Wo stehen wir nach der Saison 2018/19?

Auf die gesamte Vorrunde bezogen sehe ich den Club momentan als aussichtsreichsten Kandidaten für Platz 18. Es gab ein paar helle Momente, die sind aber schon eine Zeit lang her. Gegen die mittleren oder großen Vereine hat der Club so gut wie keine Chance. Da haben andere, wie Freiburg gegen Leipzig immer wieder mal einen Dreier dabei. Sogar Düsseldorf hat sich in München nicht schon von erster Minute an aufgegeben.
Und Stuttgart kämpft noch mit sich selbst, aber auch die werden noch irgendwann die Kurve kriegen.
Nachdem auch die Aussicht auf richtungsweisende Transfers nicht vorhanden ist, schwindet die Hoffnung doch arg.

Ich versteh's nicht, warum wir hier jetzt nach einem Spiel gegen Bayern so eine Weltuntergangsstimmung betreiben. Das ist doch genau das Problem des FCN - Erfolge werden mehr oder weniger hingenommen, bei Misserfolgen werden Schreckensbilder an die Wand gemalt und Köpfe gefordert, am Ende haben wir Unruhe und die war noch nie leistungsfördernd.

Betrachten wir das mal nüchtern: Dortmund, Leipzig und Bayern waren scheiße, auch in Sachen Einsatz und Körpersprache. Aber selbst wenn die gestimmt hätten, wären in allen drei Spielen wohl keine Punkte drin gewesen.
Daneben wurmt mich, leistungs- UND ergebnistechnisch genau ein Spiel, nämlich zuhause gegen Stuttgart. Andere Spiele waren wir gut dabei, haben aber Punkte liegen lassen (Hertha, Mainz, Frankfurt), bei anderen waren wir leistungsmäßig nicht an der Grenze, konnten aber trotzdem punkten (Bremen, Augsburg, Leverkusen).

Die Frage ist jetzt: Was nehme ich daraus mit? Der Pessimist natürlich: Chancenlos gegen Top-Gegner, bei guten Spielen lassen wir immer Punkte liegen, und in anderen Spielen hatte diese Gurkentruppe eh nur Dusel.
Vielleicht liegt die Wahrheit aber auch in der Mitte? Natürlich darf man gewisse Spiele nicht einfach so hinnehmen - Aber sieht man an manchen Dingen (u.a. verbesserte zweite Halbzeiten) nicht auch, dass der Trainer sehr wohl Einfluss auf die Mannschaft hat?

Wo ich aber überhaupt nicht mitkomme ist, wie man eine aktuelle Situation (Platz 15) nehmen kann und dann aus der derzeitigen Entwicklung festmacht, dass wir so ganz klar letzter werden. Scheinbar läuft es bei den anderen ja auch nicht gut, warum sollte es da jetzt auf einmal klappen, bei uns aber weiterhin mies laufen? Wer das vorhersehen kann, sollte vielleicht darüber nachdenken, mit Lotto, an der Börse oder, vielleicht sogar am sinnvollsten, im Sportwettengeschäft reich zu werden.

Können wir uns jetzt vielleicht mal noch die Hinrunde zuende anschauen und dann ein Fazit ziehen? Im Endeffekt waren wir doch bis zum 10. Spieltag absolut im Soll! Seitdem gab es das, wie erwähnt, unschöne Spiel gegen Stuttgart und danach einkalkulierbare Punktverluste. Interessant wird es jetzt gegen Wolfsburg und, v.a., gegen Freiburg. Das sind Gegner, gegen die die Mannschaft eine Reaktion zeigen muss! Sollte sie das nicht tun, bin ich für weitere Diskussionen offen.

Das bedeutet für mich im Umkehrschluss, darauf zu bauen, dass es bei den anderen weiterhin schlecht läuft. So steigt man aber meiner Meinung nach sicher ab, denn den Gefallen tun einem die anderen ziemlich sicher nicht. Vielleicht kann man mal darauf hoffen dass ein Team die ganze Saison überhaupt nicht aus dem Quark kommt und dann sang- und klanglos absteigt. Aber ohne selbst was nennenswertes zu leisten lässt man keine zwei oder drei Teams hinter sich. Man muss schon auch auf sich selbst schauen und die eigene Leistung hinterfragen wenn die Erfolgserlebnisse ausbleiben. Wir sind punktgleich mit dem 16. und nur ein Tor besser (plus mehr erzielte Tore, also virtuell zwei Tore besser), sowie nur zwei Punkte vor Platz 18, also können wir innerhalb eines Spieltags auf Rang 18 rutschen. Man sollte sich deshalb nicht in trügerischer Sicherheit wiegen und nach dem Motto "solange wir über dem Strich stehen steht der Trainer generell außer Frage" verfahren.
This contribution was last edited by FrankenMagpie on Dec 10, 2018 at 1:23 PM hours

Du implizierst mit deiner Aussage, das weder die Mannschaft, noch das Trainerteam oder der Vorstand sich mit dieser Situation kritisch auseinandersetzt und nach dem Motto lebt " Wir sind momentan 15. in der Bundesliga, läuft perfekt für uns!"

