Eintracht in den Medien (Presse- und Videothread)

Nov 15, 2006 - 5:00 PM hours
Torwart Jan Zimmermann
Turbulente Fliegerei

Es war eine Woche, die Jan Zimmermann wahrscheinlich so schnell nicht vergessen wird. Es war eine ereignisreiche, turbulente Woche, auf jeden Fall eine, die gänzlich anders geplant war. Doch am Ende der Woche stand der 21 Jahre alte Torhüter der Frankfurter Eintracht plötzlich im Rampenlicht und gab eloquent Interviews - nach 90 fehlerlosen Minuten in der Bundesliga: Denn das Tor der Eintracht hütete am Samstag eben der 1,90 Meter Schlaks. Er ist eigentlich "nur" der dritte Torwart, doch an ihm lag es nun wirklich nicht, dass die Hessen mit leeren Händen aus der Hauptstadt zurückreisten. Zimmermann, der Oberliga-Keeper, machte seine Sache gut, das, was auf seinen Kasten kam, hielt er. Wobei ihm die schwerste Prüfung vermutlich vom eigenen Mitspieler auferlegt wurde, als Alexander Meier einen Ball ziemlich hart zu ihm zurückspielte. Zimmermann bestand die Prüfung, beim Gegentor von Gimenez hatte er keine Chance. "Das war einfach gut gemacht", sagte der gebürtige Offenbacher, seit 1994 im Verein.

Ein bisschen tragisch ist dennoch die Bilanz für Zimmermann, ansonsten Stammkraft in der vierten Liga, die schon Winterpause hat: In seinem dritten Bundesligaspiel gab es die dritte 0:1-Niederlage. Zuvor kassierte er gegen den VfL Wolfsburg und Schalke 04 in der vergangenen Saison schuldlos jeweils einen Treffer. Trotzdem war von Nervosität bei "Zimbo" nichts zu spüren. Schon am Abend zuvor hatte sich Stammtorhüter Markus Pröll unwohl gefühlt. Am Morgen war es nicht besser, auch Pröll hatte sich einen Magen-Darm-Infekt eingefangen. Pröll stand zwar als Ersatztorhüter auf dem Spielberichtsbogen, doch während des Spiels saß der fiebernde Ballfänger in der Kabine. Von seinem Glück, "spielen zu dürfen", hatte Zimmermann dann am Samstagmittag erfahren.

Aber das hat den jungen Mann nicht sonderlich beeindruckt. Kein Wunder. Wer diese aufregende Woche überstanden hat, den kann so schnell nichts mehr aus der Fassung bringen. Am vergangenen Dienstagmorgen um sechs Uhr in der Früh hatte er einen Anruf erhalten, sich sofort zum Flughafen aufzumachen. Oka Nikolov, der zweite Torhüter war krank, eine Angina hatte ihn flach gelegt, und folglich musste Zimmermann als Ersatz mit nach Istanbul fliegen zum wichtigen Uefa-Cup-Spiel. Eigentlich hatte er vor, am Nachmittag bei einem Fanklub in Lich Werbung für das Frankfurter Hallenturnier am 3. Januar zu machen. Ein paar Stunden später musste er sich in Istanbul von fanatischen Fans auspfeifen lassen. kil

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Berlin - Frankfurt
Klassenbuch

Gut dabei

Mounir Chaftar: Vom Nobody zum besten Mann. Das schaffen nicht viele, schon gar nicht so schnell. Frech, unbekümmert und mit einer ganz feinen Technik ausgestattet. (siehe Porträt).

Markus Weissenberger: Die zweite prima Partie binnen drei Tagen. Viel am Ball, nimmermüder Ballschlepper, einer, für die hübschen Pässe. Allein: es fehlt ihm der Punch.

Ganz okay

Jan Zimmermann: Von Nervosität keine Spur. Wurde auch nicht oft geprüft. Beim Gegentor ohne Chance, hätte vielleicht schneller auf den Ball gehen müssen. Vielleicht.

Benjamin Huggel: Gutes Spiel, ohne wenn und aber. Kaum Fehler, spielte endlich auch mal schneller. Fing viele Bälle ab. Schoss sogar zwei Mal aufs Tor, einer dieser Schüsse ließ Berlins Torhüter Fiedler abprallen, Köhler staubte ab. Leider stand er im Abseits.

Alexander Vasoski: Hat sich seit seinem letzten, dem dritten Platzverweis wieder gefangen. Solide, ohne zu glänzen. Sein Gegenspieler schoss das entscheidende Tor. Konnte er nicht verhindern.

Sotirios Kyrgiakos: Hatte es mit Pantelic zu tun, dem einzig gefährlichen Stürmer der Berliner. Hatte alle Hände voll zu tun, ihn zu bremsen. Das gelang nicht immer: Pantelic bereitete das 0:1 vor.

So la la

Alexander Meier: Musste hinter Weissenberger defensiver spielen. Tat das auch, aber ohne große Wirkung zu erzielen. Traute sich aus 40 Metern aufs Tor zu schießen. Der Torwart hielt überraschenderweise.

Marko Rehmer: Unauffällige Partie. Hatte seine rechte Seite meist im Griff. Störte beim Gegentor nicht konsequent genug.

Patrick Ochs: Ungewohnt weit vorne auf der Streit-Position unterwegs. Mühte sich, das Beste aus der ungewohnten Rolle zu machen. Was ihm misslang. Katastrophale Flanken. Es soll Spieler geben, die höher als Kniehöhe schießen können. Hausaufgabe für den Schüler Ochs bis Dienstag: 100 Mal Flanken üben.

Schwächelnd

Benjamin Köhler: Vergab die größte Eintracht-Chance. Zu halbherzig, zu ängstlich, zu wenig entschlossen. Feine Technik, aber ihm fehlt immer mehr die Robustheit. Die Winterpause wird ihm gut tun.

Naohiro Takahara: Nach der Gala von Istanbul gelang dem besten Schützen in Berlin so gut wie nichts. Er wirkte müde und erschöpft. Nach einer Stunde erlöst.

