Eintracht in den Medien (Presse- und Videothread)

Nov 15, 2006 - 5:00 PM hours
Eintracht im Trainingslager
Konkurrenzkampf an der Algarve
VON INGO DURSTEWITZ (VALE DO LOBO)

Unter dem blauen Himmelsdach der Algarve hat Friedhelm Funkel die Bundesligafußballer der Frankfurter Eintracht am gestrigen Morgen zwecks Trainingsspielchen in zwei Mannschaften eingeteilt. Das ist an und für sich nichts Ungewöhnliches, doch als das intensive Duell zweier ebenbürtiger Teams mit einiger Wucht über den Rasenplatz in Vale do Lobo tobte, da wurde schnell klar, dass sich der Trainer über einen rapiden Anstieg des fußballerischen Niveaus freuen darf. "Ich hätte keine Angst, mit jeder der beiden Mannschaften ein Bundesligaspiel zu bestreiten", sagte Funkel. In der vermeintlichen B-Elf standen in Alexander Meier, Marko Rehmer, Chris, Michael Fink, Christoph Preuß, Marco Russ, Oka Nikolov, Benjamin Köhler und Michael Thurk allesamt Spieler, die ihre Bundesligatauglichkeit schon unter Beweis gestellt haben. "Der Konkurrenzkampf ist so groß wie nie", bedeutete Funkel mit einem zufriedenen Lächeln, ehe er anfügte: "Und die Qualität hat sich erhöht." Für das gehobene Niveau sorgen zuvorderst die wieder genesenen und mit voller Kraft mitmischenden Jermaine Jones, Chris und Christoph Preuß, auch der pfeilschnelle, neue Stürmer Marcel Heller deutete seine Klasse bereits mehrfach an. Überdies sind die Ergebnisse vom am Freitag durchgeführten Laktattest "gut bis sehr gut", wie Funkel anmerkte, auch beim lange Zeit verletzten Trio Jones/Chris/Preuß seien die ermittelten Fitnesswerte fast so, wie sie vor den Verletzungen gewesen seien. Eitel Sonnenschein also unter portugiesischer Sonne - die Laune des Trainers könnte kaum besser sein.

Nahtstelle zwischen Arm und Reich

Auch die nach wie vor ungeklärte Zukunft von Jermaine Jones und Markus Pröll, die unbedingt gehalten werden sollen, sowie Marko Rehmer, Markus Weissenberger und Oka Nikolov kann die Stimmung nicht trüben. Funkel begegnet der brisanten Thematik reichlich unaufgeregt. Er glaube nicht, dass diese Situation die Spieler belastet, "und wenn sie sich doch verunsichern lassen, dann können sie eben nicht spielen". Ganz einfach.

Für den Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen stellt sich die Lage ungleich differenzierter dar. Schließlich steht er einem Schwellenklub vor, einem Verein, der an der Schnittstelle zwischen Arm und Reich steht. Bruchhagen weiß um das Gehaltsgefüge in der Bundesliga, Vereine wie Mainz, Bielefeld und auch Nürnberg wenden für Personalkosten weniger auf als die Eintracht, bei Hannover 96 etwa gibt es für die Spieler in etwa so viel wie in Frankfurt zu verdienen, während Klubs wie Bayer Leverkusen und die von Bruchhagen nach wie vor kritisch beäugte Dortmunder Borussia ein deutlich höheres Salär anböten. Von den Topklubs mal ganz zu schweigen. Ab einer gewissen Spielerqualität, so Bruchhagen, schraube sich die Gehaltsspirale in eine für die Eintracht (noch) nicht zu erreichende Höhe. Wer in Frankfurt unter Vertrag steht, sei bisher für einen Topklub nicht interessant gewesen. Das könnte sich bald ändern.

Gerade die derzeitige Gehaltsexplosion auf der exponierten Position des Torwarts bereitet dem Eintracht-Chef Bauchschmerzen. "Es ist doch klar, dass sich unsere Torhüter Gedanken machen, wenn sie lesen, dass Frank Rost drei Millionen Euro bekommt und Timo Hildebrand ein Angebot über 2,4 Millionen Euro ausschlägt", sagte Bruchhagen. Zumal sich jene Keeper auf einem nahezu identischen Leistungsniveau mit der Frankfurter Stammkraft Markus Pröll bewegten. Für Bruchhagen stimmt die Relation nicht mehr, zumal ein Schlussmann wie Markus Miller vom Karlsruher SC, der nach Expertenmeinung mit Abstand beste Zweitligakeeper in dieser Saison, im Vergleich zu den arrivierten Kollegen in Liga eins mit einem spärlichen Verdienst auskommen müsse. Vielleicht springt ja nun auch Miller auf, auf das sich immer schneller drehende Torwarkarussell.

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/sport/eintracht_frankfurt/?sid=7fdcc5ce23d1b922a36e2b9f0835b147&em_cnt=1045362

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Eintracht tut sich schwer
Remis im Test gegen Freiburg

Albufeira - Eintracht Frankfurt hat das erste Testspiel auf portugiesischem Boden nicht siegreich beenden können. Gegen den klassentieferen SC Freiburg musste sich der hessische Fußball-Bundesligist mit einem 2:2 (0:1) begnügen.

