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Germania Halberstadt   SC Freiburg
Andreas Petersen A. Petersen Manager C. Streich Christian Streich
- Total market value €188.65m
22.4 ø age 26.3

Gesamtbilanz: DFB-Pokal

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Die Petersens im Familienduell: Die erste Pokalrunde steht an!

Aug 11, 2017 - 10:30 AM hours
Sehr spät, aber hier noch mein Beitrag zum Spiel, wenn ihn denn noch jemand lesen will.

Das Ergebnis möchte ich für die Partie am Samstag eigentlich ausblenden, da es in der ersten Runde hauptsächlich darum geht professionell aufzutreten und vor allem weiter zu kommen. Dennoch können einige Schlüsse aus dem Spiel gezogen werden, die hoffentlich auch von Seiten des Trainerteams gezogen werden.

Erschreckend war vor allen Dingen wie viele Probleme man jetzt zum zweiten Mal hatte, wenn ein nicht wirklich hochklassiger Gegner die Abwehrreihe früh anlief. Das sorgte in Domzale für Probleme und auch am Samstag hatte man so seine liebe Mühe, wenn Halberstadt mal mutig drauf ging. Hier möchte ich aber die Schuld nicht nur bei der Dreierkette suchen, vor allem das Anbieten des Mittelfeldes funktioniert fast gar nicht, ich kann mich an zwei Situationen erinnern, in denen Kempf einen Haken schlägt um auf eine Anspielstation zu warten, danach aber immer noch keine hat, Folge war jeweils der Ballverlust. Klar kann man da sagen, dass Kempf den Ball dann einfach mal schlagen muss, allerdings scheint klare Vorgabe des Trainerteams Situationen spielerisch zu lösen, das klappt aber nur mit entsprechender Laufbereitschaft (Dreiecksbildung ala Guardiola, etc.).

Allgemein fehlte dem Mittelfeld so ziemlich die Bindung zum Spiel, Frantz und Höfler standen meistens irgendwo im Nirgendwo, zu defensiv um wirklich gefährlich in die Spitze einzurücken aber auch zu offensiv um die Abwehr entscheidend im Spielaufbau zu unterstützen. Gerade Frantz ist eigentlich prädestiniert für diese laufstarke Rolle wirkt aber, wie schon von Keks angemerkt, in den bisherigen Spielen konditionell noch überhaupt nicht auf der Höhe.

Allgemein finde ich nicht, dass eine Doppelsechs vor der Dreierkette notwendig ist, die Erfolge in Hoffenheim und Bremen zeigen genau das, ein einzelner spielstarker Sechser, der vor allem laufstark sein muss und ein Auge fürs Spiel haben sollte reicht aus. Trotz aller bekannten Schwächen wäre ein Höfler perfekt für die Rolle, die zum Beispiel Rudy letztes Jahr in Hoffenheim ausfüllte. Er ist ja sowieso schon die erste Anspielstation im Mittelfeld, wie sinnvoll ist es dann, dass Frantz neben ihm herum läuft? Das Hoffenheimer 3-1-4-2 mit Höfler auf der Sechs und Haberer/Frantz auf der „Doppel-Zehn“ wäre sogar mit unverändertem Personal möglich, just saying...

Waren in der ersten Halbzeit schon taktische Schwächen zu sehen war die zweite Halbzeit einfach nur noch pure Folter. Aus dem sowieso schon viel zu statischen Spiel, in dem die Läufe in die Zwischenräume fehlten wurde ein Ballgeschiebe ohne Raumgewinn, ohne spielerische Ideen und noch dazu kamen die oben bereits angesprochenen Probleme gegen das Pressing des Regionalligisten. Nach dem erschreckend schwachen Auftritt in Domzale konnte das Spiel in Halberstadt also nicht wirklich Hoffnung bringen, dass man die offensichtlichen Schwächen beheben konnte.

Hier noch eine kurze Einzelbewertung:

Alexander Schwolow, Note 3: In seiner Kernkompetenz, dem Torwartspiel fast nicht gefordert, aber sicher zur Stelle wenn nötig. Beim Gegentor bleibt er ohne Schuld. Mit einem unglücklichen Pass in Hälfte zwei, der im Ballverlust von Kempf an der Eckfahne mündete.

Philipp Lienhart, Note 3,5: Der Österreicher gefällt mir im Zweikampf, ist aber im Spielaufbau noch deutlich zu zögerlich. Meistens spielt er den richtigen Ball, hält ihn aber davor zu lange und hilft damit der Abwehr des Gegners sich wieder ordnen zu können.