Michael Thurk: Kam für Taka, ließ den frischen Wind aber draußen. Ohne Selbstvertrauen, ohne Biss. Vergab eine Möglichkeit kläglich. Kilometerweit von der Form entfernt, die er einmal gehabt haben soll. Kann sich daran überhaupt noch einer erinnern.

Zu spät gekommen

Chris

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DFB-Pokal
Die Eintracht will weiter auf zwei Hochzeiten tanzen
VON THOMAS KILCHENSTEIN

Markus Pröll ist normalerweise keiner, der das große Wort führt. Der Frankfurter Ballfänger wägt seine Sätze sorgfältig ab, und wenn einer wie er am Tag vor dem DFB-Pokal-Spiel gegen den 1. FC Köln immer und immer wieder davon spricht, "mit aller Macht" den Einzug ins Viertelfinale anzustreben, ja wenn er sagt, man werde "noch mal alles reinschmeißen, was da ist", dann kann in etwa ermessen werden, welche Bedeutung diese Partie am heutigen Dienstag (19.30 Uhr) für Eintracht Frankfurt genießt. Seine starken Worte signalisieren zudem: Der Torwart hat seine Magen-Darm-Probleme, wegen der er am Samstag das Bundesligaspiel in Berlin nur von der Kabine aus verfolgen konnte, überwunden - Pröll wird gegen seinen Ex-Klub im Kasten stehen.

Im Grunde machen drei Dinge diese Begegnung zu einem Spiel, "das nicht alltäglich ist" , wie selbst Trainer Friedhelm Funkel einräumt. Nur ein Sieg in diesem Achtelfinale vor mit 50 500 bereits seit Tagen ausverkauftem Haus würde aus Frankfurter Sicht diese Hinrunde krönen. "Wenn wir das geschafft haben, dann liegt ein sehr, sehr gutes halbes Jahr hinter uns", sagt Funkel. Und wenn nicht? "Dann war es ein gutes." Allerdings eines mit einem faden Beigeschmack. Denn ob die zweite Hälfte des Jahres 2006 wirklich als gelungen bezeichnet werden kann, hängt vom Weiterkommen im Pokal ab. Trotz des respektablen Abschneidens im Uefa-Cup, bei dem "wir in allen sechs Spielen stets dem Sieg näher als der Niederlage waren" (Funkel), und einem Tabellenplatz zehn (bei 20 Punkten), hätte sich die Eintracht dann von zwei Hochzeiten, auf denen sie tanzte, verabschiedet. Es bliebe dann "nur" noch die Bundesliga.

Gefallen am internationalen Fußball

Zum zweiten haben die Frankfurter nun am eigenen Leib erfahren können, wie angenehm es ist, international Fußball zu spielen. Die Spieler haben Gefallen daran gefunden, und weil die Wahrscheinlichkeit nicht so groß ist, Platz fünf in der Liga zu schaffen, will sich die Eintracht - wie im vergangenen Jahr - eben im Pokal schadlos halten. "Einfacher geht es nicht, sich international zu präsentieren", sagt Albert Streit, der seine leichte Knöchelblessur überstanden hat und gegen die Ex-Kollegen spielen wird. Man benötigt nur noch vier Siege (eventuell nur drei, falls Bayern wieder ins Finale kommt). "Wir wollen mit einem Erfolg über Köln Berlin ein Stückchen näher rücken", sagt Funkel.

Und drittens geht Eintracht Frankfurt heute Abend als Favorit in diese Partie gegen den verunsicherten Zweitligisten aus Köln. Gerade das indes macht bekanntlich den Reiz des Pokals aus, bei dem der Kleine dem Großen liebend gern ein Bein stellt. Auch der 1. FC Köln mit seinem Zampano Christoph Daum? Man werde, sagt Funkel, wie das so seine Art ist, niemanden unterschätzen, denn "das Gefährlichste im Fußball ist, wenn man der anderen Mannschaft nichts zutraut". Doch der Druck des Gewinnenmüssens lastet auf der Eintracht. "Das ist eine sehr, sehr unangenehme Aufgabe". Schon jetzt bittet Funkel die Zuschauer um Geduld, er schätzt, dass der 1. FC Köln "sehr tief in der eigenen Hälfte steht" und das eigene Tor verrammelt. Das ist nicht unbedingt die Taktik, die Eintracht Frankfurt liebt.

Ob Christoph Spycher, der seine Grippe auskuriert und gestern wieder trainiert hat, von Anfang an spielen wird, ist noch unklar. Mounir Chaftar, der junge Mann, der in Berlin so prima aufspielte, stünde bereit. Auch der Einsatz von Marko Rehmer ist ungewiss. Der Verteidiger hat in Berlin einen Schlag abbekommen. Wer auch immer spielt, für Funkel ist eines entscheidend: "Wichtig wäre, in Führung zu gehen." Und noch wichtiger: Sie dann auch nicht mehr abzugeben.

http://www.fr-aktuell.de/in_und_ausland/sport/eintracht_frankfurt/?em_cnt=1034483

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Klassenbuch

Gut dabei

Markus Weissenberger: Drehte anfangs mächtig am Schwungrad, prima Vorarbeit zum 1:0 nach zwei Minuten. Hätte das 2:1 erzielen müssen, frei vor dem Tor (42.). Warum wurde er ausgetauscht?

Albert Streit: Der Mann der Standards. Immer wenn der Ball ruhte, war es gefährlich, weil der Techniker seine Füße im Spiel hatte. Über ihn lief fast alles.

Ganz okay

Aleksandar Vasoski: Solide, zweikampfstark. Hatte die meisten Ballkontakte aller Abwehrspieler, aber das Spiel nach vorne ist nicht unbedingt seine Stärke.

Sotirios Kyrgiakos: In der Luft nicht zu schlagen, am Boden robust, hatte aber keinen Gegenspieler. Beim Gegentor am falschen Ort.

Alexander Meier: Auftakt nach Maß. Sein erster Ballkontakt führte gleich zum 1:0. Versuchte mit Weissenberger das Spiel an sich zu reißen, klappte nicht immer.