Die Eintracht hinterließ gerade in der ersten Hälfte einen äußerst matten Eindruck. Trainer Friedhelm Funkel zeigte sich aber nachsichtig: "Aller Anfang ist schwer, man hat die Trainingsbelastung gespürt." Bei der Eintracht stand erstmals seit zehn Monaten Kapitän Jermaine Jones (siehe auch Interview auf dieser Seite) wieder in der Anfangsformation, für den 25-Jährigen so etwas wie ein neuer Anfang, selbst wenn der freundschaftliche Kick natürlich kein Maßstab war. Wie weit der Weg zurück in die Stammelf ist, musste Jones auf dem Sportplatz in Albufeira am eigenen Leib erfahren. Nach zehn Minuten leitete er mit einem katastrophalen Querpass die Führung für die Breisgauer durch Jonathan Pitroipa ein. Jones wertete den dicken Bolzen als Indiz für die fehlende Spielpraxis: "Mit meiner Leistung bin ich auf keinen Fall zufrieden, ich kann es sehr, sehr viel besser. Aber das wird noch kommen."

Im ersten Durchgang konnten die Frankfurter zufrieden sein, nur mit einem Tor im Rückstand zu liegen, die aggressiveren Freiburger waren deutlich überlegen. Lediglich Michael Thurk traf einmal die Latte (33.). Im zweiten Abschnitt steigerte sich der Erstligist, was vor allen Dingen am eingewechselten Marcel Heller lag. Der aus Siegen gekommene Stürmer sorgte mit rasanten Flankenläufen für Gefahr und hinterließ erneut einen hervorragenden Eindruck. So war es kein Zufall, dass der sprintstarke Heller nach einem "Traumpass" (Funkel) von Fink den Ausgleich erzielte (62.). Otar Khizaneishvili brachte die Freiburger dann per Freistoß erneut in Führung (76.), ehe Ioannis Amanatidis unter den Augen von Wolfsburg-Trainer Klaus Augenthaler (der VfL ist der zweite Gegner der Eintracht am 30. Januar) für den Endstand sorgte (86.). dur

Die Statistik: Eintracht: Pröll - Ochs (60. Preuß), Kyrgiakos, Russ (15. Vasoski), Spycher - Huggel, Jones (46. Fink) - Weissenberger (60. Meier) - Takahara (46. Heller), Thurk (46. Amanatidis), Streit (46. Köhler).

Tore: 0:1 Pitroipa (10.), 1:1 Heller (62.), 1:2 Khizaneishvili, 2:2 Amanatidis (86.).

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/sport/eintracht_frankfurt/?sid=0c6331414d729b94b80fb170f567f27e&em_cnt=1047242

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Interview mit Jermaine Jones
"Wenn ich meine Leistung bringe, führt kein Weg an mir vorbei"
Jermaine Jones, 25, gilt in Frankfurt als der Hoffnungsträger schlechthin. Der Eintracht-Kapitän will sich nach einem Ermüdungsbruch im Schienbein und mehreren Operationen seinen Platz im Team des Fußball-Bundesligisten zurückerobern.

Eintracht-Kapitän Jermaine Jones
+ Eintracht-Kapitän Jermaine Jones (dpa)
Frankfurter Rundschau: Herr Jones, mal eine ganz profane Frage vorweg: Wie geht's den Knochen?

Jermaine Jones: Alles in Ordnung. Ab und an zieht es noch mal ein bisschen, aber das ist ganz normal.

Haben Sie keine Angst mehr, dass die Verletzung wieder aufbricht?

Nein, wir haben vor der Abreise ins Trainingslager den Schienbeinknochen noch mal geröntgt. Ich wollte das unbedingt, obwohl mir der Arzt gesagt hat, zu viel Röntgen sei nicht gesund. Aber das war mir egal. Ich brauchte die Gewissheit, dass alles hält. Das ist wichtig für meinen Kopf. Die Bilder haben gezeigt, dass der Knochen total fest zusammengewachsen ist. Natürlich kann ich mir noch mal was brechen, aber dann passiert es - so oder so.

Es gibt ja nicht wenige, die sich fragen, ob Ihr Körper den Belastungen eines Profisportlers gewachsen ist.

Ach, ich denke, ich habe einfach Pech gehabt. Bei mir sind ja wirklich alle nur möglichen Untersuchungen gemacht worden. Da wurde nichts Ungewöhnliches festgestellt, im Gegenteil: Ich habe eine gute Knochenstruktur und einen guten Stoffwechsel. Ich bin bereit, wieder voll anzugreifen.

Trainer Friedhelm Funkel sagte, dass Sie nicht automatisch Ihren Platz im Team wieder einnehmen.

Das erwarte ich auch nicht, aber ich werde meine Leistung bringen, und wenn ich sie bringe, führt an mir kein Weg vorbei. Das Trainingslager ist von entscheidender Bedeutung. Und in den Vorbereitungsspielen muss ich mich zeigen, da muss ich mir auch die Spielpraxis holen, die mir fehlt. Als ich gegen Köln eingewechselt wurde, habe ich schon gemerkt, dass mir noch einiges fehlt.

