinzierl war die Lösung, die am offensichtlichsten war.

Lass dich nicht von Emotionen verleiten. Die interne Kraft der Bayern kommt auch aus der Tatsache das sie selbst für Ersatzspieler attraktivere Gehälter als die meisten Bundesligisten für die Stammelf zahlen können.

Theoretisch können sie sich ganz billig mit Spieler die im Markt endende Verträge bezw. Optionen für noch ein Jahr haben ausreichend Ersatz holen -Martial, Darmian, Shaw wären nur ein paar internationale Namen die im Markt kommen, von monetär verfügbare mal abgesehen.

Das Signal ist eigentlich das jede Strategie irgendwann ihr Ende erreicht, weil das Ausreizen der wichtigsten Komponenten keinen Marginalwert mehr erzeugt. Hat man übrigens vor 3-4 Jahre auch in Frankfurt gesehen, als HB's "Best of Liga2" Einkaufspolitik nicht mehr die gewünschte Stabilität auf 1BL Niveau brachte.