Markus Pröll: Weniger geprüft. Machtlos beim Gegentor, sicher bei den wenigen unangenehmen Kölner Versuchen.

So lala

Benjamin Huggel: Defensiv kaum gefordert. Das wenige, was kam, erledigte er zufriedenstellend. Einer für die Offensive ist er nicht.

Patrick Ochs: Bissig, engagiert, aber ohne klare Linie. Seine Dynamik verpufft je näher er dem Tor kommt. Schwache Flanken.

Naohiro Takahara: Bemüht, aber irgendwie kraftlos. Pech bei Schuss auf den Körper des Kölner Torwarts, beim 2:1 lief es besser.

Michael Thurk: Hätte mit seinem ersten Ballkontakt fast insTor getroffen.Aber eben nur fast. Derzeit will nichts so recht klappen.

Benjamin Köhler: Unglückliche Partie, mehr Schatten als Licht. Verlor viele leichte Bälle. Bereitete das 2:1 mit gefühlvoller Flanke vor.

Christoph Spycher: Ließ auf der linken Seite nichts mehr anbrennen, beruhigte das Spiel, ohne große Impulse zu geben.

Schwächelnd

Mounir Chaftar: Kein Vergleich zur guten Partie in Berlin. Viele Fehlpässe, pomadig. Der Ausgleich fiel über seine Seite.

Zu spät gekommen

Jermaine Jones: Erstes Spiel seit 11. April nach mehreren Operationen.

http://www.fr-aktuell.de/in_und_ausland/sport/eintracht_frankfurt/?sid=177d35425ecbff4ae2b1b0d3d29828e3&em_cnt=1035516

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Eintracht Frankfurt
"Hochbeglückt über ein tolles Jahr"
VON THOMAS KILCHENSTEIN UND JÖRG HANAU

Am Dienstagabend, das Viertelfinale im DFB-Pokal war erreicht, musste Naohiro Takahara zu seinem Glück förmlich gezwungen werden. Immer und immer wieder wurde der Japaner von den Fans mit Sprechchören gefeiert, doch er wollte nicht an den Zaun. Erst als Trainer Friedhelm Funkel den schüchternen Stürmer energisch nach vorne schob, machte er sich auf den Weg, die Ovationen zu empfangen. Es traf keinen Falschen, die Leute auf den Tribünen haben dafür ein feines Gespür. Ein paar Minuten zuvor hatte Takahara in der Verlängerung das vorentscheidende 2:1 (95.) erzielt. Es war sein zehnter Treffer in einem Pflichtspiel für Eintracht Frankfurt, und er schaffte es, den Ball vor Michael Thurk zu erwischen, der auch zum Einköpfen bereitstand. Wahrscheinlich hätte der die Kugel aber an die Latte gesetzt. Thurk hat derzeit das, was in der Fußballersprache "Seuche" genannt wird.

Takahara und Thurk stehen so zusagen stellvertretend für Höhen und Tiefen von Eintracht Frankfurt. Takahara gehört ohne Zweifel zu den großen Gewinnern der Hinserie, zu jenen Spielern, die die Erwartungen übertroffen haben. Thurk hingegen, im Sommer unter einigem Getöse vom Nachbarn Mainz 05 ausgelöst, blieb trotz weniger Lichtblicke eine einzige Enttäuschung.

Der 3:1 (1:1, 1:1)-Sieg im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den 1. FC Köln war denn auch ein Sinnbild dieser Frankfurter Hinrunde. Die Eintracht ist in die nächste Runde eingezogen und hat ihr gestecktes Ziel erreicht, ohne sich dabei mit Ruhm zu bekleckern. Es war ein schweres Stück Arbeit, bis der Sieg (Tore: Meier, Takahara, Kyrgiakos - Gegentor Madsen) unter Dach und Fach war. Aber leicht gewinnt die Eintracht in dieser Saison kein Spiel. Die Bilanz der Frankfurter ist dennoch zufriedenstellend: Platz zehn in der Liga, das Viertelfinale im DFB-Pokal wie im vergangenen Jahr erreicht. Dazu sechs Spiele im Europapokal, in denen die Eintracht nicht enttäuschte - und doch stand am Ende das Scheitern. "Hinter uns liegt ein sehr, sehr gutes halbes Jahr", fasst Funkel die zurückliegende Halbserie zusammen.

Die Rückkehr des Jermaine Jones

Von 26 Pflichtspielen (Bundesliga, Uefa-Cup, DFB-Pokal) gewannen die Frankfurter acht, es gab sechs Niederlagen und zwölf Unentschieden. Einzig auf europäischer Bühne ließ die Eintracht Federn. Nicht viele, gerupft wurden die Frankfurter keineswegs. "Wir waren dem Sieg meist näher als der Niederlage", erinnert sich Funkel gerne an die schönen Betriebsausflüge durch Europa. In der Gruppenphase des Uefa-Cups landeten die Frankfurter aber nicht einen einzigen Dreier. Dafür sind die Hessen um ein paar Erfahrungen reicher. "Das bringt die Mannschaft weiter", prophezeit Funkel.

Anderntags zog Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen ein ähnliches Fazit: "Wir sind hochbeglückt und erfreut über ein auch wirtschaftlich tolles Jahr". In dieser Saison, ergänzte Finanzvorstand Thomas Pröckl, werde die Eintracht einen Umsatz von mehr als 60 Millionen Euro machen - im Vergleich zu "2002 eine Verdopplung". Allein im Dezember habe man für 300 000 Euro Fanartikel verkauft - so viel wie im ganzen Jahr in der zweiten Liga. Der größte Unterschied zu früher aber sei: "Wahrnehmung und Akzeptanz in der Öffentlichkeit" seien ungleich besser, so Pröckl, der den Vertrag mit Ausrüster Jako um zwei Jahre verlängerte. Zudem besuchten in der Hinrunde 600 000 Menschen die Arena, das bedeutet eine Stadionauslastung von 90 Prozent.