Wer sagt denn, das hinter den Kulissen nicht diskutiert und hinterfragt wird? Nur weil es keinen Sportvorstand oder Maulwurf mehr in der Mannschaft gibt, der alles an die große Glocke hängt, heißt es doch noch lange nicht, das nicht intern einiges versucht wird um die Situation aufzuarbeiten.

Man muß sich nur mal das aktuelle Interview von Mühl nach dem Spiel gegen die Bayern durchlesen.
http://www.nordbayern.de/sport/blass-bei-den-bayern-muhl-erklart-nurnbergs-hilflosigkeit-1.8391270

Ähnlich war das Interview nach dem Augsburg Spiel, wo einige Spieler äusserten, das es zur Halbzeit in der Kabine richtig laut wurde und daraufhin die zweite Halbzeit besser war und wir einen Punkt mitnehmen konnten.

Ich gehe stark davon aus, das keiner der Verantwortlichen beim Club zufrieden ist mit der derzeitigen Leistung und ich hoffe, das man die richtigen Schlüsse daraus zieht und AB mit MK zusammen im Hintergrund daran arbeiten, das es 2019 besser wird.

Was haben hier viele nach der Rückrunde 2016/2017 unter Köhler gezaudert und gemoosert und schau an 2018 wurde besser.
Ich habe die Hoffnung und den Glauben, dass es 2019 ähnlich laufen wird. MK ist alles andere als doof und ich denke er weiß ganz genau, was falsch läuft.
Aber er ist keiner der sich hinstellt und in die Mikros spricht und erzählt wie mies Bredlow drauf ist und 5 von 10 Spielern nur als Begleitperson ihrer Gegenspieler am Platz waren.

Ja denken den die meisten hier, dass unsere Profis zufrieden sind mit dem was sie gerade anbieten?

Warum Ewerton, Kubo oder wer auch immer nicht spielt wird schon seine Gründe haben und kommt mir jetzt nicht wieder mit Salli. Der war, wie er gespielt hat, einer der wenigen Spieler die auch mal mit in die Abwehr sind und verteidigten. Das was Perreira oder Kubo bis heute nicht verstehen.

Wir stehen am Ende der Saison über den Strich, weil MK und die Mannschaft in der Rückrunde aus ihren Fehlern gelernt hat und wir sicherer werden und die nötigen Punkte dadurch holen!

Nein, ich meinte nicht die Mannschaft und die Verantwortlichen. Ich hab da littlegreenmans Post aufgegriffen der sich auf das Umfeld, also auch uns Fans bezog. Mein Eindruck hier im Forum ist, dass eine Trainerdiskussion meist mit zwei Argumenten abgewürgt wird:

1. einen besseren Trainer als Köllner (bzw. einen der uns in der Situation weiterhilft) bekommen wir eh nicht

2. wir stehen immer noch über dem Strich, also gar nicht so schlecht da, plus eben die Aussage die anderen Teams müssen erst mal da unten rauskommen

Das erste ist ein Totschlagargument, da man vorher nie weiß ob es mit einem anderen Trainer besser laufen würde. Klar ist nur, dass das Festhalten an Köllner der billigste und einfachste (und gefühlt risikoärmere) Weg ist. Und das zweite ist für mich einfach ein Trugschluss, weil die anderen Mannschaften nicht auf uns warten werden, sondern irgendwann auch wieder punkten. Schlecht spielen und jetzt 4-6 Punkte über dem Strich zu stehen würde für mich Argument 2 stützen, aber punktgleich mit dem 16. bei vergleichbar schlechten Leistungen oder sogar noch fallender Formkurve gegenüber den Mannschaften hinter uns taugt mir das einfach nicht als Alibi.

Festhalten an Köllner aus Dankbarkeit für den Aufstieg und ob der widrigen Umstände (schmales Transferbudget, Verletzungen von Leistungsträgern) finde ich an sich erst mal richtig, und wenn wir mit 15 Punkten in die Winterpause gehen bin ich damit auch zufrieden. Aber es ist halt unheimlich frustrierend zu sehen, dass wir erstens unser Potential wohl nicht auszuschöpfen wissen (es steckt nämlich meiner Meinung nach schon viel Talent in diesem Kader), und zweitens nicht mal versuchen über den Kampf in Spiele gegen stärkere Gegner reinkommen.
This contribution was last edited by FrankenMagpie on Dec 10, 2018 at 2:53 PM hours

Ich strukturiere deine Gegenargumentation mal:



Hab ich ja nie gesagt, dass wir auf keinen Fall nen besseren Trainer bekommen. Bin aber als Kaufmann der Meinung, dass deine Argumentation einem Trainerwechsel entgegensteht. Stelle ich eine Kosten-/Nutzen-Rechnung auf wähle ich, bei zwei möglichen Szenarien, bei denen der Nutzen jeweils nicht qualifiziert abschätzbar ist, grundsätzlich die einfachere und günstigere Möglichkeit.