Julian Schuster, Note 3: Trübte seine gute Leistung damit, dass er beim 1:2 nicht sonderlich gut aussah. Ansonsten stabilisierendes Element, bester Spieler der Dreierkette im Spielaufbau. Profitierte allerdings auch vom deutlich niedrigeren Spieltempo als in der Bundesliga.

Marc-Oliver Kempf, Note 3,5: Im Zweikampf machte er ein super Spiel, unterband einige Angriffe der Halberstädter schon im Ansatz. Machte sich allerdings den guten Eindruck durch ein paar leichte Fehler im Spielaufbau und zu lässige Szenen in der Ballführung zunichte.

Pascal Stenzel, Note 3: In der ersten Hälfte liefen fast alle Angriffe über seine Seite, machte seine Sache als Schienenspieler gut. Unerklärlicherweise baute er nach der Pause allerdings deutlich ab, war dann deutlich weniger aktiv.

Nicolas Höfler, Note 4: Über 60 Minuten mit einer guten Leistung, dann aber plötzlich wie ausgewechselt, wiederholt einen Schritt zu spät, mit einigen hanebüchenen Fehlpässen, die für gefährliche Situationen sorgten. Guter Lauf beim 2:0.

Mike Frantz, Note 4,5: Er scheint noch gar nicht in der Saison zu sein, war überall, aber irgendwie nie da wo er sein musste. Man kann ihm die Bereitschaft nie absprechen, allerdings ist er der Spieler, bei dem man am meisten merkt, dass 2-3 Wochen Vorbereitung noch nötig wären. Alternativen für Frantz zu finden wird schwierig, Sierro scheint man es noch nicht zuzutrauen, Abrashi würde das Problem größer machen.

Christian Günter, Note 3: Die meisten Ballkontakte im Team (114), agil über seine linke Seite und immer wieder bemüht Angriffe einzuleiten. Wie gewohnt leider zu ungenau im letzten Drittel und somit etwas brotlose Kunst. Defensiv war er kaum gefordert.

Florian Niederlechner, Note 3,5: Er verpasste in der ersten Hälfte wiederholt die Chance zum 1:0, legte dann zumindest per Kopf für Petersen vor. Zusammenhängend mit dem Einschlafen der rechten Seite tauchte auch er in der zweiten Hälfte zu großen Teilen ab und blieb deutlich weniger aktiv.

Janik Haberer, Note 2,5: Auch er fiel in der zweiten Hälfte etwas ab, da man die Offensive nicht mehr eingebunden bekam, man merkte aber jedes Mal wenn er am Ball war eindeutig, dass er der spielstärkste Spieler im Kader ist. Alle Aktionen hatten Hand und Fuß, einige gute Verlagerungen, gerade in der ersten Hälfte immer anspielbar.

Nils Petersen, Note 3,5: Er hing fast das komplette Spiel in der Luft, war ungenau in Ballannahmen und Passspiel (nur 59% Passquote), beim 1:0 zeigte er aber seine ganze Klasse, kurze Ballannahme, Abschluss, Tor, das reichte.

Die drei eingewechselten bleiben ohne Bewertung. Kapustka wirkte fast ein Stück weit übermotiviert, als wolle er unbedingt zeigen was er kann, verrannte sich dabei ein wenig, spielte ein paar Fehlpässe, übersah den frei stehenden Niederlechner. Dennoch sieht man an der Ballbehandlung, dass er ein guter Fußballer ist, mit etwas mehr Selbstvertrauen wird das was, da bin ich sicher.

Ausblick auf Frankfurt:

So wirklich Hoffnung macht die Frühform der Mannschaft nicht, das wird nicht besser dadurch, dass das Heimspiel gegen Frankfurt aufgrund des Auftaktprogramms fast ein Pflichtsieg ist. Es ist davon auszugehen, dass wir eine Dreierkette sehen werden, da die Eintracht diese gerne spielt und Streich das Spielsystem des Gegner oft versucht zu spiegeln (wie im Vorjahr gegen Hoffenheim, Augsburg und Bremen). Große Veränderungen erwarte ich nicht, Söyüncü ist wohl erst mal raus, im Zentrum gibt es keine Alternativen. Den einzigen Wechsel den ich erwarte ist der von Petersen auf die Bank und Terrazzino in die Startelf, die lobenden Worte zum neuen Deutsch-Italiener von Streich scheinen so als würde er nächste Woche beginnen. Vermutlich wird Nils dann wieder den Joker geben.