Am Dienstagabend schließlich kam einer zurück ins Spiel, mit dem kaum einer gerechnet hatte: Um 21.44 Uhr brandete ohrenbetäubender Jubel auf, die Zuschauer erhoben sich von ihren Plätzen, als der vierte Offizielle das Schild mit der Nummer 13 hochhielt: Jermaine Jones, der Kapitän, betrat erstmals seit dem 11. April im Pokal-Halbfinale gegen Bielefeld wieder den Rasen. "Es ist geil, wenn man weiß, dass sich die Leute über die Rückkehr freuen", sagte Jones. Alles sei heil geblieben, er habe allenfalls "ein leichtes Brennen" auf der Operationsnarbe verspürt. Das nach Ermüdungsbrüchen mehrfach operierte Bein habe gehalten, "es kann nicht besser laufen". Am Morgen wurde sein lädiertes Schienbein vorsichtshalber noch einmal geröntgt. Die Ärzte gaben Funkel grünes Licht. In einem Vieraugengespräch hatte der Trainer tags zuvor Jones bereits gefragt, ob er sich einen Kurzeinsatz gegen Köln vorstellen könnte. Klar konnte er.

Nun überwintern die Frankfurter wieder im Pokal (Auslosung: 7.Januar). Es möge aber keiner auf die Idee kommen, die Messlatte höher zu legen als den Klassenerhalt, sagte Bruchhagen. "Dagegen werden wir uns mit Händen und Füßen wehren." Einer hat sich schon gemeldet: Aufsichtsrats-Chef Herbert Becker: "Platz zehn, 40 Punkte - und vor Mainz."

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/sport/eintracht_frankfurt/?sid=191b23d45c7fc81ae3c6ec2c24ea6521&em_cnt=1036168

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Eintracht Frankfurt
Das Zwischenzeugnis: 3 +
Vom Musterschüler bis zum Blauen Brief: Alle Fußballspieler der Frankfurter Eintracht in der Einzelkritik nach einem Marathon-Halbjahr mit 26 Pflichtspielen.

Musterschüler

Naohiro Takahara, Stürmer, (13 Einsätze Bundesliga, 3 DFB-Pokal, 5 Uefa-Cup/10 Tore): Die Überraschung der Hinserie. Wer hätte gedacht, dass der Japaner derart gut einschlägt? Als Chancentod gekommen, als mit Abstand bester Schütze in die Ferien entlassen. Fühlt sich wohl in Frankfurt, im Team, bekommt die menschliche Wärme, die ihm in Hamburg fehlte und die er braucht für sein Spiel. Er zahlt mit Toren zurück. Auf dem Weg zum Publikumsliebling.

Markus Pröll, Torwart, (11, 2, 5/0): Elfmetertöter. Legte sich meist rechtzeitig quer, ist ruhiger geworden, ohne an Explosivität zu verlieren. Sicherer Rückhalt. Musste wegen einer Rippenprellung eine Pause einlegen.

Albert Streit, offensives Mittelfeld, (15, 3, 5/5): Der Mann des ruhenden Balles. Bester Vorlagengeber, sehr dribbelstark, schnell. Brauchte ein paar Wochen, um in Frankfurt warm zu werden. Dann ging er ab wie eine Rakete. Spielte kontinuierlich auf höchstem Niveau. Eine klare Verstärkung. In dieser Form ein Mann für Bundestrainer Löw.

Ioannis Amanatidis, Stürmer, (14, 2, 5/6): Torgefährlich, laufend unterwegs, bisweilen vorne allein gelassen. Könnte ein, zwei Einheiten Ballstoppen ins Trainingsprogramm einstreuen. Trotzdem: prima Hinserie.

Zweite Reihe

Sotirios Kyrgiakos, Innenverteidiger, (14, 2, 6/3): Der Mann fürs Grobe, aber unverzichtbar. Gewinnt jedes Kopfballduell, pflegt die hohe Kunst der Grätsche. Liebt die große Geste, steht dummerweise mit dem Ball auf Kriegsfuß und zuweilen falsch zum Gegner. Ist aber ein "Typ", blüht auf, wenn es richtig zur Sache geht.

Christoph Spycher, linke Außenbahn, (15, 2, 6/0): Solide, ohne zu glänzen. Das Gegenteil von Kyrgiakos. Ruhig, unauffällig, rechtschaffen ohne Ausreißer nach oben oder unten. Spielte zu oft quer, nach vorne ausbaufähig. Baute zum Schluss merklich ab.

Alexander Meier, zentrales Mittelfeld, (16, 2, 3/4): Durchwachsene Runde. An ihm scheiden sich die Geister. Bisweilen wirkt er hüft-steif, bisweilen mit der Fähigkeit für die ganz großen Momente. Schoss entscheidende Tore. Müsste mal explodieren. Kann deutlich mehr. Das ist ein Lob.

Oka Nikolov, Torwart, (6, 1, 1/0): Ein Ersatztorwart wie im Bilderbuch: Als er gebraucht wurde, war er da. Hielt, was zu halten war, darunter auch einen Elfmeter. Trat klaglos ins Glied zurück, als Stammtorhüter Pröll wieder einsatzfähig war. Bemerkenswert.

Marco Russ, Innenverteidiger, (15, 1, 2/1): Ihm gelang ein großer Sprung. Vom Notnagel zur Stammkraft. Meist solide, sicher am Ball, zweikampf-und kopfballstark. Etwaige taktische Defizite sind seiner Jugend geschuldet.

Hinterbänkler

Markus Weissenberger, offensives Mittelfeld (4, 3, 4/1): Unbefriedigende Runde, zu selten im Team. Kommt an Meier einfach nicht vorbei. Taute zum Schluss, wie im letzten Jahr, merklich auf. Drei bemerkenswerte Spiele am Stück. Konnte sein Potenzial aber nicht abrufen. Ob er nach der Winterpause bleibt oder geht, ist "eine Gewissensfrage" (Trainer Friedhelm Funkel). Ausgang offen.