Belastet Sie Ihre ungeklärte Zukunft?

Warum sollte mich das belasten? Ich wollte es doch so. Ich denke, dass ich Mitte oder Ende Februar in die Verhandlungen mit der Eintracht einsteigen werde. Und eines kann ich sagen: Mir geht es nicht nur ums Geld.

Um was denn sonst?

Um die Perspektive. Ich will nicht jedes Jahr gegen den Abstieg spielen. Als die Jungs im Uefa-Cup gespielt haben, da bin ich richtig heiß geworden. Das war doch total geil. Ich will unbedingt wieder international spielen, und warum sollen wir es nicht schaffen? Wir haben eine super Mannschaft, und wenn ich sehe, wer in der Bundesliga um Platz fünf spielt, dann frage ich mich: Warum sollten wir da nicht mitmischen können?

Verfolgen Sie die Bewegung auf dem Torhütermarkt mit den irrwitzigen Gehältern?

Klar. Mit den Torhütern ist es so, wie es vor ein paar Jahren mit den jungen, deutschen Spielern war. Die haben damals auch super Verträge bekommen. Jetzt sind eben die Torhüter dran. Aber generell gilt: Du kannst dich auch verzocken, und dann stehst du da und hast die Arschkarte gezogen.

Interview: Ingo Durstewitz

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/sport/eintracht_frankfurt/?sid=0c6331414d729b94b80fb170f567f27e&em_cnt=1047241

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Eintracht Frankfurt
Funkel hält an seiner Taktik fest
VON INGO DURSTEWITZ (VALE DO LOBO)

Bisweilen geht es auf dem vortrefflichen Rasenplatz in Vale do Lobo ein kleines bisschen lauter zu. Das liegt nicht nur, aber auch an Trainer Friedhelm Funkel, der entgegen seinen sonstigen Gewohnheiten nicht nur die Rolle des stillen Beobachters einnimmt, sondern die Fußballprofis der Frankfurter Eintracht dann und wann recht vernehmlich zusammenstaucht. "Diese leichten Ballverluste sind fatal !", brüllte er jüngst über das Feld und schickte eine unmissverständliche Aufforderung hinterher: "Mensch, konzentriert euch mal !"

Später, beim Gespräch in der Hotellobby, wirkte der Fußballlehrer wieder ganz entspannt, wenngleich er deutlich machte, dass ihm in den letzten Wochen der Vorrunde einiges gegen den Strich ging, in erster Linie die Flut an Gegentoren: drei gegen Bielefeld, vier in Bochum, zwei in Aachen, sechs gegen Bremen - "diese vielen Tore haben unser Gesamtbild im Torverhältnis kaputt gemacht". Innerhalb weniger Wochen ist der anfangs so stabile Defensivverbund zu einer wackelnden Verteidigungsreihe mit vielen Schlupflöchern verkommen. 28 Gegentreffer musste die Eintracht in der ersten Halbserie hinnehmen - nur drei Vereine (Mainz/ 30, Bochum/30, Aachen/33) schluckten noch mehr Tore. Wer den defensiv denkenden Funkel kennt, der weiß, wie sehr ihn dieser Makel fuchst. Deshalb fordert der Trainer nun: "Wir müssen wieder aggressiver gegen den Ball spielen." Will sagen: Zweikampf suchen, Zweikampf gewinnen. "Wir müssen den Ball häufiger erobern." Die taktische Grundordnung stellt der Coach jedoch nicht in Frage, am System wird sich nichts ändern, das heißt: Die Viererkette, die so genannte Doppel-Sechs im defensiven Mittelfeld, die zwei hängenden Spitzen, die den einzigen echten Stürmer flankieren, sind vorerst unantastbar.

Chris bald wieder im Teamtraining

Gerade im defensiven Mittelfeld tobt ein unerbittlicher Konkurrenzkampf. Die in der Hinrunde gesetzten Benjamin Huggel und Michael Fink haben in Jermaine Jones, Christoph Preuß und Chris hochkarätige Konkurrenz bekommen. Vor allem der Brasilianer Chris stand am Montag im Blickpunkt, weil er sich nach einem Sturz eine starke und schmerzhafte Schulterprellung zugezogen hatte. Am Dienstag aber konnte er schon wieder lachen, sein Zustand hat sich laut Mannschaftsarzt Christoph Seeger über Nacht "deutlich verbessert". Chris konnte gestern schon wieder locker mit Fitnesstrainer Michael Fabacher joggen, in den nächsten Tagen soll er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. "Im Moment ist das noch zu gefährlich", sagt Chris, der vor allem über Schmerzen klagt, wenn er den Arm seitlich abwinkelt.