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• Sport-Club Freiburg • Dallas Mavericks •
Zitat von scfsince1904

das klappt aber nur mit entsprechender Laufbereitschaft (Dreiecksbildung ala Guardiola).


Vielen Dank für diese treffende Analyse! Passt aus meiner Sicht.
Ergänzung: Das Dreieck forderte unser Trainer schon in den 80-er Jahren in der Kreisliga. Dürfte keine Erfindung von Guardiola sein. Hat aber ernsthaft am Samstag gefehlt oops
Zitat von BallSTREICHler
Zitat von scfsince1904


das klappt aber nur mit entsprechender Laufbereitschaft (Dreiecksbildung ala Guardiola).


Vielen Dank für diese treffende Analyse! Passt aus meiner Sicht.
Ergänzung: Das Dreieck forderte unser Trainer schon in den 80-er Jahren in der Kreisliga. Dürfte keine Erfindung von Guardiola sein. Hat aber ernsthaft am Samstag gefehlt oops


Die Dreiecksbildung gibt es schon länger, aber Pep ist da echt unfassbar. Wenn man Spiele seines Teams anschaut ist echt auffällig, dass es diese Dreiecke immer gibt, in jeder Situation, das macht das Ballbesitzspiel von ihm so stark. Diese Routineabläufe sorgten dafür, dass in seiner Zeit bei Bayern wirklich alle chancenlos waren gegen die Bayern.

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• Sport-Club Freiburg • Dallas Mavericks •
...und eigentlich gar nicht sooooo schwer umzusetzen, Laufbereitschaft vorausgesetzt.
Zitat von BallSTREICHler
...und eigentlich gar nicht sooooo schwer umzusetzen, Laufbereitschaft vorausgesetzt.


...und Technik, da haperts bei einigen. Also doch nicht so leicht.smile
Zitat von Direktspiel
Zitat von BallSTREICHler

...und eigentlich gar nicht sooooo schwer umzusetzen, Laufbereitschaft vorausgesetzt.


...und Technik, da haperts bei einigen. Also doch nicht so leicht.smile


Das verstehe ich jetzt nicht ganz, inwiefern Technik, um sich im Dreick anzubieten?
Zitat von BallSTREICHler
Zitat von Direktspiel

Zitat von BallSTREICHler

...und eigentlich gar nicht sooooo schwer umzusetzen, Laufbereitschaft vorausgesetzt.


...und Technik, da haperts bei einigen. Also doch nicht so leicht.smile


Das verstehe ich jetzt nicht ganz, inwiefern Technik, um sich im Dreick anzubieten?


Der Ball ist doch auch im Spiel, wenn ich mich nicht irre und den muss man beherrschen. Dann kommt noch die Handlungsschnelligkeit hinzu.
Zitat von Direktspiel
Zitat von BallSTREICHler

Zitat von Direktspiel

Zitat von BallSTREICHler

...und eigentlich gar nicht sooooo schwer umzusetzen, Laufbereitschaft vorausgesetzt.


...und Technik, da haperts bei einigen. Also doch nicht so leicht.smile


Das verstehe ich jetzt nicht ganz, inwiefern Technik, um sich im Dreick anzubieten?


Der Ball ist doch auch im Spiel, wenn ich mich nicht irre und den muss man beherrschen. Dann kommt noch die Handlungsschnelligkeit hinzu.


Im Idealfall schafft das Freilaufen im Dreieck allerdings mehr Anspielmöglichkeiten und mehr Räume, was es den technisch etwas schwächeren im Kader *hust* Günter *hust* leichter macht ein sauberes Passspiel aufzuziehen.

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• Sport-Club Freiburg • Dallas Mavericks •
Zitat von Direktspiel
Zitat von BallSTREICHler

Zitat von Direktspiel

Zitat von BallSTREICHler

...und eigentlich gar nicht sooooo schwer umzusetzen, Laufbereitschaft vorausgesetzt.


...und Technik, da haperts bei einigen. Also doch nicht so leicht.smile


Das verstehe ich jetzt nicht ganz, inwiefern Technik, um sich im Dreick anzubieten?


Der Ball ist doch auch im Spiel, wenn ich mich nicht irre und den muss man beherrschen. Dann kommt noch die Handlungsschnelligkeit hinzu.


Völlig einverstanden! Aber in erster Linie hat es wenig mit dem Ball zu tun, dem Kollegen erstmal als Anspielstation überhaupt zur Verfügung zu stehen, also das Dreieck aufzubauen, oder?
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