Alexandar Vasoski, Innenverteidiger, (11, 3, 6/2): Verhagelte sich selbst die Bilanz: Drei Platzverweise in einer Halbserie sind definitiv zu viel. Ist ihm selbst ein Rätsel. Kam zu oft einen Schritt zu spät. Riss sich zuletzt am Riemen.

Benjamin Köhler, linkes Mittelfeld, (14, 3, 6/1): Ganz feiner Techniker, an guten Tagen ein richtig schlauer Spieler. An schlechten: ein Ausfall. Zuweilen wenig robust. Als offensiver Spieler viel zu harmlos. Sucht zu selten den Abschluss.

Patrick Ochs, rechte Außenbahn, (17, 3, 6/1): Dauerläufer. Als einziger Spieler in allen 26 Pflichtspielen im Einsatz. Das spricht für Qualität. Doch sein Spiel ist nicht mehr so dynamisch wie einst. Dafür sicher in der Defensive. Ihm fehlt die klare Linie und die Fähigkeit, brauchbare Flanken zu schlagen.

Blauer Brief

Marko Rehmer, Innen- und Außenverteidiger, (9, 0, 5/0): Keine gute Runde. Wirkt bisweilen unbeteiligt, kommt zu oft zu spät. Hat seine Fehlerquote im Vergleich zum letzten Jahr gesenkt, erweckt oft den Eindruck der Schlafmützigkeit. Steht vor seinem letzten halben Jahr.

Michael Fink, defensives Mittelfeld, (11, 1, 6/0): Es hieß, die halbe Bundesliga habe ihn einst gejagt. Fand in Frankfurt nie zu seiner Form. Brach sich in der letzten Vorbereitungswoche den großen Zeh, was ihn zurückwarf. Lag es daran? Keine Bindung zum Spiel, zu langsam, zu viele Abspielfehler. Höchst unglücklicher Auftritt in Istanbul auf der Torlinie.

Benjamin Huggel, defensives Mittelfeld, (16, 3, 5/0): Nach Ochs der Spieler mit den meisten Einsätzen, was an mangelnder Konkurrenz liegt. Das Grundproblem: Das Tempo in der Bundesliga ist für ihn zu hoch, ihm fehlt es an der Dynamik, am Sprintvermögen. Wirkt oft als Blockierer. Die Position der Nummer sechs, die wichtigste im Fußball, ist mit ihm falsch besetzt.

Michael Thurk, Stürmer, (14, 2, 5/4): Die größte Enttäuschung der Hinrunde. Machte ihm Grunde nur drei gute Spiele (Wolfsburg, Bröndby, Leverkusen). Ihm gelang kaum etwas, er wirkte wie ein Fremdkörper, der sich noch dazu unwohl fühlte. Keine Durchschlagskraft, kein Zug zum Tor. Was war das für ein Wirbel, als er von Mainz nach Frankfurt wechselte! Ein Sturm im Wasserglas.


Austauschschüler

Jan Zimmermann, Torwart, (1, 0, 0/0): War da, als Pröll und Nikolov flach lagen. Hielt in Berlin, was möglich war und auch seine Bilanz in Ordnung: Wann immer er in der Bundesliga spielte, verlor die Eintracht 0:1.

Mounir Chaftar, linke Außenbahn, (1, 1, 0/0): Wie in der vergangenen Runde im letzten Ligaspiel im Team. Machte das wirklich gut, man staunte über seine freche Unbekümmertheit. Drei Tage später im Pokal von der Rolle. Ansonsten: Prima Technik, prima linker Fuß. Neigt zur Lässigkeit. Das sollte er unterlassen.

Alexander Huber, rechte Außenbahn, (3, 1, 1/1): War wohl am meisten überrascht, als er im Uefa-Cup gegen Celta de Vigo plötzlich auf dem Feld stand. Verursachte das 0:1, markierte prompt das 1:1. Viel mehr Ballkontakte hatte er da nicht. Zur Pause wurde er ausgewechselt. Ansonsten: Kurzeinsätze, ohne sich nachhaltig in Szene setzen zu können. Die Eintracht würde ihm bei einem möglichen Wechsel keine Steine in den Weg legen.

Fehlten entschuldigt

Christoph Preuß, defensives Mittelfeld, (4, 1, 0/0): Verlorene Hinrunde. Oder Probelauf für eine bessere? Immerhin plagte Preuß ein Bandscheibenvorfall, der konservativ behandelt wurde. Als er den Anschluss wieder gefunden hatte, warf ihn ein Meniskusschaden zurück. Jetzt wieder fit. Will im Wintertrainingslager richtig Gas geben.

Jermaine Jones: defensives Mittelfeld, (0, 0, 1/0): Als er an der Seite stand im letzten Spiel des Jahres, schwoll der Lärm in der Arena zum Orkan. Dann durfte der lädierte Kapitän endlich, endlich wieder für ein paar Minuten den Rasen betreten. Vor der Zeit. Ursprünglich sollte der Vieloperierte erst im neuen Jahr wieder angreifen. Ein gutes Zeichen? Das wird sich weisen. Die Hoffnung auf eine Rückkehr bleibt bestehen, trotz der bekannten Verletzungsanfälligkeit.

Chris, defensives Mittelfeld, (3, 0, 0/0): Siehe Jermaine Jones. Nach einem Bandscheibenvorfall vor dem Karriereende. Kämpfte sich mühevoll zurück. Erstes Spiel seit Mitte März unlängst in Aachen. Wird langsam herangeführt. Mit ihm verspricht man sich mehr Dynamik im Mittelfeld. Soll in der Rückrunde wieder Gas geben können. Schön wäre es.

Faton Toski, offensives Mittelfeld, (0, 0, 0/0): Pechvogel. Gerade als er auf dem Sprung war, brach er sich im Training das Schlüsselbein. Klasse Techniker, gute Anlagen, muss sich aber noch durchsetzen.

In die Ecke gestellt

Christopher Reinhard, linke Außenbahn, (2, 2, 0/0): Fing klasse an gegen Schalke, bereitete ein Tor vor - und verschwand in der Versenkung. Was hat er getan?