Am Montag hatte der nach einer Bandscheibenoperation lange Zeit auf Eis liegende Defensivallrounder noch große Bedenken vor einer weiteren langen Zwangspause gehabt. "Ich hatte Angst", räumt er ein. Nun lässt sich konstatieren: Chris hatte Glück im Unglück. Nur auf den Zimmergenossen Jermaine Jones, der ihn im Zweikampf zu Boden befördert hatte, sei er nicht gut zu sprechen, ließ er ausrichten. "Mit ihm rede ich kein Wort mehr", befand Chris. Dann lachte er lauthals: "War nur ein Spaß." Markus Weissenberger, der von Trainer Funkel fälschlicherweise als der Schuldige ausgemacht worden war, ist damit entlastet.

Knackpunkt Jahresgehalt

Unterdessen trafen sich Eintracht-Chef Heribert Bruchhagen und Torwart Markus Pröll zu einem weiteren Sondierungsgespräch. Der Keeper, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, bestätigte einige Anfragen anderer Bundesligaklubs, räumte aber erstmals öffentlich ein, "dass ich gerne in Frankfurt bleiben würde". Knackpunkt der Verhandlungen ist das zukünftige Jahressalär, und "da liegen wir ein bisschen weit auseinander", sagte der 27-Jährige. Prölls bisheriger Verdienst wird auf 600 000 Euro per annum geschätzt, ein im Vergleich zu den kursierenden Zahlen anderer Keeper eher bescheidenes Gehalt. Frank Rost etwa verdiente auf Schalke drei Millionen, Timo Hildebrand lehnte die Stuttgarter Offerte über 2,4 Millionen Euro ab. "Diese Zahlen sind immens", sagt der Eintracht-Schlussmann, betont aber, "dass ich auch kein Enke-Gehalt verlange". Dem Hannoveraner ist die Vertragsverlängerung mit zwei Millionen Euro im Jahr schmackhaft gemacht worden. Die Topverdiener der Eintracht (Jermaine Jones, Ioannis Amanatidis und Sotirios Kyrgiakos) streichen zwischen 1,1 und 1,3 Millionen ein - viel schlechter, diese Vermutung sei erlaubt, wird auch Pröll nicht verdienen wollen. Der Poker geht in die nächste Runde.

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/sport/eintracht_frankfurt/?sid=0c6331414d729b94b80fb170f567f27e&em_cnt=1047240

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Spielmacher in der Warteschleife
VON INGO DURSTEWITZ (VALE DO LOBO)

Neulich im Training musste Markus Weissenberger einen klassischen Knockout verdauen. Der kleine Spielmacher der Frankfurter Eintracht konnte einem mit Vollspann getretenen Ball nicht mehr schnell genug ausweichen, das Spielgerät traf ihn mit einiger Wucht am Kopf, und der Österreicher sackte benommen zu Boden. Der 31-Jährige rappelte sich auf, rieb sich immer wieder den Schädel, und irgendwie hätte es nicht verwundert, wenn er sich eine zünftige Gehirnerschütterung zugezogen hätte. Weissenberger ist nämlich vom Verletzungspech verfolgt, unlängst im Spiel gegen Mönchengladbach wurde er nach 76 Minuten ein- und zehn Minuten später wieder ausgewechselt - bei einer großen Torchance hatte er sich eine Adduktorenzerrung zugezogen. "So etwas ist mir auch noch nicht passiert", sagt er nun schmunzelnd. "Ich weiß auch nicht, warum ich so oft verletzt war, ich lebe für den Sport, ernähre mich gesund, pflege meinen Körper." Der unliebsame Zusammenprall mit dem Ball in Portugal blieb glücklicherweise folgenlos, und Weissenberger ist guter Dinge, beschwerdefrei seiner Arbeit nachgehen zu können. "Ich bin topfit, meine Laktatwerte sind so gut wie seit acht Jahren nicht mehr." Vor acht Jahren war er 23 Jahre alt.

Vor dem 1,68 Meter großen Regisseur liegen wegweisende Wochen, der österreichische Nationalspieler will sich für einen neuen Vertrag empfehlen, er würde ganz gerne in Frankfurt bleiben. Anfang Dezember, nachdem er für das Spiel in Aachen nicht berücksichtigt wurde, hörte sich das anders an, damals war er bitter enttäuscht und bereit, seinen Vertrag aufzulösen. Nun folgt die Rolle rückwärts. Sein Berater Max Hagmayr habe demnächst einen Gesprächstermin mit Eintracht-Chef Heribert Bruchhagen, um auszuloten, ob die Frankfurter an einer Vertragsverlängerung interessiert sind. Bruchhagen indes verweist beharrlich auf April, erst dann soll entschieden werden, ob Weissenberger, Marko Rehmer und Ersatztorwart Oka Nikolov eine Weiterbeschäftigung in Aussicht gestellt wird. "Das ist das Los der älteren Spieler. Sie müssen halt warten", so der Vorstandsvorsitzende.