Ich sag ja auch nicht, dass alles tiptop ist, im Gegenteil seh ich die kommenden Heimspiele schon als Schicksalsspiele in gewisser Art und Weise - Ich hab halt nur ein Problem damit, wenn ich auf dem 15. Platz stehend die These aufstelle, dass wir auf jeden Fall Top-Kandidat für Platz 18 sind. Das ist für mich als erstes mal die Mannschaft auf Platz 18. Und vor allem, dass hier (vor allem im Spieltagsthread) nach einem Spiel gegen die Bayern in München alle Dämme brechen. Vielleicht atmen wir alle mal tief durch und warten eben die kommenden Spiele ab. Auf der Bank sitzen wird bei allen diesen Spielen sowieso der Michi, da leg ich mich fest.

Meistens steht er. Allerdings bei all den Spielen, da leg ich mich auch fest.

@littlegreenman

Da hab ich deinen Post etwas falsch gelesen, sorry!

Zu 1: das war auch nicht auf dich bezogen, das hätte ich an der Stelle noch mal abgrenzen sollen. Danach hab ich einfach mal die Argumente aufgeführt warum es aus wirtschaftlichen Gründen einfacher ist, gegen den Trainerwechsel zu argumentieren (dazu kommt übrigens das Argument "man weiß was man an ihm hat"). An nem gewissen Punkt muss man dann halt abwägen ob der Trainer noch haltbar ist und man das Wirtschaftliche (in dem Moment zumindest) hinter das Sportliche stellt.

Zu 2: klar, das könnte man jeweils auch weniger reißerisch formulieren. "The trend is not our friend" und wahrscheinlich sind wir nach wie vor der auf dem Papier am schwächsten besetzte Bundesligist zusammen mit Düsseldorf. Ob wir auf Platz 17 oder 18 überwintern, oder doch besser dastehen werden die drei Spiele zeigen, zumindest die Heimspiele gegen Wolfsburg und Freiburg werden Charaktertests, da müssen wir eine Clubmannschaft sehen, die gut aufgestellt ist und die Spiele gewinnen will.

Übrigens noch ein kleiner fun fact: wir standen diese Saison nach Abschluss eines Spieltags noch nie auf einem der drei Abstiegsplätze.

In meinen Augen geht es in der Diskussion nicht um das „Nackte Ergebnis“, sondern um das wie. Wie hat mal ein in der Region bekannter Bayernligatrainer, zu mir gesagt „Wenn deine Mannschaft nicht Fußballspielen kann dann muss sie wenigstens Fußballarbeiten“ und das ist genau das was der „Eine oder andere“ einfordert, und das sollte für einen Profi eigentlich selbstverständlich sein.

keine ahnung ob ihr mal quer gelesen habt, aber in den vereinsforen von düdo, vfb, h96 und bald wahrscheinlich auch augsburg steht doch überall das selbe.
man selbst spielt den letzten mist, wird auf jeden fall abgeschlagener letzter wenn man nicht sofort handelt. nie wieder ein spiel gewinnen, mannschaft will nicht/ kann nicht
die konkurenz schläft natürlich nie. die werden bald wieder punkten "so schlecht wie wir spielen die niemals" "wenn ich seh wie mannschaft xy auftritt und dann unsere spieler" "xy hat gegen team z aus dem oberen drittel viel besser gespielt als wir, das kann doch nicht sein"

und sowas ließt man jedes jahr
seltsamerweise gibts am ende der saison immer nur einen 18. und einen 17. 1-2 teams von den "100% 18." die am 31. spieltag bereits die klasse halten und ein team dass das ganze in der relegation einfach runterspielt.
am ende 5-6 teams die, wie es die jeweiligen fanlager erwarten würden, alle spiele verlieren. und die meiste zeit ist man auch am 23. spieltag noch nicht abgestiegen.
klar kann es uns passieren dass wir direkt runter gehen, aber das war uns doch vorher schon klar
schlussendlich haben wir momentan noch die beste tabellenausgangslage, wenn man augsburg mal nicht mitzählt

hätten wir dieses grottenspiel gegen stuttgart nicht gehabt sähe die welt ganz anders aus
This contribution was last edited by Noriswolf on Dec 10, 2018 at 5:53 PM hours