Daniyel Cimen, Libero, (4, 0, 0/0): Seit dem HSV-Spiel, als er ein Sprintduell gegen Guerrero verlor, außen vor. Die Bundesliga ist eine Klasse zu hoch für ihn.

Dominik Stroh-Engel, Stürmer, (0,0, 0,/0): Traf regelmäßig nur in der Oberliga. Bekam "oben" keine echte Chance. Wird im Winter wechseln.

Schulabgänger

Francisco Copado, Stürmer, (1, 0, 0/0): Durfte nur 15 Minuten gegen Wolfsburg spielen, dann wurde er nach Hoffenheim abgeschoben. Funkel war es recht. Er stand nicht auf "Paco". Thomas Kilchenstein

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/sport/eintracht_frankfurt/?sid=191b23d45c7fc81ae3c6ec2c24ea6521&em_cnt=1036328

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Wehen will Eintracht-Stürmer
Stroh-Engel vor Absprung

Frankfurt a. M. - Der Wechsel von Stürmer Dominik Stroh-Engel vom Bundesligisten Eintracht Frankfurt zu Regionalligaspitzenreiter SV Wehen rückt näher. "Wir haben mit Wehen den Rahmen abgesteckt", sagte Stroh-Engels Berater Matthias Schröder. Der Frankfurter Rechtsanwalt geht davon aus, dass sein Klient in Kürze bei den Taunussteinern einen Zweieinhalbjahresvertrag unterschreiben wird. Vorausgesetzt, der SV wird sich über die Ablösesumme mit der Eintracht einig, wo Stroh-Engel noch bis zum 30. Juni 2008 unter Vertrag steht. "Da erwarte ich keine großen Probleme. Dominik muss zwar finanzielle Abstriche machen, aber er wird einen ordentlichen Vertrag bekommen", sagte Schröder.

"Ich kann mit gut vorstellen, nach Wehen zu gehen, und denke, die Sache ist zu 80 Prozent durch. Dort habe ich eine große Chance, zu spielen", sagte der groß gewachsene Angreifer, der in dieser Saison nur im Eintracht-Oberligateam zum Einsatz kam. "Zudem sind Wehens Aussichten sehr gut, in die zweite Liga aufzusteigen. Dass ich nicht umziehen muss, ist ebenfalls gut", so der Stürmer, der in Offenbach wohnt. Der 21-Jährige dementierte Kontakte zum Nord-Regionalligisten FC St. Pauli: "Da ist nichts dran." Der Wehener Trainer Christian Hock setzt auf den potenziellen Neuzugang: "Dominik ist ein Spieler, der von seinem Alter, seiner Statur und seiner Spielweise gut zu uns passt und uns sicher weiterhelfen würde."

Der abwanderungswillige Spielmacher Markus Weissenberger darf Eintracht Frankfurt in der Winterpause nicht verlassen. "Er bekommt keine Freigabe", stellte Vorstandschef Heribert Bruchhagen klar. Der Vertrag des österreichischen Nationalspielers läuft zum Saisonende aus. jh

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/sport/eintracht_frankfurt/?sid=a6ae3a1738da1aec8e6f645b2b714504&em_cnt=1037240

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Auch die Eintracht gerät unter Druck
Die Unterschrift von Torwart Robert Enke unter einen Vertrag bis 2010 bei Hannover 96 hat nicht nur den stark an Enke interessierten VfB Stuttgart unter Druck gesetzt, sondern auch den 1. FC Nürnberg und Eintracht Frankfurt.

Hannover/Stuttgart/Frankfurt a.M. - In den Stuttgarter Medien werden nun Namen wie der von Klaus Gerster beratene Markus Pröll (27, Eintracht Frankfurt), Raphael Schäfer (27, 1. FC Nürnberg) oder der allerdings bereits 37 Jahre alte Jens Lehmann als mögliche Hildebrand-Nachfolger gehandelt. Prölls Vertrag in Frankfurt läuft zum Saisonende aus, genau wie der Kontrakt von Schäfer in Nürnberg und der des Nationaltorwarts beim FC Arsenal. Schäfer hat den Poker in Nürnberg längst eröffnet und fordert sportliche Perspektiven.

Auch die Frankfurter Eintracht hat bereits zwei Verhandlungsrunden mit Pröll, der sich zu Saisonbeginn seinen verlorenen Stammplatz im Tor von Oka Nikolov zurückholte und eine hervorragende Hinrunde spielte, und dessen Berater Gerster hinter sich. Bislang ohne Ergebnis. Eintracht-Boss Heribert Bruchhagen sagte gestern auf FR-Anfrage, er gehe davon aus, dass Gerster und Pröll nunmehr den Markt sondieren würden: "Die gehen jetzt auf Roadshow und schauen, ob sich irgendwo eine Lücke auftut." Gleichwohl, so Bruchhagen, wisse Pröll, "dass wir großes Interesse haben, den Vertrag zu verlängern." Sollte es allerdings nicht dazu kommen, würde "eben ein anderer kommen". Er sehe es derzeit als "wesentlichste Aufgabe" an, den Aufgeregtheiten der Szene zu trotzen und "den Hype runterzufahren". Das gelte auch für Pröll. Ergo: "Ich renne keinem hinterher."

Derweil begründete Enke, der auf einem Bauernhof vor den Toren von Hannover wohnt, seine Vertragsverlängerung auch mit dem Wohlfühlfaktor: "Ich habe das Gefühl, dass das hier noch nicht zu Ende ist. Zudem fühlen sich meine Frau Teresa und ich in Hannover sehr wohl." Der umworbene 96-Schlussmann, der im September mit dem Tod seiner Tochter Lara (2) einen schweren Schicksalsschlag erlitten hatte, entschied sich einen Tag vor Heiligabend für einen Verbleib in Hannover. Der 29-Jährige, der zuvor unter anderem bei Borussia Mönchengladbach, dem FC Barcelona, Benfica Lissabon, Fenerbahce Istanbul und CD Teneriffa unter Vertrag stand, verlängerte damit erstmals in seiner Karriere einen Vertrag.