Weissenberger kann sich damit so gar nicht arrangieren, April sei "sehr lange hin", zumal fast alle Vereine ihre Planungen für die neue Saison im Februar/März vorantrieben. "Da muss man dann aufpassen, dass man nicht plötzlich auf der Straße steht", sagt er. Weissenberger hofft auf ein "Gespräch zum richtigen Zeitpunkt", dass dieser entgegen der Aussage Bruchhagens vor April liegen wird, "davon bin ich überzeugt". Der kleine Techniker will in jedem Fall noch drei Jahre auf hohem Niveau Fußball spielen, am liebsten im Ausland, denn Österreichs Nationaltrainer Josef Hickersberger, glaubt Weissenberger zu wissen, "hat es lieber, wenn er auf Legionäre zurückgreifen kann". Als Bankdrücker wird er es allerdings schwer haben, sein großes Ziel, die Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz, zu erreichen.

Auch Rehmers Zukunft unklar

In Frankfurt aber hat er den langen Schatten von Alexander Meier niemals abschütteln können. Meier spielte zwar eine allenfalls durchwachsene Hinrunde, genießt aber dennoch zumeist das Vertrauen von Trainer Friedhelm Funkel. Weissenberger gibt sich aber diplomatisch: "Da sollen sich andere Leute ein Urteil bilden, ich habe jedenfalls nie aufgemuckt, und wenn ich spielen durfte, habe ich meine Leistung gebracht."

Das kann man von Marko Rehmer nun nicht unbedingt behaupten. Der 34-Jährige blickt auf eine enttäuschende Hinrunde zurück, etliche Verletzungen und Krankheiten setzten ihn außer Gefecht, und wenn er auflaufen konnte, spielte er meist unglücklich. Der Berliner würde trotzdem gerne bleiben, hat bisher jedoch vergeblich auf ein Signal gewartet. Rehmer empfiehlt sich verbal bei seinem Arbeitgeber, indem er eine Lanze für die ältere Garde bricht: "Es geht nicht nur mit jungen Spielern, wir älteren sind auch wichtig für die Mannschaft." Spätestens im April wird auch er schlauer sein.

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/sport/eintracht_frankfurt/?sid=1dc73b89167aa917494345a9ac0b6d18&em_cnt=1048041

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Interview mit Marcel Heller

"Ich will ins Team"

Marcel Heller gilt schon nach wenigen Tagen beim Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt als große Entdeckung. Der vom Regionalligisten Sportfreunde Siegen gekommene Stürmer, der morgen seinen 21. Geburtstag feiert und mit einem Vertrag bis 2010 ausgestattet ist, besticht vor allem durch seine Schnelligkeit.

Pfeilschnell und selbstbewusst: Marcel Heller
+ Pfeilschnell und selbstbewusst: Marcel Heller (Rhode)
Frankfurter Rundschau: Herr Heller, können Sie kurz und knapp die gravierendsten Unterschiede zwischen dem Training bei einem Bundesligisten und einem Regionalligisten erklären?

Marcel Heller: Die Intensität im Training ist viel höher, es ist viel anstrengender. Das ist etwas ganz anderes als in Siegen. Man hat es hier mit besseren Leuten zu tun, erfahrenen Spielern. Von denen möchte ich lernen.

Sie haben in den ersten Trainingseinheiten und Spielen überzeugt. Befürchten Sie dennoch, dass Sie womöglich bei der Eintracht auch im Oberligateam spielen müssen?

Die Oberliga wäre kein Erfolg für mich, da hätte ich auch in der Regionalliga bleiben können. Ich will mich für die Bundesligamannschaft empfehlen, ich will ins Team. Und ich habe auch keine Zweifel, dass mir das gelingt, wenn ich so spiele wie gegen Freiburg (Heller war beim 2:2 im Testspiel bester Eintracht-Profi/ Anm. d. Red.). Aber natürlich kann es auch sein, dass ich mich anfangs im Oberligateam wiederfinde. Aber ich will es nicht hoffen.

Die Schnelligkeit ist Ihr großer Trumpf. Eine in die Wiege gelegte Gabe?

Schnelles Laufen hat mir zumindest keiner beigebracht. Aber es stimmt schon: Als schneller Spieler hat man viel gewonnen, da hat man viele Vorteile. Am liebsten spiele ich daher auch gegen große und bullige Spieler, die sind nicht so beweglich, da kann ich meine Schnelligkeit voll ausspielen. Vor großen Spielern habe ich keine Angst, da spiele ich gegen jeden - egal, wer da kommt.

Aber als flinker Mann gibt es, wie es im Fußballerjargon heißt, auch schön auf die Socken...

Ja, klar, aber davor darf man keine Angst haben. Wenn man Angst hat, darf man nicht Fußball spielen.

Ihr alter Trainer, Ralf Loose, bezeichnete sie als die Lebensversicherung für die Sportfreunde Siegen. Ist er sauer, dass Sie den Verein verlassen haben?

Ich glaube schon, ja. Er hat mir zwar Glück gewünscht, aber er ist nicht so gut auf mich zu sprechen. In Siegen war ich halt gesetzt, da habe ich immer gespielt. Bei der Eintracht will ich mich auch durchsetzen, aber ich wäre froh, wenn ich beim ersten Spiel gegen Schalke auf der Bank sitzen würde.