Kind freut sich "riesig"

96-Präsident Martin Kind und Enke brauchten nur zwei Tage, um das Vertragswerk festzuzurren. Nur bei einem Abstieg in die zweite Liga könnte der sympathische Torwart, der seit 2004 83 Bundesliga-Spiele für Hannover 96 absolvierte, den Verein verlassen. "Ich habe sehr um ihn gekämpft und freue mich riesig. Die 20 Punkte, die wir in der Hinrunde geholt haben, haben die Verhandlungen erleichtert", sagte der Klubchef. Enkes Unterschrift unter den Kontrakt zu verbesserten Bezügen - wohl rund zwei Millionen Euro pro Jahr - sorgte in Stuttgart für Ernüchterung. "Das ist schade. Enke hätte gut zu uns gepasst", kommentierte VfB-Präsident Erwin Staudt, der zuvor sein starkes Interesse nicht verhehlt hatte. Enke war als Nachfolger von Timo Hildebrand (27) vorgesehen. Dessen Entscheidung in der Woche vor Weihnachten, das VfB-Angebot zum Verdruss der Verantwortlichen nicht fristgerecht anzunehmen, scheint auch fürs neue Jahr unumstößlich. "Ich schätze Timo als Sportler und Mensch sehr. Aber in der Tat ist es so, dass Sie einen Spieler, der mit dem Kopf vielleicht schon woanders ist, nicht mehr einfangen können", erklärte Staudt zu Meldungen, wonach Hildebrand vor einer Unterschrift beim FC Valencia steht .

Jens Lehmann sagte derweil der BamS: "Bei den Gesprächen über meine Zukunft hat Arsenal erst einmal Priorität." Aber: "Ich sage nicht, dass ich im Falle eines Arsenal-Angebots zu 100 Prozent bleibe. Gibt es mit Arsenal keine Einigung, bin ich offen."

Jan Christian Müller

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/sport/eintracht_frankfurt/?sid=c5f86a81e07a774407ce02e6ff19a8ef&em_cnt=1039014

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Eintracht vs. Kickers
Derby unterm Dach
VON FRANK HELLMANN

Lange hatte Gert Trinklein auf die Anforderung aus Aachen gewartet. Die Alemannia sollte dem Organisator des Frankfurter Fußball-Hallenturniers am 3. Januar - dem Licher Hessen Cup 2007 - mitteilen, wie viele Karten der Erstliga-Aufsteiger benötige. Eine Aachener Antwort blieb aus. Für Trinklein kein Problem: Die Tickets fürs Turnier mit sechs Teams (Eintracht Frankfurt, FSV Mainz 05, Aachen, MSV Duisburg, Kickers Offenbach und Hessen Kassel) sind im Rhein-Main-Gebiet begehrt. Der Hallenkick ist quasi ausverkauft, obwohl keine Karten im Internet angeboten wurden.

Noch 300 Restkarten in Offenbach

"Das wäre zu gefährlich gewesen", sagt Trinklein, der nach seinem Dafürhalten einen "harten Kern von 1400 Eintracht-Fans" in der Ballsporthalle erwartet. Dem stehen - neben 300 Anhängern aus Mainz und von Hessel Kassel - vor allem mehr als 1000 Offenbacher Anhänger gegenüber. "Das ist nicht unproblematisch", sagt der Veranstalter. Er bittet, dass dafür Sorge getragen wird, dass die 300 noch in der Geschäftsstelle des OFC am Bieberer Berg erhältlichen Restkarten nicht von Frankfurter Ultras erworben werden können.

So spaßig Hallenfußball auch sein kann: Beim Derby Kickers Offenbach gegen Eintracht Frankfurt (im vom DSF auf die Minute festgezurrten Spielplan für exakt 18.51 Uhr angesetzt) ist gewöhnlich Schluss mit lustig. "Wir haben gewisse Vorkehrungen getroffen", sagt Trinklein und meint damit, dass Polizei und Fanbeauftragte wie im Vorjahr bestens präpariert sind. Auf den Gängen kam es im Vorjahr zu einigen Scharmützeln. "Weitgehend hatten wir die Sache aber im Griff", so Trinklein.

Um faire Unterstützung zu fördern, gibt es diesmal gar einen Preis für jene Gruppierung, die ihren Verein besonders kreativ unterstützt. Dennoch greifen einige Vorsichtsmaßnahmen: Das Mitbringen von großen Fahnen ist verboten, die Aufschrift der Transparente wird geprüft, harte Alkoholika werden nicht ausgeschänkt (wohl aber Bier und Apfelwein). Trinklein: "Ich bin überzeugt, dass wir wieder eine tolle Stimmung hinbekommen."

Zum 29. Mal wird ein derartiges Hallenturnier in Frankfurt ausgetragen, das Trinklein auf dem 40 mal 25 Meter großen Spielfeld als "inoffizielle hessische Meisterschaft" tituliert. Der 57-Jährige spricht ebenso unverhohlen von seinem Wunsch, noch einmal "die Festhalle mit diesem Turnier zu beglücken". Die Möglichkeit werde gerade mit der Stadt Frankfurt ausgelotet. Die Festhalle war bereits Schauplatz, als noch offiziell Hallenpokale und das Hallenmasters unter DFB-Obhut ausgespielt wurden.

Die Organisationskosten stiegen bei einem Umzug zwar erheblich, "aber andererseits hätten wir auch höhere Zuschauereinnahmen". Ohne die fünfstündige Live-Übertragung im DSF - für die der Münchner Sender nichts zahlt (!) - könnte Trinklein das Turnier nicht refinanzieren. "Nur so konnten wir neue Sponsoren wie die Sparkasse gewinnen." Als Antrittsprämie werden Summen für die Klubs zwischen 10 000 und 90 000 Euro fällig, der Sieger erhält 5000 Euro, der Zweite noch die Hälfte. Der Blick ins Archiv dient als Motivation für den vermeintlichen "Gastgeber": "Die Eintracht hat hier zuletzt 1997 gewonnen. Es wird also mal wieder Zeit", so der Organisator, wohl wissend, dass der hessische Erstligist im Vorjahr erst im Finale im Siebenmeterschießen gegen die Sportfreunde Siegen scheiterte.

Trinklein, der Ex-Eintrachtler, weiß auch, dass Eintracht-Trainer Friedhelm Funkel ein erklärter Freund des Hallenfußballs ist. Und am liebsten viel öfter als viele Kollegen auf modernen Kunststoffhalmen mit Granulatbelag kicken würde. Für seine Spieler beginnt am 3. Januar - ähnlich wie beim Ligagefährten FSV Mainz 05 - gleichzeitig die Vorbereitung auf die Rückrunde: Treffen ist für alle Eintracht-Profis in der Ballsporthalle, morgens findet ein lockeres Training statt, anschließend benennt Funkel seinen Hallenkader, die Nicht-Nominierten haben dann Autogramme zu schreiben.

Schwitzen im Fitnessstudio

Wer übrigens glaubt, bis dahin würden Frankfurts Fußballer ausnahmslos die Beine hochlegen, der irrt. Nicht nur Patrick Ochs schwitzt derzeit schon im Fitnessstudio oder läuft nach festen Vorgaben im Wald. "Bis zum 3. Januar sind nur drei Tage frei", erzählt der flinke Verteidiger, "wir haben ein ganz schönes Programm zu absolvieren." Da kann man nicht ein bisschen schummeln? "Das geht nicht", sagt Ochs ohne ein Augenzwinkern, "unsere Pulsuhren werden nach Silvester streng kontrolliert."

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/sport/eintracht_frankfurt/?sid=077d4ff8de466000580917665d402a5c&em_cnt=1040200

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Eintracht Frankfurt
Jones und Pröll rüsten sich für harte Pokerrunden

Eintracht Frankfurt muss um den Verbleib von zwei Leistungsträgern bangen. Kapitän Jermaine Jones und Markus Pröll, deren Verträge am Saisonende auslaufen, werden von anderen Vereinen umworben.

Frankfurt a. M. - Die Morgenstunden auf der kanarischen Ferieninsel Gran Canaria nutzt Jermaine Jones zur körperlichen Ertüchtigung. Am feinen Sandstrand spult der Kapitän der Frankfurter Eintracht im leicht erhöhten Joggingtempo tagtäglich sein Trainingspensum ab, vorgestern 60, gestern 40 und heute 50 Minuten. "Ab und zu zwickt es mal", sagt der 25-Jährige und gibt im nächsten Atemzug Entwarnung: "Aber das ist normal, es läuft ganz gut."

Coach Friedhelm Funkel und sein Assistent Armin Reutershahn haben für Jones einen Trainingsplan für die fußballfreie Zeit ausgetüftelt, damit der Mittelfeldspieler im neuen Jahr nach neun Monaten Abwesenheit wieder "Vollgas geben" (Jones) kann. Funkel hatte dem Spieler, der nach einem Ermüdungsbruch im Schienbein seit April auf Eis gelegen hatte, im Pokalspiel gegen den 1. FC Köln am 19. Dezember bereits einen umjubelten Kurzeinsatz zugestanden. Jones, der sich in der vergangenen Saison mit seiner dynamischen Spielweise zum Kopf des Teams entwickelt hatte, hat sich zwei Ziele gesteckt: Am ersten Rückrundenspieltag gegen den FC Schalke 04 am 27. Januar will er wieder in der Startelf stehen - und am Ende der Spielzeit soll sich die Eintracht für einen internationalen Wettbewerb qualifiziert haben.

Ansonsten werde er den Verein verlassen.

Das folgerten zumindest die Springer-Blätter Sport-Bild und Bild. "Das ist völlig übertrieben", sagte der Spieler hingegen der FR. Er habe lediglich verlauten lassen, dass die abermalige Teilnahme am Uefa-Cup ein großes Traum sei. "Warum sollten wir das nicht noch mal schaffen?", fragt er. Daraus indes abzuleiten, er werde die Eintracht verlassen, wenn Frankfurt sich nicht als Standort der europäischen Bühne präsentieren kann, sei eine Fehlinterpretation.

Die Eintracht bleibe in jedem Fall sein erster Ansprechpartner, wenngleich der von Roger Wittmann beratene Profi nicht verhehlt, dass andere Klubs ihr Interesse angemeldet haben. Die Eintracht hatte ihrem Kapitän bereits im Sommer einen unterschriftsreifen Vertrag vorgelegt, der den Spieler bis 2010 an die Hessen gebunden hätte. Der seinerzeit verletzte Jones aber schlug die Offerte aus, weil der Zeitpunkt "dumm" gewesen sei. Erst wenn er wieder spielen könne, wolle er in Verhandlungen einsteigen. Daran, sagt Jones nun, habe sich nichts geändert. Jones wird zwischen emotionaler Verbundenheit, dem in Frankfurt erarbeiteten Stellenwert und der sportlichen Herausforderung sorgsam abwägen müssen.

Fronten bei Pröll verhärtet

Bei Torwart Markus Pröll scheinen die Fronten verhärtet zu sein. Der 27-Jährige, der vom Fachmagazin kicker als bester Keeper der Hinrunde ausgezeichnet wurde, hat Begehrlichkeiten bei anderen Klubs geweckt, sein Berater Klaus Gerster sondiert den Markt, der VfB Stuttgart soll großes Interesse haben. Pröll selbst freut sich über die Ernennung zum herausragenden Bundesligaschlussmann, will sich aber zum Vertragspoker partout nicht äußern. "Ich werde zu Vertragsangelegenheiten keinen Kommentar abgeben." Nur so viel: "Ich fühle mich wohl in Frankfurt. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt." Ingo Durstewitz

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/sport/eintracht_frankfurt/?sid=077d4ff8de466000580917665d402a5c&em_cnt=1040074

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