Interview: Ingo Durstewitz

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/sport/eintracht_frankfurt/?sid=1dc73b89167aa917494345a9ac0b6d18&em_cnt=1048040

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Eintracht Frankfurt
Knöchelblessur von Amanatidis ärgert Funkel

Vale do Lobo - Die beiden Trainingseinheiten am Mittwoch ließ Ioannis Amanatidis sausen. Der Stürmer des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt klagte über Schmerzen im linken Knöchel, eine Innenbandreizung im Sprunggelenk, diagnostizierte Mannschaftsarzt Christoph Seeger, rufe die Beschwerden hervor.

Trainer Friedhelm Funkel reagierte auf das Fehlen des griechischen Nationalspielers eher angesäuert. Er schickte sogar recht deutliche Worte in Richtung Amanatidis: "Mit jeder Einheit, die ein Spieler verpasst, verringert sich die Chance, im ersten Spiel zu spielen." Und wer bisher davon ausgegangen war, dass Amanatidis als einzige echte Sturmspitze gesetzt ist, wurde eines Besseren belehrt. "Nein", sagte Funkel knapp, "dem ist nicht so." Im nächsten Atemzug lobte er Naohiro Takahara in den höchsten Tönen: "Er war der überragende Mann in den letzten Wochen." Der Kampf um die Plätze, so scheint gewiss, ist voll entbrannt. dur

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/sport/eintracht_frankfurt/?sid=1dc73b89167aa917494345a9ac0b6d18&em_cnt=1048042

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Gelassener Amanatidis
Trainer-Kritik lässt Stürmer kalt

Vale do Lobo - Eigentlich war das heutige Testspiel der Frankfurter Eintracht gegen den Zweitligisten MSV Duisburg auch dazu gedacht, Jermaine Jones nach seiner langen Verletzung wieder ein bisschen mehr Spielpraxis zu verschaffen. Doch daraus wird nichts, denn der Kapitän klagt über Schmerzen an der Leiste, weshalb er ein paar Tage kürzer treten muss. Gestern konnte Jones nur eine 45-minütige Koordinations- und Laufeinheit absolvieren.

Ob Ioannis Amanatidis auflaufen wird, ist ebenfalls ungewiss. Den Stürmer plagt noch immer eine Innenbandreizung am linken Knöchel, eine Folge des Bänderrisses, der ihn gegen Ende der Hinrunde außer Gefecht gesetzt hatte. "Eine normale Reaktion des Knöchels", findet der 25 Jahre alte Fußballer. "Das ist keine große Behinderung, eine Sache von ein, zwei Tagen." Trainer Friedhelm Funkel nahm die leichte Blessur aber zum Anlass, den Spieler ein wenig unter Druck zu setzen. Amanatidis, sagte Funkel, sei im Sturmzentrum keinesfalls gesetzt (die FR berichtete). Der in der Vergangenheit stets unantastbare griechische Nationalspieler nahm diese Aussage äußerlich gelassen hin. "Damit beschäftige ich mich nicht", sagte er. Er habe sich auch in der Anfangszeit bei der Eintracht, als es bei ihm nicht rund lief und er zum Teil heftig kritisiert wurde, nicht verrückt machen lassen. Dass er seinen Stammplatz an Naohiro Takahara abtreten muss, kann er sich nicht vorstellen. "Wenn ich fit bin, dann spiele ich", bedeutet er. An Selbstvertrauen mangelt es ihm nicht.

Amanatidis blickt auf eine durchwachsene Hinrunde zurück, fünf Tore hat er erzielt, "es hätten auch sechs, sieben oder acht sein können", sagt er und folgert: "Die Vorrunde war in Ordnung." Das System mit einer echten Spitze ist für ihn sicherlich nicht vorteilhaft. Er habe sein Spiel umstellen müssen, konzentriere sich nun mehr darauf, die Kopfballduelle zu gewinnen - "gegen Spieler, die im Durchschnitt 15 Zentimeter größer sind als ich". In die Kombinationen ist er weit weniger eingebunden, "ich bin weniger am Spiel beteiligt". Als Kritik am System will er das aber nicht verstanden wissen. dur

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/sport/eintracht_frankfurt/?sid=ebfb365d86cf0d7ed716651ff3bc841f&em_cnt=1048781

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Der moderne Gladiator
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Nach dem Vormittagstraining am Donnerstag hat Sotirios Kyrgiakos in einem brachialen Gewaltakt das Tornetz zerstört. Der hünenhafte Verteidiger des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt hämmerte einen Ball aus wenigen Metern mit monströser Wucht ins leere Tor - und schoss, kein Spaß, ein Loch in die Maschen. Nachdem die stillen Beobachter die offenstehenden Münder wieder geschlossen hatten, setzte ein schallendes Gelächter ein. Kyrgiakos deutete stolz auf seinen stämmigen rechten Oberschenkel und fasste die beeindruckende Demonstration seiner Kraft mit einem Wort zusammen: "strong".

Kyrgiakos, 27 Jahre alt, 1,93 Meter groß, 88 Kilogramm schwer, ist das, was man in einer anderen Zeit einen furchtlosen Krieger genannt hätte. Er ist ein Bär von einem Mann, groß, breit, massig, grobschlächtig, binnen sechs Monaten hat er in Frankfurt etliche Spitznamen gesammelt: Koloss von Rhodos oder, noch schöner, Griechen-Godzilla drücken die Ehrfurcht vor der imposanten Erscheinung aus. Trainer Friedhelm Funkel sagte schon im Sommer über seinen Spieler: "Der tritt auch gegen Bahnschwellen", und der griechische Nationalcoach Otto Rehhagel sieht in ihm einen Mann, der weder Tod noch Teufel fürchte. Im Interview wird Kyrgiakos sodann auch gefragt, ob ihm auf dieser Welt etwas Angst bereiten könne? Er sieht aus, als empfinde er schon die Frage als Affront. "Natürlich nicht", lässt er über seinen Landsmann Ioannis Amanatidis ausrichten. Aber wenn er einen Wunsch frei hätte, dann würde er gerne von Verletzungen verschont bleiben. Ein Kreuzbandriss kostete ihn die Teilnahme an der Europameisterschaft 2004.

Je mehr Leute pfeifen, desto besser

Der Innenverteidiger, der von den Glasgow Rangers zur Eintracht wechselte und vertraglich bis 2008 gebunden ist, ist ein Unikum, seine Spielweise ist irgendwie von gestern, unkonventionell und wenig strukturiert. Er fegt in die Zweikämpfe, als gebe es kein Morgen, im Luftkampf ist er kaum zu bezwingen, er spielt hart, unerbittlich und erbarmungslos. Er wirkt so, als erwache sein Kampfgeist erst dann so richtig, wenn ihn 50 000 Zuschauer gnadenlos auspfeifen.

Dieses Fluidum braucht er, diese Spiele liebt er: Er, der moderne Gladiator, als Turm in der Schlacht. Sein Spiel ist von einem gewissen Aktionismus geprägt, er neigt zur Theatralik, gestenreich beschwört er den Schiedsrichter, und wenn er beide Arme ausbreitet, dann scheint er sagen zu wollen: "Alles in Ordnung, Soto hat alles im Griff." Womöglich ist das auch eine für die Öffentlichkeit aufgesetzte Masche, als die Eintracht am Dienstag ein Testspiel gegen Freiburg absolvierte, verschwendete er seine ganze Energie darauf, den niederländischen Schiedsrichter unflätig zu beschimpfen. Von großen Gesten war nichts zu sehen.

Nun ist es aber nicht so, dass Kyrgiakos ein unfairer Spieler ist. Im Gegenteil, in der Liga kassierte er nicht eine einzige Gelbe Karte, einmal, am zweiten Spieltag gegen Wolfsburg, wurde er des Feldes verwiesen. Der Wolfsburger Angreifer Diego Klimowicz hatte die Hinausstellung mit einer bühnenreifen Schauspieleinlage provoziert. An die vielen Schwalben in der Bundesliga muss er sich noch gewöhnen. "In Großbritannien", sagt er, "werden Schwalben verurteilt." Kyrgiakos, der es auch in sieben Monaten nicht geschafft hat, ein bisschen Deutsch zu lernen, in Zukunft aber vermehrt büffeln will, hat sein Spiel hierzulande nicht großartig umstellen müssen, auf der Insel werde nicht ganz so kleinlich gepfiffen, teilt er mit. Aber sonst? "Die deutsche Liga ist stärker als die schottische." Das war's auch schon.

Unumstritten war der Frankfurter Großverdiener in der Hinrunde allerdings nicht. Zum Spielaufbau trägt er bis auf lange, bisweilen sinnlose Schläge nach vorne so gut wie nichts bei, in vielen Partien streute er überdies ein, zwei kapitale Schnitzer ein. Und er schreckt auch nicht davor zurück, in der 90. Minute bei einer Führung von 1:0 mit langen Schritten nach vorne zu stürmen. Trainer Funkel trieb er mit seiner Spielweise schon mehrfach an den Rand der Verzweiflung. "Er spielt ein bisschen ungestüm", rügt der Coach zaghaft. Aber einen wie Kyrgiakos, der schnelle Autos liebt, ändert man nicht mehr, und wenn er sich, wie im Spiel gegen Bröndby, bei einem Fallrückzieher in der eigenen Hälfte verletzt, dann mag das merkwürdig anmuten, ist für den unberechenbaren Stopper aber nur allzu typisch.

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/sport/eintracht_frankfurt/?sid=ebfb365d86cf0d7ed716651ff3bc841f&em_cnt=1048782

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Bereit für den Konkurrenzkampf
VON INGO DURSTEWITZ (VALE DO LOBO)

Die letzten Tage an der zerklüfteten Algarveküste haben die Fußballprofis der Frankfurter Eintracht auch dazu genutzt, um am kilometerlangen Sandstrand Muscheln zu suchen. Die Sportskameraden Ioannis Amanatidis, Sotirios Kyrgiakos und Aleksandar Vasoski zogen die begehrten Souvenirs gleich kiloweise aus den rauen Atlantikfluten - nette Andenken an den einwöchigen Trip an die portugiesische Küste, an ein Trainingslager, das für die Spieler weit weniger anstrengend wurde als gedacht. "Die Mannschaft ist körperlich gut in Schuss, deshalb konnten wir hier mehr mit dem Ball arbeiten", sagt Trainer Friedhelm Funkel.

Ab heute gehören Palmen, Meer und Muscheln der Vergangenheit an. Im wohl temperierten Frankfurter Schmuddelwetter wird sich der hessische Bundesligist für den Neustart gegen Schalke 04 präparieren, es bleiben noch genau 14 Tage, die Funkels Mannen "voller Konzentration angehen werden".

Der Fußballlehrer zog ein rundweg positives Resümee der Portugal-Reise: Alle Spieler hätten vorbildlich mitgezogen, alle Mann seien gewappnet für den längst tobenden Konkurrenzkampf, der in erster Linie durch die Genesung von Jermaine Jones, Chris und Christoph Preuß sowie der Verpflichtung von Marcel Heller ausgebrochen ist. "Die Dichte im Kader ist größer", sagt Linksverteidiger Christoph Spycher, "die Konkurrenz ist leistungsfördernd." Das Gerangel um die Plätze wird natürlich nicht folgenlos bleiben. "Es wird für jeden schwer, in die Mannschaft zu kommen", sagt Funkel, und wer seine Leistung nicht bringt oder allzu heftigen Formschwankungen unterliegt, wird nicht auf eine Schonfrist hoffen dürfen. "Die Geduld wird nicht so groß sein wie in der Vergangenheit", bestätigt der Trainer.

Spieler reizt internationale Bühne

Wohin aber führt der Weg der Eintracht? Funkel sieht seine Mannschaft "mittendrin" im Klassement, eine abschließende Platzierung zwischen neun und 14 hält er für realistisch. Eine Einschätzung, die diametral zur öffentlichen Meinung vieler Spieler steht. Die vom Uefa-Cup-Abenteuer in den Bann gezogenen Profis streben eine Neuauflage der europäischen Festspiele an. "Ich habe Blut geleckt", sagt Albert Streit stellvertretend für eine ganze Reihe seiner Kollegen.

Funkel reibt sich nicht an den Äußerungen seiner Spieler, er schreibt ihnen allerdings ins Stammbuch: "Nur durch verbale Forderungen hat noch niemand etwas erreicht. Das ist alles nur Blabla." Wichtig, na klar, ist die Umsetzung auf dem Platz.

Der Coach hält seinen Blick weiterhin tapfer in die Niederung des Oberhauses gerichtet: "Ich gucke immer nach unten." Jede Mannschaft könne ruckzuck in einen Abwärtsstrudel geraten, "mal zwei, drei, vier Spiele in Folge verlieren" und dann knietief im Schlamassel stecken. "Wir werden dagegen ankämpfen", gefeit sei man davor jedoch nicht, "deshalb müssen wir hellwach sein". Zumal fünf Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz schnell aufgebraucht sein können. "Es sind schon Mannschaften abgestiegen, die nach der Hinrunde 26 Punkte hatten." Die Eintracht überwintert mit 20 Zählern auf Rang zehn.

Schon nach den ersten drei Spielen der Rückrunde, die binnen acht Tagen über die Bühne gehen, könne die Tabelle wieder ein ganz neues Gesicht erhalten, auch wenn Funkel nicht an erdrutschartige Veränderungen glaubt. Nur dem krisengebeutelten Hamburger SV traut er "einen großen Sprung ins gesicherte Mittelfeld" zu.

Eines haben sich die Eintracht-Profis in jedem Fall für das neue Jahr vorgenommen: Sie wollen ihren treuen Zuschauern mehr Siege in der Frankfurter Arena schenken. In 2006 konnte die Eintracht in der Bundesliga lediglich drei Heimspiele für sich entscheiden (gegen Duisburg in der vergangenen Saison und gegen Leverkusen und Gladbach in der laufenden Spielzeit) - eine niederschmetternde Bilanz. Funkel hat ausgemacht, dass dieses Phänomen ein Trend in der Bundesliga ist, zwei Drittel aller Bundesligisten hätten vor heimischem Publikum ähnlich große Probleme. Die strikt defensive Haltung der auswärtigen Mannschaft und die verfeinerte Kontertaktik dieser Teams mache es der Heimelf so eminent schwer, zum Erfolg zu kommen. Das Ganze sei auch eine Folge des "WM-Systems" (Funkel), das fast alle Trainer ihren Teams verordneten: Viererkette, Doppelsechs, ein Spielmacher, zwei offensive Außen und eine echte Spitze - auch Funkel schwört auf diese Ausrichtung. "Es ist die allerbeste für uns." Mal sehen, ob es auch die erfolgreichste ist.

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/sport/eintracht_frankfurt/?sid=f5b83bda5f8c85a03b02db34c913a5dd&em_cnt=1049558

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«Viererkette, Dreierkette, es gibt auch noch Perlenketten. Ich sage, man soll immer das spielen, was man kann»
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